25.01.2006 22:00 Uhr

Offenbach mit neuem Trainer und Ex-Armine Diabang

Bielefeld (dpa) - Der Gegner kommt mit einem neuen Coach und einem «alten Bekannten», doch Arminia Bielefeld will sich ein weiteres Pokalfest nicht verderben lassen.

Der Fußball-Bundesligist gilt im Viertelfinale in der Schüco Arena gegen den Zweitliga-Aufsteiger Kickers Offenbach als Favorit und will wie im Vorjahr, als man an Bayern München scheiterte, zum zweiten Mal binnen 11 Monaten ins Cup-Halbfinale einziehen. «Es ist eins der wichtigsten Spiele der Saison», sagte Trainer Thomas von Heesen, der die Kickers nach den jüngsten Turbulenzen mit der Entlassung von Coach Hans-Jürgen Boysen nur schwer einschätzen kann. «Keiner weiß, wo sie stehen. Das macht sie zu einem gefährlichen Gegner.»

Aktuell hat der Zweitliga-15. große Probleme. Dem Aufsteiger droht der sofortige Rücksturz ins Amateurlager. Nach fünf Heimpleiten in Serie musste Boysen gehen. So steht in Bielefeld Ex-Profi Steffen Menze, der bisher die 2. Mannschaft betreute, in der Verantwortung. Trotz allem glaubt Sportmanager Michael Dämgen an die Überraschung: «Wir wollen unsere kleine Chance nutzen und die Sensation schaffen. Die Spieler können Geschichte schreiben.»

Ob Interimscoach Menze dem vom VfL Bochum ausgeliehenen Mamadou Diabang ausgerechnet an dessen ehemaliger Wirkungsstätte zum Debüt im Kickers-Trikot verhilft, ist noch offen. Der Stürmer aus dem Senegal reiste in seine frühere «Heimat» Ostwestfalen und trainierte am Nachmittag erstmals mit dem neuen Team. Diabangs Einsatz wäre durchaus pikant. Denn der Angreifer, der von 2000 bis 2003 für die Arminia 13 Tore erzielte, ehe er nach Bochum wechselte, hatte die Bielefelder damals im Unfrieden Richtung VfL verlassen.

«Momo ist ein gefährlicher und unberechenbarer Stürmer», warnte von Heesen, dessen Probleme sich im Vergleich bescheiden ausnehmen. Zwar steht in Sibusiso Zuma (Afrika-Cup) ein Leistungsträger nicht zur Verfügung, dafür haben sich andere zurückgemeldet. So ist Rüdiger Kauf, der in der Vorbereitung im vorigen Sommer einen Kreuzbandriss im Knie erlitten hatte, wieder im Kader. Er wird aber wohl ebenso zunächst auf der Bank sitzen wie die beiden Winter-Einkäufe Artur Wichniarek (Hertha BSC) und Ioannis Masmanidis (Karlsruher SC).

Die Pokal-Partie löst bei den Fans beider Clubs fast nostalgische Gefühle aus. Denn die letzten Duelle liegen lange zurück. 1970/71 und 1983/84 trafen sich die Traditionsvereine in der Bundesliga vier Mal, wobei die Arminen ihre beiden Heimspiele gewannen. Die bis dato letzten Treffen fanden 1987 in der 2. Liga statt. Damals behielten die Kickers zwei Mal die Oberhand. Doch der Ruhm des Pokalsiegers von 1970, der 1990 als damaliger Oberlist noch einmal sensationell ins Halbfinale vorstieß, ist längst verblasst.

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