17.12.2005 18:30 Uhr

Happy End: Bayern schlagen BVB 2:1

Dortmund (dpa) - Nach einer famosen Hinserie mit Happy End darf sich der FC Bayern München auf ein beschauliches Weihnachtsfest freuen.

Im letzten Spiel vor der Winterpause setzte sich der Herbstmeister der Fußball-Bundesliga, der in 17 Spielen nur einmal unterlag, mit 2:1 (0:0) bei Borussia Dortmund durch. Vor 81 000 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion besiegelten Ali Karimi (52. Minute) und Claudio Pizarro (73.) die dritte Schlappe des einstigen Hauptrivalen in Serie. Borussen-Stürmer Florian Kringe (79.) gelang lediglich der Anschlusstreffer.

Doch zunächst rieben sich die BVB-Fans verwundert die Augen. Nicht das hoch dekorierte Starensemble aus München, sondern die arg dezimierte «Rasselbande» aus Dortmund mit einem Durchschnittsalter von nur 22,4 Jahren bestimmte bis zur Pause das Geschehen. Nur mit viel Glück rettete sich der Tabellenführer in die Kabine. «Da waren einige offenbar schon in der Weihnachtspause», grantelte Torhüter Oliver Kahn, dem binnen drei Minuten der Pfosten und der auf der Linie postierte Owen Hargreaves zu Hilfe gekommen waren.

Überglücklich zog Gästecoach Felix Magath nach dem insgesamt glücklichen Sieg Bilanz: «Wir haben die Spieler, die in der Lage sind, aus wenig viel heraus zu holen. Aber wir müssen lernen, uns nicht nur auf die Qualität zu verlassen, sondern etwas für das Spiel zu tun.» Trotz der Niederlage hielt sich der Frust bei seinem Gegenüber Bert van Marwijk in Grenzen: «Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Man bekommt jedoch leider nicht immer das, was man verdient.»

Ohne die gesperrten Kreativkräfte Michael Ballack und Sebastian Deisler taten sich die Bayern im Spielaufbau ungewohnt schwer. Zwar erarbeiteten sie sich die erste Torchance des Spiels, als Makaay mit einem Schuss aus 16 Metern an BVB-Keeper Roman Weidenfeller scheiterte, mussten sich aber der ansehnlichen Gegenwehr einer erstaunlich forschen Borussia erwehren. Bei zwei Fernschüssen von David Odonkor (12.) und Kringe (21.) sowie einem Kopfball von Delron Buckley (22.) vereitelte Nationaltorhüter Oliver Kahn die mögliche Führung des BVB, der auf acht Profis verzichten musste.

Und doch war der Titelverteidiger der Führung näher: Nach schönem Doppelpass von Lucio mit Claudio Pizarro tauchte der brasilianische Innenverteidiger frei vor BVB-Keeper Weidenfeller auf, schoss den Ball aus sieben Metern jedoch am Tor vorbei. Viel mehr hatte der Tabellenführer nicht zu bieten. Nur mit viel Glück überstand er die erste Halbzeit schadlos. Bei einem Kopfball des Bundesliga-Debütanten Uwe Hünemeier (42.) klärte der statt Bastian Schweinsteiger ins Team gerückte Owen Hargreaves auf der Linie.

Drei Minuten später traf BVB-Abwehrspieler Kringe mit einem Drehschuss aus zehn Metern nur den Pfosten. «Wir waren das bessere Team mit den besseren Chancen. Unsere junge Mannschaft hat heute nichts zu verlieren - das ist unser Vorteil», sagte der gesperrte BVB-Spielmacher Tomas Rosicky über die ersten 45 Minuten.

Der Optimismus des Tschechen war schnell verflogen. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff wendete sich das Blatt. Das 0:1 durch Ballack-Ersatz Karimi traf die Borussen mitten ins Herz. Der zuletzt wenig überzeugende iranische Nationalspieler schloss ein schönes Solo mit seinem zweiten Saisontreffer ab und rechtfertigte damit das Vertrauen von Magath. Inspiriert durch die glückliche Führung spielten die Bayern ihre ganze Routine aus. Nach dem siebten Saisontreffer von Pizarro aus kurzer Distanz schien die Gegenwehr des Gastgebers endgültig gebrochen. Doch nach dem Kopfballtor von Kringe wurde es noch einmal spannend. Eine Minute vor dem Schlusspfiff sah der kurz zuvor eingewechselte BVB-Profi Kosi Saka nach einer Notbremse gegen Roy Makaay die Rote Karte.

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