20.09.2005 23:00 Uhr

Guerrero bewahrt Bayern vor Blamage

Frankfurt/Main (dpa) - Paolo Guerrero hat den FC Bayern München vor einer Blamage beim Aufsteiger Eintracht Frankfurt bewahrt. Der kurz zuvor eingewechselte Südamerikaner rettete mit seinem Treffer in der 72. Minute das mühevolle 1:0 (0:0) für den deutschen Meister.

Der FC Bayern konnte damit seine Rekordserie auf 15 Siege nacheinander und durch den Patzer von Verfolger Werder Bremen zugleich die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga auf fünf Punkte ausbauen.

«Wir haben im Moment einen Lauf. Wenn man so einen Lauf hat, hat man auch das entsprechende Glück. Allerdings hat man keinen Lauf ohne die entsprechende Klasse», freute sich Bayern-Manager Uli Hoeneß über den sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel. Oliver Kahn betonte: «Warum immer nur 1:0? Weil die anderen immer alles gegen uns in die Waagschale werfen. Irgendwann wird die Serie reißen, aber das kann auch erst in vier, fünf Spielen sein.» Auch Willy Sagnol verteidigte die neue Minimalisten-Strategie der Bayern: «20 Mal 1:0 ergibt 20 Mal drei Punkte.» Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel war mit der Leistung seiner Mannschaft durchaus zufrieden: «Wir haben leidenschaftlich gespielt und können erhobenen Hauptes ins Bett gehen.»

Guerrero nutzte eine der wenigen Lücken in der Eintracht-Abwehr, als er auf Vorarbeit von Ali Karimi aus Nahdistanz einköpfen konnte. Ansonsten setzten sich die insgesamt enttäuschenden Gäste trotz der besseren Spielanlage nur selten gekonnt in Szene. Im Spiel nach vorn fehlten Ideen und die nötige Präzision, so dass es in der ersten Hälfte lediglich einmal lichterloh im Eintracht-Strafraum brannte. Karimi, der hinter der einzigen Spitze Roy Makaay agierte, tankte sich auf der rechten Seite mit einem schönen Solo durch, doch Christoph Preuß rettete auf der Linie vor dem einschussbereiten Salihamidzic (28.). Der Bosnier zwang Eintracht-Torwart Oka Nikolov in der 56. Minute mit einem Distanzschuss auch zur ersten Glanztat.

Der Aufsteiger vom Main verlegte sich fast ausschließlich auf die Verteidigung des eigenen Tores, hätte bei zwei Riesenchancen für Arie van Lent aber sogar in Führung gehen müssen. Der erstmals in dieser Saison von Beginn an stürmende Niederländer tauchte in der 13. und 45. Minute frei vor Oliver Kahn auf, drosch den Ball aber beide Male in den Frankfurter Abendhimmel.

Nach dem Wechsel wurden die aggressiv zu Werke gehenden Frankfurter mutiger und wagten sich öfter aus der sicher stehenden Abwehr. Allerdings wurden dabei Defizite in der Offensive deutlich. Chancen blieben somit auf beiden Seiten Mangelware, am Ende setzte sich die größere Cleverness der Bayern durch.

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