19.12.2006 22:30 Uhr

Nürnberg nach elf Jahren wieder im Viertelfinale

Nürnberg (dpa) - Mit Glück hat sich der 1. FC Nürnberg erstmals seit elf Jahren wieder ins Viertelfinale des DFB-Pokals gekämpft. Der favorisierte Fußball-Bundesligist setzte sich gegen den Zweitligisten SpVgg Unterhaching aber erst mühsam mit 2:1 im Strafstoßschießen durch.

Zuvor hatten die 16 676 frierenden Zuschauer im bayerischen Duell in 120 Minuten kein einziges Tor erlebt. «Club»-Trainer Hans Meyer hatte seine Profis angestachelt, nach der kräftezehrenden Bundesliga-Hinrunde kurz vor Weihnachtspause noch einmal an die Schmerzgrenze zu gehen. «Gerade im Pokal wissen wir, wie schnell du plötzlich in Europa bist oder einen Titel hast. Das ist eine große Chance», sagte der Coach. Die Franken übernahmen vom Anpfiff an die Initiative - und hatten durch einen Kopfball von Markus Schroth (4.) auch die erste Chance. Pech für die Nürnberger, dass der bereits angeschlagene Iwan Saenko schon nach 26 Minuten verletzt vom Platz musste. Für den Russen kam Leon Benko.

Nürnberg war dominierend, machte aber zu viele Fehler im Spielaufbau. Unterhaching kam nach zehn Minuten besser in die Partie, machte vor der massierten Abwehr im Mittelfeld die Räume eng und verlegte sich ganz geschickt auf Konter. Nach 16 Minuten schien die Taktik aufzugehen: Doch Michal Kolomaznik, die einzige Sturmspitze, schoss freistehend aus acht Metern über das Tor von Daniel Klewer, der den am Knie verletzten Stammkeeper Raphael Schäfer ersetzte.

«Wir tun alles dafür, die Sensation zu schaffen», hatte Haching- Trainer Harry Deutinger vor dem letzten Spiel des Jahres verkündet. Die Gäste haben noch keines der bisher sechs Zweitliga-Duelle mit Nürnberg gewonnen. Deutinger hatte nach dem 0:0 gegen Rostock zwei Positionen neu besetzt: Bruno Custos kam für Paul Thomik, Thomas Sobotzik ersetzte den formschwachen Babacar N'Diaye.

Auch nach der Pause wurde die schwache Partie nicht besser. Nürnberg versuchte es jetzt mit der Brechstange - vergeblich. Nach einer Stunde rief Meyer seinen frustrierten Torjäger Robert Vittek vom Platz. Robert Lechleiter vergab für die Hachinger in der 86. Minute freistehend die Riesenchance zum Siegtreffer. In der Verlängerung scheiterten erst Pinola und dann Schroth am bestens postierten Hachinger Torhüter Philipp Heerwagen.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten