23.08.2008 18:30 Uhr

HSV gewinnt glanzlos 2:1 gegen Karlsruhe

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat seinem neuen Coach Martin Jol einen glanzlosen 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen den Karlsruher SC zum Einstand geschenkt.

Mit dem ersten Eigentor der Saison brachte Karlsruhes Abwehrspieler Tim Sebastian die wenig überzeugenden Gastgeber in der 33. Minute in Führung, Joris Mathijsen konnte in der 90. Minute das Siegtor markieren. Vor 50 637 Zuschauern gelang Sebastian Freis (67.) am Samstag der zwischenzeitliche Ausgleich.

«Es war nicht leicht gegen Karlsruhe, sie haben es uns sehr schwer gemacht», sagte Jol nach dem alles in allem glücklichen Erfolg, «der Ball kam zudem nicht schnell genug zu den Stürmern». Dennoch zeigte er sich zufrieden mit dem Auftakt im eigenen Stadion. Sein Gegenüber Edmund Becker war enttäuscht über den in letzter Minute verlorenen Punkt: «Unser Ziel war, defensiv gut zu stehen und Hamburgs Offensive nicht so zuzulassen. Das ist uns über weite Strecken gelungen, nur bei der Standardsituation zum Schluss waren wir nicht hellwach.»

Mit seiner nach dem Weggang von Vincent Kompany zu Manchester City sowie dem Ausfall von Bastian Reinhardt und Jerome Boateng neu gestaffelten Abwehr tat sich der HSV zunächst schwer. Drei Monate nach dem 0:7 zum Saisonabschluss zeigten die Badener mit engagiertem Zweikampfverhalten, dass sie nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen den VfL Bochum auch in der Nordbank-Arena punkten wollten. Die spielerische Linie fehlte allerdings während der gesamten 90 Minuten.

Trainer Edmund Becker vertraute der Sieger-Elf von Bochum, musste aber die defensiven Michael Mutzel und Massimilian Porcello ersetzen, die wegen Muskelproblemen ausfielen. Dafür kamen Godfried Aduobe und Freis nach überstandenen Magenproblemen zum Zuge. Nennenswerte Möglichkeiten konnten sich die Gäste im ersten Durchgang aber nicht erarbeiten. Einzig der vom VfB Stuttgart geholte Spielmacher Antonio da Silva prüfte nach 17 Minuten Keeper Frank Rost per Warnschuss.

Fast hundertprozentige Torchancen hatten Iviva Olic (24.) per Kopf nach Flanke von Piotr Trochowski, der ebenfalls wie Paolo Guerrero im Nachschuss den reaktionsstarken KSC-Keeper Markus Miller anschoss. Nach einem Freistoß von Trochowski, der nach dem Abschied von Rafael van der Vaart für alle Standardsituationen zuständig ist, verpasste Nigel de Jong (32.) per Kopf die Führung. Nationalspieler Trochowski bewahrte die Hamburger auf der Linie vor einem Eigentor von Collin Benjamin, der einen Ball fast ins eigene Tor abgewehrt hätte. Das unglückliche Eigentor vom Neu-Karlsruher Sebastian kam nach Flanke von Thimothee Atouba zustande - Miller hatte keine Chance.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich wieder einmal die Abschlussschwäche des HSV, der durch Trochowski (51.) und Olic (57.) das Ergebnis hätte erhöhen können. Der Ausgleich durch die Karlsruher deutete sich an, sie hatten viel Platz bei ihren Kontern. Zunächst verpasste Kennedy in aussichtsreicher Position, dann traf Freis aber nach Vorarbeit von da Silva durch die Beine von Rost. Erst in der Schlussphase nahm der HSV seine Offensiv-Aktionen wieder auf, doch ohne den schmerzlich vermissten van der Vaart fehlt ein Anführer. Der eingewechselte Neuzugang Mladen Petric (81.) verfehlte per Freistoß nur knapp, ehe der aufgerückte Verteidiger Mathijsen mit seinem Last- Minute-Schuss im Strafraum-Getümmel doch noch Glück hatte.

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