12.02.2006 20:30 Uhr

Bayern zieht weiter davon: 2:1 gegen Nürnberg

München (dpa) - Mit dem zehnten Sieg im zehnten Heimspiel hat Bayern München die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erstmals auf zehn Punkte ausgebaut.

Roy Makaay (27.) und Michael Ballack (54.) erzielten beim schwer erkämpften 2:1 (1:1) über den 1. FC Nürnberg vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena die Tore für die Bayern, denen die Titelverteidigung kaum noch streitig zu machen ist.

Dennoch war Uli Hoeneß nicht zufrieden. «Die Tabellensituation ist für uns gefährlich. Wir spielen überheblich. Wenn wir in der Champions League gegen den AC Mailand so auftreten, haben wir keine Chance», haderte der Bayern-Manager.

Matchwinner Makaay freute sich aber erst einmal über die drei Punkte. «Ich glaube, der Sieg war verdient, auch wenn wir uns wieder sehr schwer getan haben. Zu Hause darf man einfach keine Punkte verschenken», sagte der 30-Jährige, der Ballack auch das Siegtor aufgelegt hatte. «So, wie er das gemacht hat, zeigt: Er ist wieder alte», lobte Bayern-Trainer Felix Magath seinen Angriffsführer.

Robert Vittek (36.) traf für die starken Franken, die nach der ersten Auswärtsniederlage unter ihrem neuen Trainer Hans Meyer weiter mitten im Abstiegskampf stecken. «Dafür haben wir uns heute mit einer ganz guten Partie aber Selbstvertrauen geholt. Mit etwas Glück wäre auch ein Punkt drin gewesen», befand Nürnbergs Stürmer Stephan Kießling völlig zu Recht.

Auf dem tiefen Boden setzten die Gastgeberden ersten nachhaltigen Offensiv-Akzent. Nach nur 47 Sekunden strich ein Kopfball von Michael Ballack nur knapp am rechten Pfosten des Nürnberger Gehäuses vorbei. In der 19. Minute versuchte es der Bayern-Regisseur erneut vergeblich. Torjäger Makaay zeigte Ballack dann, wie es geht. Glänzend freigespielt von Claudio Pizarro hatte der Niederländer keine Mühe, um Club-Keeper Raphael Schäfer zu überwinden.

Nach der programmgemäßen Führung wähnten sich die Bayern schon zu sicher auf der Siegerstraße. Das rächte sich nur neun Minuten später. Nürnbergs Mittelfeldspieler Iwan Saenko passte präzise zu Robert Vittek. Der sehr agile Slowake nahm zwei Schritte Anlauf und hämmerte den Ball aus 20 Metern unhaltbar für Bayern-Torhüter Oliver Kahn ins rechte Dreiangel zum Ausgleich. «Das war nicht nötig. Mit der Führung im Rücken waren wir einfach zu sorglos», kritisiert Magath.

Vier Minuten vor der Halbzeit drohte für die Münchner, die vor allem in der Defensive Schwächen offerierten, sogar ein Rückstand. Ze Roberto aber holte einen Kopfball von Kießling nach einer Ecke von Mario Cantaluppi im letzten Moment von der Linie.

Nach dem Wiederanpfiff gingen die Bayern zunächst wesentlich konzentrierter zur Sache. Das fand auch schnell seinen zählbaren Ausdruck, als Ballack einen sehenswerten Spielzug über Sagnol und Makaay zur erneuten Führung und zu seinem neunten Saisontor abschloss. «Mit ihrer individuellen Klasse bestrafen sie jeden Fehler gnadenlos», resümierte Meyer.

Bayerns starke Offensive verdeckte aber auch in der Folge die Abwehrschwächen, die nur sieben Minuten nach der neuerlichen Führung beinahe schwerwiegende Folgen gehabt hätten. Nürnbergs Mittelfeldspieler Dominik Reinhardt zog aus 15 Metern gefährlich ab. Sein Schuss passierte auch Kahn, sprang aber vom linken Innenpfosten ins Feld zurück.

Auch in der Folge wehrten sich die Nürnberger nach Kräften. Kahn musste gegen den eingewechselten Markus Schroth Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleich zu verhindern (83.). «Olli in dieser Verfassung hält einfach alles», lobte Makaay seinen Kapitän. So mussten die Münchner bis zum Abpfiff um den 17. Saisonsieg und den 18. Heimerfolg in Serie bangen.

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