19.11.2005 18:30 Uhr

Mainz rettet Remis nach zwei Noveski-Eigentoren

Mainz (dpa) - Petr Ruman hat dem FSV Mainz 05 mit einem Tor in letzter Minute ein Remis im brisanten Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt gerettet.

Nachdem Mitspieler Nikolce Noveski mit zwei Eigentoren (3./6.) binnen 180 Sekunden die Gastgeber auf die Verliererstraße gebracht zu haben schien, wendeten erst Noveski (70.) selbst und dann Ruman das Blatt zum verdienten 2:2 (0:2). Mit dem dritten Saison-Remis vor 20 300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion konnten sich aber weder die Mainzer (14. Platz/12 Punkte) entscheidend von den hinteren Rängen der Fußball-Bundesliga absetzen, noch die Gäste (12./14) den Sprung ins vordere Mittelfeld schaffen.

«Erleichtert» war allen voran Noveski nach seinen beiden Treffern ins falsche Tor. «Da bricht eine Welt zusammen», sagte der Mazedonier, «Gott sei Dank haben wir das noch gerettet». So hatten die Fans der beiden Erzrivalen noch nicht richtig Platz genommen, da rissen die Frankfurter Spieler die Hände schon jubelnd in die Höhe. Nach einer Ecke von Francisco Copado hatte Noveski den Ball aus einem Gewühl vor dem Mainzer Tor heraus über die Linie bugsiert.

Während über 100 Frankfurter Anhänger, die zuvor in der Mainzer Innenstadt randaliert und Rauchbomben gezündet hatten, bereits wieder auf dem Weg nach Hause waren, trauten die noch verbliebenen 5000 Eintracht-Fans drei Minuten später ihren Augen nicht, als wieder der ansonsten so zuverlässige Mazedonier Noveski den Ball ins falsche Tor trat. Diesmal nach einer Rechts-Hereingabe von U-21-Nationalspieler Patrick Ochs. In so kurzem Abstand traf bislang noch kein Profi ins falsche Tor. «Nach sechs Minuten war unsere Startphase beendet», sagte FSV-Trainer Jürgen Klopp. «Das Spiel ist in eine völlig falsche Richtung gegangen.»

Denn die ohne ihren verletzten Linksverteidiger Benjamin Weigelt - dafür spielte Marco Rose - angetretenen Mainzer sahen sich bis zur Pause weiteren Attacken des hessischen Rivalen ausgesetzt. Doch Alexander Meier scheiterte zwei Mal (17./43.) an FSV-Keeper Dimo Wache. Ebenso wie sein griechischer Teamkollege Ioannis Amanatidis (19.). «Meine Mannschaft hat ihre Chancen einfach nicht genutzt», monierte Eintracht-Coach Friedhelm Funkel, der Ex-Nationalspieler Marko Rehmer für den erkrankten Brasilianer Chris (Grippe) in die Abwehrkette gestellt hatte. «Der Ausgleich in der letzten Minute war ärgerlich, aber nicht zu verhindern», so Funkel.

Denn mit dem Rücken zur Wand drängten die Mainzer nach dem Seitenwechsel vehement auf den Anschlusstreffer. Klopp brachte für den enttäuschenden Thurk den Ägypter Mohamed Zidan, der in der 47. Minute gleich für Gefahr sorgte. Zwei Minuten später scheiterte Noveski, ehe Fabian Gerber aus zwölf Metern Eintracht-Keeper Oka Nikolov in die Arme schoss. In dem nun rasanten Spiel schaffte es erneut Noveski (65.) nicht, im Verein mit Petr Ruman, den Ball gegen beherzt kämpfende Frankfurter aus einem Meter über die Torlinie zu bringen. Besser machte er es kurz darauf, als er mit Wucht zum Anschlusstor einköpfte. Mit dem Fuß war Ruman zu Stelle. «Ich muss ihm jetzt einen ausgeben», meinte Mitspieler Noveski.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten