03.12.2005 18:30 Uhr

Werder siegt auch ohne Glanz gegen die «Zebras»

Bremen (dpa) - Ohne fünf Stammspieler liefert selbst Werder Bremen keinen berauschenden Erlebnis-Fußball. Nachdem die Bremer in der Bundesliga bisher der Garant für bunte Torreigen waren, mussten sie sich gegen den Vorletzten MSV Duisburg erstmals mit einem 2:0-Arbeitssieg begnügen.

«Auch dieses Spiel bringt drei Punkte», resümierte Manager Klaus Allofs trocken. Angesichts des wichtigen Champions-League-Spiels gegen Panathinaikos Athen waren die Werder-Verantwortlichen froh, dass sich bei der glanzlos erledigten Pflichtaufgabe gegen den Abstiegskandidaten kein weiterer Profi verletzt hat.

«Wir mussten die Ruhe bewahren, sonst gehen solche Spiele nach hinten los», kommentierte Tim Borowski (73.). Der Nationalspieler hatte nach dem Treffer von Nelson Valdez (64.) den Sieg mit einem herrlichen Schlenzer sicher gestellt und gab zu: «Es gab einige Situationen, in denen es kritisch geworden ist.» Die verwöhnten Werder-Fans, die bisher durchschnittlich vier Treffer pro Heimpartie genießen durften, bekamen dieses Mal nur Hausmannskost vorgesetzt.

Nach mehreren vergebenen Chancen in der stürmischen Anfangsphase versiegte der Spielfluss der Bremer. Die angeschlagenen Top-Stürmer Miroslav Klose und Ivan Klasnic, die zusammen bisher 22 Tore erzielt haben, wurden gegen die schwachen Gäste lange vermisst. «Ivan und Miro kann man nicht einfach so ersetzen», sagte Allofs zum Fehlen des Stürmer-Duos, lobte aber auch die Vertreter Valdez und Aaron Hunt. «Man kann sie nicht mit den beiden vergleichen, aber sie haben sehr gut gespielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sie haben Zukunft.»

Mit Blick auf die Partie gegen Athen, die Werder nur im Falle eines Sieges im internationalen Fußball-Geschäft hält, sagte Allofs: «Man kann die beiden ohne Bedenken bringen, auch in dieser Zusammensetzung.» Dennoch hofft er, dass Klose nach seinem Jochbeinbruch mit einer Maske spielen kann: «Wenn er sich das zutraut, wäre das klasse.»

Sorgen bereitet Allofs und den Werder-Fans aber weiter die Abwehr. Die Innenverteidigung hat sich auch mit dem derzeit verletzten Naldo und dem in der Schlussphase für wenige Minuten getesteten Petri Pasanen oft als unsicher erwiesen, hinterließ allerdings mit Leon Andreasen und Frank Fahrenhorst einen noch wackligeren Eindruck. Zudem setzte Torwart Andreas Reinke seine Serie von Patzern fort und hatte Glück, dass die Duisburger nicht in der Lage waren, die Aussetzer zu nutzen. «Er hat im Moment nicht so die große Form», räumte der Manager ein. Da der im Sommer verpflichtete Tim Wiese nach seinem Kreuzbandriss aber frühestens im kommenden Jahr wieder spielen kann, fehlt Trainer Thomas Schaaf die Alternative.

Duisburg hatte - wie schon andere Mannschaften im Weserstadion - einige Torchancen. «Das waren mehr als in unseren bisherigen Auswärtsspielen zusammen», rechnete MSV-Coach Norbert Meier vor. Dass die ebenfalls ersatzgeschwächte MSV-Mannschaft einige gefährliche Offensiv-Szenen hatte, verdankte sie indes weniger der «unbändigen Kampfkraft», die Meier ausgemacht haben wollte, als vielmehr den Bremer Problemen. Das auswärtsschwächste Team bleibt einer der heißesten Abstiegskandidaten.

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