11.03.2006 18:30 Uhr

Tiefschlag für Bayern: Unentschieden in Wolfsburg

Wolfsburg (dpa) - Der FC Bayern München hat einen erneuten Tiefschlag erlitten und ist innerhalb von einer Woche zum dritten Mal ohne Sieg geblieben. Der Fußball-Rekordmeister kam im Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg nur zu einem 0:0.

Nach dem 1:2 gegen den Hamburger SV und dem 1:4 beim AC Mailand enttäuschten die Münchner erneut und bauten nur auf Grund der Bremer 0:3-Pleite gegen Hertha BSC ihre Führung vor den beiden Sonntagsspielen aus. Der VfL Wolfsburg erkämpfte sich mit einer konzentrierten Defensivleistung vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena einen verdienten Punkt.

"Ich war mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden", kommentierte Trainer Felix Magath trotz der Nullnummer. "Nach dem Spiel in Mailand war es schwierig." Der Coach gab zu: "Die Tage haben uns Sicherheit gekostet." Tatsächlich Grund zur Zufriedenheit hatte hingegen Klaus Augenthaler. "Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben taktisch sehr gut gespielt und die Räume für die Bayern eng gemacht."

Die Bayern zeigten drei Tage nach der peinlichen Panne in Mailand erneut eine schwache Leistung. Zwar hatte der Tabellenführer der Bundesliga deutlich mehr Ballbesitz, doch zwingend waren die Aktionen nur selten. Stattdessen wirkten die Bemühungen der Gäste meist plan- und ideenlos. Claudio Pizarro und Paolo Guerrero, der wieder einmal den Vorzug für den formschwachen Roy Makaay bekam, erhielten im Angriffe nur ganz selten vernünftige Anspiele.

Den Münchnern fehlten trotz ordentlichen Körpereinsatzes das Durchsetzungsvermögen. Gegen das mit fünf Mann dicht gestaffelte Mittelfeld der Wolfsburger, die mit einer Dreierkette in der Abwehr spielten, fanden die Gäste nur selten Wege in den Strafraum. Michael Ballack konnte sich zumindest einige Male mit Einzelaktionen in Szene setzen, das Spiel prägte er nicht. Zudem behinderten viele Stoppfehler und Fehlpässe den Spielfluss.

Erschreckend waren die Schwächen der Bayern in der Abwehr, obwohl die Wolfsburger nur selten nach vorne kamen. Vor allem die Innenverteidiger Lucio und Valerien Ismael laufen weiter ihrer Form hinterher und wirkten in einigen Phasen völlig verunsichert. Nur der mangelnden Durchschlagskraft des VfL-Sturmers verdankten es die Münchner, dass sie kein Gegentor kassierten. Ohne ihren Torjäger Diego Klimowicz, der wegen Adduktorenproblemen passen musste, fehlte die Treffsicherheit.

Bereits nach zwei Minuten verpasste Hoogendorp die große Chance, als er nach einem Fehler von Lucio allein vor Torwart Oliver auftauchte, aber die Nerven verlor und den Ball knapp rechts am Tor vorbeischob. Eine weitere gute Möglichkeit hatte Mike Hanke (23.), der ebenfalls frei Schussbahn hatte und verzog. Ansonsten hatte Kahn einen ruhigen Nachmittag und musste gegen die offensivschwachen Wolfsburger kaum eingreifen.

Trotz Feldüberlegeheit besaßen die Bayern lange Zeit nicht viel mehr Chancen als die Wolfsburger. Bis zur 18. Minute dauerte es, ehe Philipp Lahm, der für Bixente Lizarazu als Linksverteidiger auflief, VfL-Keeper Simon Jentzsch mit einem Schlenzer das erste Mal ernsthaft testete. Ein Schuss des höchstens durchschnittlich agierenden Michael Ballack (31.), der bei freier Schussbahn den Ball übers Tor setzte, war die zweite Möglichkeit der ersten Halbzeit.

Trainer Felix Magath brachte später Mehmet Scholl, um mehr Kreativität ins Spiel zu bringen. Doch der Routinier brachte nur wenig Schwung. Seine beste Chance hatte er bei einem Freistoß (78.), der knapp am rechten Toreck vorbeiflog. Eine weitere Chance in der Schlussphase vergab Pizzaro (81.).

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