24.01.2006 23:30 Uhr

Magath warnt vor kessen Mainzern

München (dpa) - Nach 33 Tagen Winterpause eröffnet der FC Bayern München mit einer Pflichtaufgabe im DFB-Pokal seinen Großangriff auf drei Titel im WM-Jahr, doch der krasse Außenseiter FSV Mainz 05 will nicht nur ein Sparringspartner für den Cup-Verteidiger sein.

«Warum sollen wir nicht in die nächste Runde einziehen?», fragte Trainer Jürgen Klopp kess. Der impulsive Fußballlehrer kündigte den Zuschauern in der eisigen Allianz Arena sowie vor den Fernsehschirmen augenzwinkernd einen Viertelfinal-Krimi an: «Hier riecht es nach einer Pokal-Sensation.»

Felix Magath nahm die Klopp-Sprüche gelassen zur Kenntnis: «Was soll er denn sonst sagen? Er wollte halt nicht der 710. Trainer sein, der vor einem Spiel in München sagt, dass der FC Bayern Favorit ist und man sich nicht verstecken will», kommentierte der Bayern-Coach.

Eine echte Überraschung wäre es in der Tat, wenn ausgerechnet die Mainzer den seit fast 14 Jahren in Pokal-Heimspielen ungeschlagenen Bayern zum Rückrundenstart einen herben Dämpfer verpassen könnten. Denn der Rekord-Pokalsieger hat in der womöglich erstmals nicht ausverkauften Allianz Arena den erneuten Einzug ins Halbfinale fest eingeplant. «Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Die Mannschaft wird in Bestform auflaufen», verkündete Manager Uli Hoeneß optimistisch. Und Magath bemerkte angesichts der arktischen Temperaturen in München scherzhaft: «Bis zum Elfmeterschießen wollen wir es nicht kommen lassen - es ist ja kalt.»

Rechtzeitig vor dem ersten Form-Check meldeten sich beim Bundesliga-Spitzenreiter nach Michael Ballack auch die zuletzt angeschlagenen Stammkräfte Oliver Kahn (Hand) und Lucio (muskuläre Probleme) einsatzbereit. Nach einer hervorragenden Vorrunde möchte Magath nun die Titel-Ernte einfahren. «Wir wollen möglichst in allen Wettbewerben ganz oben landen», kündigte er nach Meisterschaft und Pokalsieg im Vorjahr an. Er warnte sein Star-Ensemble aber auch vor den Mainzern: «Sie sind nun wirklich kein Sparringspartner.»

Das letzte Pokal-Duell mit den Bayern verloren die Mainzer am 22. Dezember 1999 in München ebenfalls im Viertelfinale mit 0:3. Frischer in Erinnerung ist das 1:2 aus der Bundesliga-Hinrunde. «Da haben die Mainzer sehr gut gespielt», meinte Hoeneß anerkennend: «Wir müssen uns extrem anstrengen, um das erste Spiel im neuen Jahr zu gewinnen.»

Klopp fordert von seinen Akteuren, «die Bayern noch heftiger zu attackieren und noch öfter Überzahl herzustellen». Der FSV-Coach muss allerdings auf Torhüter Dimo Wache (Meniskus-Operation) sowie Fabian Gerber (Patellasehnen-Reizung) verzichten. Für Wache wird Christian Wetklo das Tor hüten. Das sei aber keine Schwächung, so Magath: «Die Nummer mit dem Ersatztorwart ist ganz gefährlich. Für den ist das Spiel eine wunderbare Sache», sagte der Bayern-Coach und erinnerte an die Top-Leistung von Sascha Kirschstein beim 1:0-Erfolg der Bayern im Achtelfinale gegen den Hamburger SV: «Der Ersatztorwart des HSV hat gehalten wie der Teufel.»

Magath kann personell bis auf Roque Santa Cruz (Kreuzbandriss) und Mehmet Scholl (Grippe) aus dem Vollen schöpfen. Einige Stars werden sich gleich beim ersten Spiel auf der Bank oder sogar der Tribüne wiederfinden. Allerdings nicht Roy Makaay, obwohl der Torjäger nach einer schwachen Rückrunde auch in den Testspielen Ladehemmung hatte - im Gegensatz zu «Joker» Paolo Guerrero. Trotzdem hält Magath an der Sturm-Hierarchie fest: «An Claudio Pizarro und Roy Makaay geht gegen Mainz kein Weg vorbei.»

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