16.08.2007 22:00 Uhr

HSV ohne van der Vaart nur 0:0 gegen Honved

Budapest (dpa) - Ohne «Rebell» Rafael van der Vaart hat der HSV das Tor zur UEFA-Cup-Hauptrunde aufgestoßen. Der offiziell unter einem Hexenschuss leidende HSV-Kapitän fehlte an allen Ecken und Enden. Die Hamburger kamen im Hinspiel der 2. Qualifikations-Runde bei Honved Budapest nur zu einem 0:0.

Trotz der ausgesprochen schwachen Vorstellung und des gefährlichen Ergebnisses, haben die Hanseaten in zwei Wochen im Rückspiel in Hamburg beste Chancen, den lukrativen internationalen Wettbewerb mit einem Sieg zu erreichen. Schon bei einem Honved-Tor allerdings würde ein Unentschieden das Aus bedeuten.

Ob Mittelfeld-Ass van der Vaart, der sofort zum FC Valencia wechseln will, am 30. August wieder mit von der Partie sein wird, scheint zumindest fraglich zu sein. Zwar betonte Sportchef Dietmar Beiersdorfer vor dem Spiel nochmals, dass der Niederländer unverkäuflich sei. Doch das Fehlen van der Vaarts, der sich nach eigenen Angaben beim Hochheben seines kleinen Sohnes «verhoben» hat, nährt die Spekulationen eines vorzeitigen Wechsels nach Spanien.

«Natürlich hat der Wirbel um Rafael gestört. Aber wir versuchen, uns davon nicht beeinflussen zu lassen», sagte Abwehrchef Bastian Reinhardt. «Mit dem 0:0 können wir leben. Für ein Auswärtsspiel ist das ein gutes Ergebnis.» Das meinte auch David Jarolim: «Wir haben große Chancen, zu Hause zu gewinnen und die Qualifikation für den UEFA-Cup zu schaffen.» Mit Rafael van der Vaart? «Wir verkaufen ihn nicht, Rafael wird sich damit abfinden müssen», sagte Beiersdorfer, der bis zum Ende der Wechselfrist in zwei Wochen hart bleiben will.

Wie wichtig der Regisseur für den HSV ist, zeigte die Partie vor nur 7000 Zuschauern im Ferenc-Szusza-Stadion gnadenlos auf. Erschreckend harmlos und ideenlos agierten die Hamburger, zumal auch der bislang einzige Bundesliga-Torschütze Collin Benjamin nicht spielen konnte. Der 29-Jährige aus Namibia leidet an einer Knochenabsplitterung im rechten Knie. Überdies musste Trainer Huub Stevens seinen niederländischen Landsmann Joris Mathijsen ersetzen, der wegen der Geburt seines Jungen daheim geblieben war.

Fehlpässe, wenig Bewegung im Spiel und keinen Kopf im Mittelfeld prägten das schwache Auftreten der Hamburger. Gegen die teilweise mit Mann und Maus verteidigenden Ungarn war der Bundesligist ratlos. Piotr Trochowski, der als Vertreter van der Vaarts überfordert war, versuchte es in der 18. Minute, doch er blieb ebenso erfolglos wie Vincent Kompany oder auch Jarolim. Der Tscheche machte mit seinem Weitschuss die ganze Ratlosigkeit des Stevens-Teams deutlich.

Auch Honved, das auf Kapitän Attila Dobos (Bänderriss im Knie) verzichten musste, mühte sich in dem langweiligen Spiel vergeblich. Allerdings starteten die Budapester nach der Pause mit mehr Schwung und hätten durch Torjäger Abraham Guie Gneki (47.) sowie Zoltan Hercegfalvi (52.) eigentlich in Führung gehen müssen. Doch der HSV hatte Glück. Das brauchte er auch, obwohl Stevens alles versuchte und für Mohamed Zidan «Joker» Paolo Guerrero brachte.

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