Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart hat sich aus seiner Krise befreit und die Erfolgsserie von Hertha BSC gestoppt. Im Duell der Aspiranten auf einen Champions-League-Platz feierten die Schwaben mit dem glücklichen 1:0 (1:0) nach 4 sieglosen Spielen wieder ein Erfolgserlebnis.

Dagegen gingen die zuvor elf Mal in Folge ungeschlagenen Berliner erstmals wieder als Verlierer vom Platz. In einer umkämpften, aber spielerisch nur durchschnittlichen Partie erzielte Cacau (10.) vor 29 000 Zuschauern das entscheidende Tor. Während der VfB als Tabellenfünfter den Anschluss an die Spitze hielt, fiel Hertha als Siebter aus den UEFA-Cup-Rängen heraus.

«So sehen Sieger aus», dröhnte es danach aus den Stadion- Lautsprechern, und auf dem Platz feierten die erschöpften VfB-Profis mit großer Erleichterung den Neuanfang. «Es war mal wieder wichtig, dass wir den Fans zeigen konnten, dass wir gewinnen können», meinte Mittelfeldspieler Silvio Meißner, «es war ein tolles Tor von Cacau.» Dagegen haderte Hertha-Profi Nico Kovac. «Wir waren spielerisch überlegen und haben durch einen Sonntagsschuss verloren», meinte der Kroate und ärgerte sich über die mangelhafte Chancenauswertung: «Wir hatten drei Möglichkeiten zu einem Tor. Wenn man die nicht nutzt, verliert man eben.»

Beide Teams litten unter dem seifigen und schwer bespielbaren Boden, der ein flüssiges Kombinationsspiel unmöglich machte. Die Folge war eine kampfbetonte Partie mit vielen Fehlpässen und wenigen Torraumszenen, in der Cacau mit seinem 9. Saisontor das einzige Glanzlicht der ersten Halbzeit setzte. Sein fulminanter 25-Meter-Schuss prallte erst an die Unterkante der Latte und von dort hinter dem verdutzten Hertha-Keeper Christian Fiedler ins Netz.

Die Berliner, bei denen der gelb-gesperrte Nationalverteidiger Arne Friedrich fehlte, waren von dem Rückstand nicht geschockt. Doch die nur in der zweiten Halbzeit entschlossenen Angriffsbemühungen von Marcelinho & Co. stellten die sicher wirkende VfB-Defensive, in der sich die Rückkehr des erkälteten Thomas Hinkel stabilisierend auswirkte, erst spät vor Probleme. Brenzlig wurde es erstmals in der 55. Minute, als VfB-Verteidiger Martin Stranzl einen Kopfball von Kovac vor der Torlinie abfing. In der 71. Minute parierte Torhüter Timo Hildebrand einen gefährlichen Schuss von Malik Fathi.

Bei Stuttgart machten sich mit zunehmender Spieldauer die Strapazen der UEFA-Cup-Nullnummer am Mittwoch in Parma bemerkbar. Die einzige Chance zum 2:0 vergab der nach Leistenproblemen wieder ins Team zurückgekehrte Kevin Kuranyi (57.), dem allerdings fast nichts gelang. Danach sicherten die Defensivkräfte wie Zvonimir Soldo, Fernando Meira und Hinkel den elften Saisonerfolg. Zudem war Hildebrand bei einem Heber von Alexander Madlung auf dem Posten.