16.03.2008 20:00 Uhr

Bremen verliert 0:1 gegen Wolfsburg

Bremen (dpa) - Eine Wolfsburger Fußball-Samba hat Werder Bremens Hoffnungen auf den deutschen Meistertitel wohl endgültig zunichtegemacht.

Drei Tage nach dem bitteren Aus im UEFA-Pokal verloren die Bremer das Nordderby gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0) und rutschten erstmals seit langer Zeit aus den Champions- League-Rängen. Nach Zuspiel seines Landsmanns Marcelinho erzielte der Brasilianer Torjäger Grafite (50.) am Sonntag vor 39 831 Zuschauern im Weser-Stadion den Siegtreffer für die «Wölfe», die mit 16 Zählern nun das beste Team der Bundesliga-Rückrunde sind.

Für die Bremer war es nach der 3:6-Klatsche beim VfB Stuttgart und dem Europapokal-Aus gegen die Glasgow Rangers der nächste Rückschlag in einer «schwarzen Woche»: Mit 43 Zählern liegt die Elf von Trainer Thomas Schaaf hinter Bayern München (50), Hamburger SV (45) und Bayer Leverkusen (44) nur noch auf Rang vier.

Dabei konnte Werder-Keeper Tim Wiese eine Woche nach der Sechser- Packung in Stuttgart früh etwas für sein Selbstvertrauen tun. Nach einem Pass von Marcelinho tauchte VfL-Torjäger Grafite (8.) allein vor Wiese auf, der glänzend parierte. In der Folgezeit überließen die Wolfsburger, die sich drei Tage vor dem DFB-Pokal-Halbfinale bei Bayern München in starker Form präsentierten, den Hausherren das Geschehen. Doch ohne den rot-gesperrten Regisseur Diego und den verletzten Nationalspieler Tim Borowski herrschte ein Kreativ-Vakuum im Bremer Mittelfeld, das der überforderte Diego-Ersatz Mesut Özil nicht ausfüllen konnte. Zu allem Überfluss musste Antreiber Daniel Jensen nach 40 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden.

So kam die ersatzgeschwächte Werder-Elf, die auch auf Rotsünder Per Mertesacker verzichten musste, im ersten Abschnitt nur zu zwei Chancen: Zunächst blieb Jensen (13.) mit einem Schlenzer an Wolfsburgs Verteidiger Alexander Madlung hängen, dann verzog Markus Rosenberg nach Zuspiel von Patrick Owomoyela nur knapp. Einen derart harm- und ideenlosen Auftritt dürfte Werder-Manager Klaus Allofs nicht erhofft haben, als er kurz vor der Partie die Marschrichtung vorgegeben hatte: «Wir wissen, dass wir jetzt in einer Situation sind, in der wir uns nicht mehr viele Fehler erlauben dürfen.»

Die Gäste aus Niedersachsen - von Trainer Felix Magath glänzend eingestellt - agierten aus einem kompakten Defensivverbund heraus und verlegten sich zunächst aufs Kontern. Kurz vor der Pause hätte diese Taktik fast erste Früchte getragen: Linksverteidiger Marcel Schäfer (44.) fasste sich aus 30 Metern ein Herz und zwang Wiese zu einer Flugeinlage. Wenig später war der 26-jährige Keeper dann aber machtlos. Einen Traumkonter über Marcelinho schloss Grafite überlegt ab und schoss den VfL mit seinem neunten Saisontor in Führung.

Wer nun wütende Werder-Angriffe erwartete, wurde zunächst enttäuscht. Immerhin kam Werder durch einen Kopfball von Markus Rosenberg (54.) und einen Özil-Schuss (78.), den VfL-Keeper Diego Benaglio entschärfte, zu guten Chancen. Auf der Gegenseite zwang der starke Marcelinho (66.) Bremens guten Keeper Wiese zu einer Glanztat.

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