30.09.2007 20:00 Uhr

4. Pleite für MSV - Schulz mit Doppelpack für 96

Hannover (dpa) - Hannovers Neuzugang Christian Schulz hat mit seinem Doppelpack den MSV Duisburg in der Fußball-Bundesliga noch tiefer in die Krise geschossen. Durch das 1:2 (1:1) in Hannover kassierten die Duisburger bereits die vierte Niederlage in Folge.

Der ehemalige Bremer Christian Schulz avancierte mit seinen Toren in der siebten und 63. Minute zum Mann des Tages. Der Nigerianer Manasseh Ishiaku hatte zwischenzeitlich mit seinem fünften Saisontreffer (20.) den Ausgleich erzielt. 28 775 Zuschauern in der AWD-Arena sahen eine mäßige Bundesliga-Partie, eine aufopferungsvoll kämpfende Duisburger Notelf und eine trotz des Sieges enttäuschende Heim-Mannschaft. Der Vertrag von MSV-Coach Rudi Bommer wurde trotzdem per Handschlag bis 2010 verlängert.

«Es ist ein gelungener Tag. Wir haben uns am Anfang schwer getan, aber nach dem 2:1 haben wir es ganz gut gemacht», meinte Schulz nach dem ersten Doppelpack seiner Karriere, «ich musste lange auf einen Doppelpack warten, aber etwas Besonderes habe ich im Vorfeld der Partie nicht gemacht.» Beim Verlierer hielt sich der Frust zumindest verbal in Grenzen. «Es ist immer bitter, wenn man verliert», analysierte Bommer, «aber mit den ganzen Verletzten, die wir haben, mit dem letzten Aufgebot hierher zu kommen, dann muss ich sagen trotz der Niederlage Kompliment.»

Hannovers Vorstandsvorsitzender Martin Kind hatte sich sein zehnjähriges Dienstjubiläum genauso vorgestellt wie es der Spielbeginn versprach. Vier Tage nach dem 2:0 in Bielefeld waren die Gastgeber auf ein frühes Nervenberuhigungstor aus. Nach sechs Minuten scheiterte Mike Hanke noch in aussichtsreicher Position an Duisburgs Keeper Tom Starke. 20 Sekunden später machte es Schulz besser - der 24-jährige Ex-Nationalspieler köpfte nach Husztis Ecke mit seinem ersten Tor für seinen neuen Arbeitgeber das 1:0. Danach schlich sich unerklärlicherweise der Schlendrian ein. Mit zahlreichen Fehlpässen und Unkonzentriertheiten wurde der Abstiegskandidat unnötig aufgebaut.

Die zuletzt arg gebeutelten Duisburger wirkten trotz Personalnot in der Defensiv-Abteilung - gleich vier Stammkräfte fehlten verletzt - (Santos, Filipescu, Lamey und Meyer) - überraschend gefasst. Statt Panikmache lauerten die Gäste auf ihre Chance. In der 20. Minute wurde diese Geduld bei einem klug geführten Konter belohnt. Manasseh Ishiaku veredelte eine Hereingabe von Christian Tiffert und bedankte sich damit für die von Berti Vogts versprochene Nominierung in Nigerias Nationalmannschaft. Sein anschließender Torsalto war allerdings die letzte Sehenswürdigkeit im ersten Abschnitt.

«Wir haben nach dem frühen Rückstand gut gefightet und frech nach vorn gespielt», sagte der Duisburger Aufsichtsrats-Vorsitzender Walter Hellmich, «die Jungs haben sich gut verkauft. Wir haben elf Verletzte, aber Jammern hilft nichts.» Nur 180 Sekunden nach dem Wiederanpfiff konnten sich seine Angestellten einmal mehr beim starken Starke bedanken, der sich erfolgreich in einen Schuss des Ungarn Husztis aus drei Metern Entfernung warf. In der 63. Minute war aber auch Starke machtlos gegen das Traumtor des überzeugenden Schulz, der endlich in Hannover angekommen scheint.

Der überforderte Bundesliga-Neuling fand in den zweiten 45 Minuten offensiv so gut wie nicht statt. Vor allem der Kameruner Mohamadou Idrissou, vor dem Spiel noch mit einer Geldstrafe von MSV-Coach Rudi Bommer belegt, weil er über zu geringe Einsatzzeiten geklagt hatte, enttäuschte total. Ailton stand wegen einer Verletzung erst gar nicht im Kader. So blieb Hannovers Schlussmann Robert Enke bis zur 88. Minute beschäftigungslos, als er einen Kopfball von Ishiaku abwehren musste. Seine Team-Kollegen vergaben dagegen durch zu großzügiges Auslassen von Torchancen einen noch höheren Sieg.

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