13.04.2008 20:00 Uhr

Bayern meisterlich vor Pokal-Finale: BVB vorgeführt

München (dpa) - Für Manager Uli Hoeneß hat der FC Bayern München seinen 21. Meister-Titel nach dem Schützenfest im Pokal-Vorspiel gegen Dortmund schon im Sack.

«Das war ein wichtiger Schritt in Richtung Meisterschaft. Ich glaube nicht, dass da noch viel passieren kann», sagte der Macher des Rekordmeisters nach dem 5:0 (4:0) gegen die Borussia. Sechs Tage vor dem DFB-Pokal-Endspiel in Berlin baute der Tabellenführer aus München mit einer Fußball-Gala gegen den Final-Gegner seinen Vorsprung in der Bundesliga auf zehn Punkte vor dem neuen Tabellen-Zweiten Werder Bremen aus.

Lukas Podolski (3.), der überragende Zé Roberto (8.) und Luca Toni (18./22.) erzielten die Tore vor 69 000 Zuschauern vor der Pause. Nur drei Tage nach der bereits legendären Aufholjagd im UEFA-Pokal in Getafe sorgte Andreas Ottl (67.) in der erneut ausverkauften Allianz-Arena für den Endstand und den höchsten Bayern-Sieg seit sieben Monaten. «Das war Fußball zum Genießen», lobte Franz Beckenbauer im Premiere-Fernsehstudio. «Das war Fußball zum Verlieben», meinte Hoeneß und war rundum zufrieden mit seinem Star-Ensemble.

Bayern-Kapitän Oliver Kahn wurde in seinem 554. Bundesligaspiel in der Pause mit einer Schulterprellung für Michael Rensing ausgetauscht und mit Blick auf das DFB-Pokal-Finale geschont. Auch wenn die Münchner nach der sicheren Führung und vor der Englischen Woche etwas den Schongang einlegten - in dieser Form können sie sich im Pokal nur selbst schlagen und am 19. April den ersten von drei möglichen Titeln gewinnen. «Das wird ein ganz anderes Spiel. Da müssen wir höllisch aufpassen, dürfen nicht überheblich sein. Dortmund kommt mit Wut im Bauch, will sich rehabilitieren», warnte Trainer Ottmar Hitzfeld.

Sechs Spieltage vor Liga-Schluss sind die Münchner, bei denen Franck Ribery, Miroslav Klose, Mark van Bommel und Lucio geschont wurden, nach der Niederlage des Verfolgers Hamburger SV die einzige Mannschaft, die vor eigenem Publikum noch nicht verloren hat. Auch ohne die Stars wirbelten sei von der ersten Sekunde an. «Das hatte nichts mit Fußball zu tun. Wir waren gar nicht präsent», schimpfte Dortmunds Florian Kringe.

Die Bayern gaben den Ton an. «Wir haben lange nicht mehr so eine schöne erste halbe Stunde gesehen», meinte Hoeneß. Nach pfiffigem Kombinationsspiel legte Toni den Ball zurück auf den für Miroslav Klose angreifenden Podolski. Der Nationalstürmer, der genau wie Bastian Schweinsteiger ein ordentliches Spiel machte, zog aus 18 Metern ab. Der Ex-Kölner traf zum ersten Mal seit einem Jahr in einer Bundesliga-Heimpartie. Vorarbeiter Toni war im 38. Pflichtspiel für die Bayern zum 22. Mal am ersten Tor der Münchner beteiligt. Nur fünf verpasste Toni die Flanke von Lahm, dafür war Zé Roberto zur Stelle, zielte aus zehn Metern genau und bejubelte sein fünftes Saisontor überschwänglich.

Bayerns Toni nutzte dann die nächsten Chancen der wie entfesselt aufspielenden Hausherren zu seinem 17. Bundesligator und traf aus elf Metern. Auch beim nächsten Bayern-Streich war der für elf Millionen Euro aus Florenz gekommene Italiener der Hauptdarsteller. Nach Flanke von Zé Roberte erzielte der 29-Jährige das Tor, vorher hatte er sich das Leder an der Mittellinie erkämpft. Erinnerungen an den höchsten Bundesliga-Sieg der Bayern wurden wach, der am 27. November 1971 ausgerechnet mit 11:1 über die Dortmunder gelang. Doch die Hausherren schalteten einen Gang zurück - trotzdem gelang den Dortmundern noch nicht einmal der Ehrentreffer. Im Gegenteil: Bayerns Ottl traf.

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