08.04.2006 18:30 Uhr

Bayer hält Konkurrenten BVB in Schach

Dortmund (dpa) - Einen direkten Rivalen abgehängt, die beste Offensive der Rückrunde, der dritte Sieg in Serie - trotz der Querelen um Ex-Manager Reiner Calmund kommt Bayer Leverkusen im Endspurt um Rang fünf immer besser in Fahrt.

Durch den 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund unterstrich das Team von Trainer Michael Skibbe seine internationalen Ambitionen. «Bei einem Mitkonkurrenten zu gewinnen, ist ein schönes Pfund. Wir können den UEFA-Cup weiter aus eigener Kraft erreichen», sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

Daran hatte wieder einmal Dimitar Berbatow maßgeblichen Anteil. Der bulgarische Fußball-Profi war der überragende Akteur in einer äußerst ansehnlichen Bundesliga-Partie. Seinem Dreierpack gegen Kaiserslautern ließ Berbatow beim BVB den Führungstreffer zum 1:0 (22.) folgen. Zudem glänzte er mit zahlreichen Kabinettstückchen. «Er macht Dinge mit dem Ball am Fuß, die viele andere nicht mal mit der Hand können», lobte Völler den 16-maligen Saisontorschützen, der den Verein im Sommer für eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro verlassen kann. «Ich sehe seine Leistungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge», gab der ehemalige DFB-Teamchef daher zu.

Neben Berbatow, an dem Tottenham Hotspur und Jens Lehmanns Club Arsenal London interessiert sein sollen, lieferte auch Abwehrchef Jens Nowotny eine tadellose Partie ab. Seinen souveränen Auftritt dürften die Bayer-Verantwortlichen ebenfalls mit gemischten Gefühlen verfolgt haben, da der 32-Jährige nach juristischen Streitereien um Geldforderungen den Club am Saisonende verlassen wird.

Dennoch überwiegt derzeit in Leverkusen die Freude über den sportlichen Aufschwung. Nach dem Ausgleichstreffer durch Borussen-Verteidiger Markus Brzenska (27.) stellte WM-Aspirant Paul Freier (49.) den verdienten «Dreier» sicher. Im Kampf ums internationale Geschäft ist der Tabellensechste Bayer neben Hertha BSC die Mannschaft der Stunde und hat mit 41 Punkten bereits vier Zähler Vorsprung auf Dortmund. Zudem stellt die Skibbe-Elf mit 27 Treffern die «Torfabrik» der Rückrunde. «Wir haben jetzt endlich die nötige Konstanz», meinte Völler.

Ganz anders ist die Situation bei den Westfalen. Für BVB-Kapitän Christian Wörns liegt der anvisierte fünfte Platz nach dem vergebenen «big point» außer Reichweite: «Der Rang ist futsch.» Somit drohen die Dortmunder ein drittes Mal in Folge am Saisonende mit leeren Händen dazustehen, obwohl der nicht gerade üppig gefüllten Vereinskasse eine Finanzspritze aus den europäischen Geldtöpfen gut zu Gesicht stünde. Dementsprechend angefressen war Borussias Geschäftsführer Hans- Joachim Watzke: «Ich bin von der Einstellung und der mangelnden Aggressivität enttäuscht.»

Auch Sportdirektor Michael Zorc bemängelte den «blockierten» Auftritt der BVB-Profis, für die Neuzugang Matthew Amoah sein Startelf-Debüt gab. «Wir sind viel zu lahmarschig in die Zweikämpfe gegangen», monierte Zorc. «Wir haben es nicht mal geschafft, eine Gelbe Karte zu kriegen.» Im nächsten «Endspiel» um die internationalen Plätze beim Fünften Berlin am Ostersamstag soll sich zumindest dies ändern.

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