03.10.2004 20:30 Uhr

Asamoah-Gala beim 3:2 gegen Bochum

Gelsenkirchen (dpa) - Gerald Asamoah lachte über das ganze Gesicht, die Augen leuchteten. Glücklich nahm der gebürtige Ghanaer die Gratulationen zum 26. Geburtstag und seinem Galaauftritt im Revierderby gegen den VfL Bochum entgegen und hätte am liebsten die ganze Welt umarmt.

«Ich könnte jeden Tag Geburtstag haben, dann spiele ich immer gut», sagte der Nationalstürmer des FC Schalke 04 nach dem 3:2 (3:0)-Zittersieg, mit dem er und seine Mistreiter dem neuen Coach Ralf Rangnick eine erfolgreiche Heimpremiere auf Schalke bescherten.

Seine Topform begründete Asamoah damit, dass er unter Ex-Trainer Jupp Heynckes kräftig «abspecken» musste und in vorderster Front wegen Ailtons Fehlen derzeit «volles Vertrauen» genießt. Mit Blick auf die Partie bei Bayern München in zwei Wochen scherzte Asamoah: «Ist Toni nicht dann noch im Urlaub?» Ähnlich gut drauf war Rangnick, der zum Einstand fast ein rauschendes Fest vor 61 524 Fans erlebt hätte. Doch nach der klaren 3:0-Führung durch Asamoah (10.), Levan Kobiaschwili (13.) und Lincoln (44.) sah der Schwabe das zweite Gesicht seiner Elf. Rangnicks Gefühle fuhren Achterbahn, als die wie verwandelt aus der Kabine gekommenen Bochumer zum Angriff bliesen. «Man hat gesehen, welch großes Potenzial wir nach vorn haben. Aber es ist auch bemerkenswert, wie wir in der zweiten Hälfte den Zugriff auf das Spiel verloren haben», bilanzierte Rangnick.

Nach den Treffern von Zvjezdan «Zwetschge» Misimovic (50.) und Raymond Kalla (65.) schien Schalke das Spiel aus den Händen zu gleiten. Den Ausgleich verhinderte in der zunehmend turbulenten Schlussphase Torwart Frank Rost, der einen Kopfball von Tommy Bechmann artistisch über die Latte lenkte. So ging es trotz der gelb-roten Karte für Lincoln, der sich bei der geplanten Auswechslung nach Ansicht von Referee Wolfgang Stark (Landshut) zu viel Zeit ließ, nochmal gut. Dennoch hat Rangnick die Gewissheit, im Ruhrpott noch viel «Maloche» vor sich zu haben. «Wir werden besonders am Defensiv- Verhalten und im taktischen Bereich arbeiten.»

Auch Bochum will die zweiwöchige Pause nutzen, um die Abwehr besser abzustimmen. «Die zurückliegenden Wochen werde ich sicher nicht vergessen», sagte Peter Neururer in Anspielung auf die Pokalpleite in Freiburg, das unglückliche UEFA-Pokal-Aus gegen Lüttich und die Derby-Niederlage, die eigentlich schon nach 15 Minuten besiegelt war. «Wir haben Schalke die Tore geschenkt. Da spielen wir hinten 3 gegen 1 und jeder wünscht dem anderen viel Glück», monierte Neururer, der die Beinahe-Wende der Systemumstellung auf 4-4-2 zuschrieb. Am Ende überwog bei ihm aber die Freude darüber, dass sein Team den Psycho-Knacks gegen Lüttich mit Moral und Einsatz erfolgreich bekämpfte.

Der bestens gelaunte Rangnick schlug dem Kollegen wegen der gleichen Trainingsziele vor, die Übungseinheiten in dieser Woche zusammenzulegen, zumal beide Kader wegen der Länderspiele arg ausgedünnt sind. «Ich habe auch nur neun Spieler. Da können wir ja einfach ab und zu gemeinsam trainieren.»

Dem VfL ist die Pause höchst willkommen. Bis zum Heimspiel gegen Rostock am 18. Oktober sind die verletzten Dariusz Wosz und Peter Madsen wieder fit, die Enttäuschung der letzten Tage dürfte aus den Köpfen sein. Torwart Rein van Duijnhoven verspricht, dass sich die Elf danach in altem Glanz präsentiert: «Für uns fängt die Meisterschaft gegen Hansa an. Wir wollen noch viele Punkte holen.»

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