29.01.2006 20:30 Uhr

Traum-Einstand für Schalker Trainer Slomka

Kaiserslautern (dpa) - Die Spieler des FC Schalke 04 haben Mirko Slomka einen Traum-Einstand als Bundesliga-Trainer beschert und den 1. FC Kaiserslautern noch tiefer in die Krise gestürzt.

Der von den Pfälzer Fans bei jedem Ballkontakt ausgepfiffene Ex-Lauterer Lincoln (12. Minute) und Lewan Kobiaschwili (78./Foulelfmeter) sorgten vor 35 549 Zuschauern auf dem Betzenberg für den 2:0 (1:0)- Sieg der Königsblauen. Allerdings ging dem zweiten Saisontreffer Lincolns in einer niveauarmen Partie ein klares Handspiel von Stürmer Ebbe Sand voraus. Während die Schalker den Anschluss an das Spitzentrio der Liga hielten, verpassten die «Roten Teufel» durch die zwölfte Saisonniederlage den Sprung vom Tabellenende.

«Natürlich bin ich zufrieden und glücklich», sagte der 38 Jahre alte Slomka, der den vor der Winterpause entlassenen Ralf Rangnick ersetzte. «Mit einem 2:0 auf dem Betzenberg zu starten, ist eine Super-Geschichte.» Zunächst hatte Slomka überraschend Nationalspieler Gerald Asamoah auf der Bank gelassen und nur die beiden Spitzen Sand und Kevin Kuranyi aufgeboten. Für Asamoah rückte Dario Rodriguez, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag beim deutschen Vizemeister bis 2008 verlängert hatte, in die Startelf.

«Das mit den Schiedsrichterentscheidungen gegen uns geht heute weiter», sagte der sichtlich angefressene FCK-Coach Wolfgang Wolf in Anspielung auf das Aus nach einer Fehlentscheidung im DFB-Pokal gegen den FSV Mainz 05. «Wenn die Hand von Sand nicht zum Ball geht, wo soll sie sonst hingehen? Das muss man nicht diskutieren. Es geht hier um die Existenz, um die Zukunft eines Vereins, das muss man pfeifen.»

Wolf hatte auf die neu formierte Abwehrkette mit den Bundesliga-Debütanten Mathieu Beda und Jon Inge Høiland gebaut, die der verunsicherten Hintermannschaft jedoch noch nicht die erhoffte Sicherheit geben konnten. Zudem verursachte Høiland mit einem Foul an Kuranyi den Strafstoß.

Teammanager Andreas Müller hatte von den Schalker Profis eine «konzentrierte und geschlossene Mannschaftsleistung» gefordert. Zunächst setzten die Gäste dies auch erfolgreich um. Die Schalker erarbeiteten sich ein Übergewicht, ohne jedoch spielerisch zu glänzen. Nach Lincolns umstrittenem Führungstreffer, der eine Hereingabe von Fabian Ernst aus kurzer Distanz verwertete, entwickelte sich eine hitzige erste Hälfte. Drei Tage vor der mit Spannung erwarteten brisanten Mitgliederversammlung der Pfälzer fanden die Akteure auf dem Rasen jedoch kaum ein Mittel, sich gegen die in der Abwehr gut organisierten Gäste durchzusetzen.

Lediglich Halil Altintop (21.) sorgte gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber mit einem Volleyschuss für Gefahr vor dem Tor von Schalke-Keeper Frank Rost. Ansonsten blieben sowohl Rost als auch sein Gegenüber Jürgen Macho im Tor der Pfälzer in den ersten 45 Minuten weitgehend beschäftigungslos. Nach dem Seitenwechsel hätte Lincoln mit drei Torchancen in kurzer Zeit (46./47./65.) schon früh für die Entscheidung sorgen können. Doch er vergab ebenso wie auf der Gegenseite Altintop, dessen Schuss (73.) am Außennetz landete.

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