HSV macht Liga wieder spannend: 2:0 gegen Gladbach
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat Trainer Thomas Doll den größten Geburtstagswunsch erfüllt und die Fußball-Bundesliga wieder spannend gemacht.
Mit dem glanzlosen 2:0 (1:0)-Arbeitssieg über Borussia Mönchengladbach erledigten die Norddeutschen ihre Pflicht und verkürzten als Tabellenzweite ihren Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München auf vier Punkte. Vor 57 000 Zuschauern in der ausverkauften AOL-Arena erzielten Rafael van der Vaart (34., Foulelfmeter) und Naohiro Takahara (90.+3) zum wichtigen Heimsieg, mit dem der HSV an Dolls 40. Geburtstag seine Champions-League- Ansprüche untermauerte. Die UEFA-Cup-Ambitionen der Borussia, die nur eines ihrer letzten 32 Gastspiele gewinnen konnte, erlitten dagegen einen Rückschlag.
«Wir sind auf einem wirklich guten Weg, um den zweiten Platz zu verteidigen. Das war ein ganz wichtiger Sieg. Wir haben es lediglich versäumt, früher das zweite Tor zu machen», meinte Geburtstagskind Doll über den glücklichen Ausgang der Zitterpartie zufrieden. Sein Abwehrspieler Bastian Reinhardt gab immerhin zu, dass der HSV doch noch ein wenig auf den Titelgewinn hofft. «Wir schielen schon noch ein bisschen nach oben.» Borussias Coach Horst Köppel war dagegen unzufrieden. «Einige Schiedsrichter-Entscheidungen haben mir nicht gefallen. Außerdem ist die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen.»
Der HSV dominierte die Partie von Beginn an und hatte schon in der Anfangsphase gute Einschusschancen. Benjamin Lauth (9.) zwang Keeper Kasey Keller per Volleyschuss zu einer Glanzparade. Sechs Minuten später stand der diesmal von Beginn an aufgebotene Ailton nach van der Vaarts Traumpass frei vor Keller, traf aber nur den Pfosten. Die mutig mit drei Angreifern angetretenen Gäste konnten sich in der Folge freispielen und waren vor allem bei Kontern gefährlich. Erst rettete Khalid Boulahrouz nach einem Missverständnis zwischen Torwart Sascha Kirschstein und Reinhardt vor dem einschussbereiten Kahé (19.), dann war Kirschstein gegen Nando Rafael zur Stelle (25.).
Die Hamburger erhöhten nun wieder das Tempo: Als Sergej Barbarez frei vor Keller auftauchte, konnte der Torwart den Bosnier nur per Foul stoppen: Van der Vaart nutzte den Strafstoß eiskalt zu seinem neunten Saisontreffer. Die in die Defensive gedrängte Borussia hatte Glück, dass Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) unmittelbar vor der Pause nach einem Foul von Jeff Strasser an Mehdi Mahdavikia nicht noch einmal auf Elfmeter entschied (45.).
Nach Wiederanpfiff war bei beiden Mannschaften der Faden weitgehend gerissen. Fehlpässe hüben wie drüben bestimmten nun die Szenerie, gute Aktionen durch van der Vaart (51.), dessen Lupfer knapp über das Tor ging, und auf der anderen Seite ein von Boulahrouz abgeblockter Neuville-Schuss (63.) bildeten die Ausnahme. Die Gäste waren zu harmlos, um den vor allem kräftemäßig abbauenden HSV noch in Gefahr zu bringen. Takahara legte sogar noch das späte 2:0 nach.