11.08.2004 23:30 Uhr

Comeback für Bayer durch Francas Torriecher

Leverkusen (dpa) - Der Torriecher von Franca hat Bayer Leverkusen ein traumhaftes Comeback auf der internationalen Bühne beschert und die Vorfreude auf die großen Festspieltage in der Champions League geweckt.

«Das war der wahre Franca, auf den alle gewartet haben», jubelte der brasilianische Mittelstürmer nach dem 5:0 (1:0)-Erfolg über Banik Ostrau im Hinspiel zur Qualifikation für die europäische Königsklasse. Mit drei Treffern hat Bayers bester Angreifer den tschechischen Meister praktisch im Alleingang bezwungen und Bayer damit die Teilnahme im Millionenspiel Champions League so gut wie gesichert.

«Ich bin total glücklich. Letztes Jahr konnten wir die Champions League ja nur im Fernsehen sehen», meinte der Brasilianer, der in den letzten 13 Pflichtspielen 14 Treffer für Bayer erzielte. Im dritten Jahr unter dem Bayer-Kreuz steht der 28 Jahre alte Brasilianer auch vor seinem internationalen Durchbruch. «Ich habe in den zwei Jahren in Deutschland gelernt, mich auch physisch durchzusetzen. Wenn ich in guter körperlicher Verfassung bin, kann mir auf dem Platz alles gelingen», sagte der Torjäger, der Bayer auch in letzter Minute den 2:1-Auftaktsieg in der Bundesliga gegen Hannover 96 gesichert hatte. Trainer Klaus Augenthaler bescheinigte seinem Mittelstürmer «Topform» und im richtigen Moment zur Stelle zu sein.

Auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser war nach dem eingeschlagenen Sparkurs des Vereins hocherfreut über die anstehenden Millionen-Einnahmen. «Das war ein Riesenschritt und ein richtig schöner Fußballabend», sagte Holzhäuser. Das in 14 Tagen stattfindende Rückspiel in Ostrau und der sechste Einzug in die Königsklasse dürften nun nur noch Formsache sein. »Wenn nicht alles zusammenbricht, müssten wir in die Champions League einziehen», sagte Augenthaler nach dem schwer erkämpften Sieg, der um einige Tore zu hoch ausgefallen ist. «Das Ergebnis ist traumhaft, war aber auch ein hartes Stück Arbeit», befand der Bayer-Coach.

Nach Francas frühem Führungstreffer (10. Minute) dauerte es fast eine Stunde ehe der Brasilianer auch das 2:0 erzielte. Zwischenzeitlich hatten die Banik-Stürmer Marek Heinz und Miroslav Matusovic Chancen zum Ausgleich, nutzten diese aber nicht. Juan (74.), Dimitar Berbatow (82.) und erneut Franca (88.) schossen einen der höchsten Europapokalsiege für Bayer heraus.

Erinnerungen an die glanzvollen Jahre in der Champions League mit dem Finale 2002 als Höhepunkt sind geweckt. «Nach einem solchen Spiel denkt man schon daran, dass man jetzt wieder gegen Real Madrid spielen kann und sich die Leute hier auf Fußballfeste freuen können», meinte Kapitän Jens Nowotny. Torhüter Jörg Butt sagte: «Wer einmal Champions League gespielt hat, weiß was das bedeutet. Jeder der dabei war, will wieder dort hin.» Trotz der sehr guten Ausgangslage warnte Augenthaler aber davor, das Rückspiel auf die leichte Schulter zu nehmen. «Mit Bayern haben wir mal 5:1 gegen Anderlecht gewonnen. Im Rückspiel hätte es schon zur Pause 6:0 für Anderlecht stehen können...»

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