27.08.2006 20:00 Uhr

Hamburger SV nur 1:1 gegen Hertha

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat den Schub der Champions- League-Qualifikation nicht nutzen können und seinen Bundesliga- Fehlstart perfekt gemacht.

Gegen Hertha BSC kamen die Hanseaten über ein mageres 1:1 (1:0) nicht hinaus und warten damit auch nach drei Punktspielen noch immer auf den ersten Sieg. Vor 53 989 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften AOL-Arena brachte Boubacar Sanogo (18.) den HSV in Führung, die Christian Gimenez (64.) für die wackeren Berliner aber verdientermaßen egalisieren konnte.

Während der HSV zum ersten Mal in der Liga-Geschichte mit drei Unentschieden enttäuschend in die Saison starteten, festigte Hertha ihren Platz im Tabellen-Vorderfeld. Beide Teams beendeten die Partie zu zehnt: Berlins Sofian Chahed sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (84.), der Hamburger Collin Benjamin wegen eines groben Fouls glatt Rot (90.).

«Ein Punkt ist zu wenig», meinte Torjäger Sanogo, der sich über seine Führung in der Bundesliga-Torschützenliste nicht richtig freuen konnte. «Langsam reicht es mit den Unentschieden», befand HSV-Kapitän Bastian Reinhardt, «aber für einen Sieg hätten wir mehr tun müssen». Angetan war dagegen Hertha-Stürmer Gimenez: «Das war ein wichtiges Tor für mich. Eigentlich wollten wir hier gewinnen, aber wir können mit unserem Spiel und dem einen Punkt zufrieden sein.»

Fünf Tage nach dem Einzug in die Champions League bei CA Osasuna (1:1) feierte der niederländische Neuzugang Joris Mathijsen eine solide Premiere im HSV-Trikot. Und auf dem neuen Rasen der AOL-Arena brachte eine Kopie des Treffers in Pamplona die frühe HSV-Führung: Rafael van der Vaarts Freistoßflanke köpfte Benjamin vor das Tor, wo Sanogo aus Nahdistanz zu seinem dritten Saisontor einköpfte. Nach derselben Freistoß-Variante hatte in Spanien Nigel de Jong getroffen.

Erst jetzt wachten die Herthaner, denen Nationalspieler Arne Friedrich und Ellery Cairo (beide Magen-Darm-Grippe) fehlten, auf. Der erstmals von Beginn an eingesetzte Patrick Ebert (23.) prüfte Sascha Kirschstein, der gegen Marko Pantelic in höchster Not rettete, indem er den Schuss des Serben an die Latte lenkte (25.). Der starke HSV-Keeper war der Garant der Pausenführung, denn er klärte auch erneut gegen Ebert (37.) und Christian Gimenez (45.). «Mit Sanogo haben wir einen guten Fang gemacht», urteilte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann zur Pause. Er bestätigte Kontakte zum Argentinier Juan Pablo Sorin, den der HSV noch holen möchte, «aber perfekt ist noch nichts.»

Nach Wiederanpfiff Schrecksekunde für den HSV, als Spielmacher van der Vaart (Verdacht auf Adduktorenzerrung) gegen Piotr Trochowski ausgewechselt werden musste (54.). Das sorgte für einen Bruch im HSV- Spiel. Die Norddeutschen machten den Fehler, sich weit zurückdrängen zu lassen, und gerieten dadurch stark unter Druck. Der bis dahin kaum in Erscheinung getretene Gimenez staubte aus Nahdistanz zu seinem ersten Bundesliga-Tor und dem leistungsgerechten 1:1 ab. Die Chance zum Gäste-Sieg vergab Pantelic, der die Flanke des frechen Youngsters Ebert fast unbedrängt über das Tor drosch (84.). Auf der anderen Seite rettete Keeper Christian Fiedler bei Trochowskis Freistoß (88.) und Paolo Guerrero zielte freistehend über den Kasten (90.+2).

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