09.09.2006 21:30 Uhr

Ex-Finalist Frankfurt glanzlos in nächste Runde

Siegen (dpa) - Ohne Glanz hat Ex-Finalist Eintracht Frankfurt die erste Hauptrunde im DFB-Pokal überstanden und eine weitere Blamage eines Fußball-Bundesligisten verhindert.

Rund viereinhalb Monate nach dem verlorenen Endspiel in Berlin gegen Rekordchampion Bayern München bezwangen die Hessen Zweitliga-Absteiger Sportfreunde Siegen mit 2:0 (1:0). Die Treffer erzielten vor 15 940 Zuschauern im Leimbachstadion der japanische WM-Teilnehmer Naohiro Takahara (30. Minute) mit seiner Torpremiere im ersten Pflichtspiel für die Eintracht und Albert Streit (60.).

Allerdings bot der viermalige Pokalgewinner fünf Tage vor dem UEFA-Pokal-Heimspiel gegen Bröndby Kopenhagen eine enttäuschende Vorstellung. Vom Zwei-Klassen-Unterschied gegen den Regionalligisten war nichts zu sehen. So erspielten sich die Siegener auch anfänglich die Chancen. Doch zuerst verpasste Andreas Nauroth nach nur acht Minuten die Führung für die ohne Stammstürmer Til Bettenstaedt (Grippe) angetretenen Siegerländer.

Sechs Minuten später vermochte sich Marcel Heller gegen Frankfurts Keeper Markus Pröll und Manndecker Christoph Spycher nicht durchzusetzen. Stattdessen stand der ansonsten völlig enttäuschende Takahara nach einer schönen Vorarbeit von Griechenlands Nationalspieler Ioannis Amanatidis goldrichtig und brauchte nur noch den Fuß aus einem Meter Entfernung hinzuhalten.

Souveräner ließ die Führung die Gäste gegen die Siegener, die zuletzt 1998/1999 bis ins Viertelfinale vorgestoßen waren, indes nicht auftreten. Ohne den angeschlagenen Mittelfeldmotor Alexander Meier (Zerrung) fehlten die Ideen. Zudem agierte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel, der auch auf den am Rücken verletzten Stürmer Michael Thurk von Beginn an verzichtete und diesen erst nach rund einer Stunde brachte, viel zu statisch. Einzig Amanatidis vermochte mit einigen Aktionen dem Frankfurter Spiel Frische zu verleihen.

Nach der Pause zogen die Frankfurter das Tempo zumindest ein bisschen an. Und nachdem Takahara seinen zweiten Treffer verpasst hatte (58.), beruhigte Streit 120 Sekunden später die Nerven der mitgereisten 5000 Fans. Wieder hatte Amanatidis, der in der 67. Minute mit einem Pfostenschuss Pech hatte, die Vorarbeit geleistet. Die Siegener, die sich «als Underdog teuer» (Trainer Ralf Loose) hatten verkaufen wollen, steckten danach etwas auf, so dass der Einzug der Hessen in die nächste Runde (Funkel: «Wir wollen wieder ins Finale») fast nicht mehr in Gefahr geriet - in der Schlussminute musste Pröll dann aber noch zwei Mal gegen den eingewechselten Denis Berger retten.

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