30.07.2013 21:00 Uhr

Austria-Trainer Bjelica zollt Isländern höchsten Respekt

Nur drei Tage nach dem 1:5-Debakel bei Vizemeister Salzburg steht für den österreichischen Titelträger Austria Wien die nächste wichtige Partie an. Der sechsfache isländische Meister HF Hafnarfjörður gastiert am Dienstag (ab 18 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Rahmen der Champions-League-Qualifikation in Wien-Favoriten. Die Veilchen gehen mit viel Respekt vor dem vermeintlichen Underdog ins Hinspiel. Mit Qualität und Einsatz soll die Basis für den Aufstieg gelegt werden.


"Wir haben geschaut, dass wir schnell regenerieren, körperlich wie mental", erklärte Austria-Trainer Nenad Bjelica das Wunden lecken nach der herben 1:5-Niederlage beim Titelrivalen für beendet. Die Konzentration gelte nun freilich der Champions-League-Qualifikation gegen Hafnarfjörður. "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft wieder aufstehen und Moral zeigen wird", so Bjelica. Zudem erwarte er ein anderes Gesicht der Mannschaft als in der zweiten Halbzeit in Salzburg.


Nenad Bjelica rechnet gegen Hafnarfjörður mit einem Geduldspiel. Vom ersten Duell gegen den litauischen Meister Ekranas habe er ein Video bekommen, zum Rückspiel wurde ein Beobachter nach Island entsandt: "Sie haben in beiden Spielen ähnlich gespielt, waren sehr defensiv orientiert. Sie verteidigen mit elf Mann und versuchen schnell zu kontern." Sogar der Stürmer bewege sich wie ein Verteidiger und versuchte mitzuarbeiten. Außerdem sei Ekranas nie innerhalb des Strafraums zu klaren Torchancen gekommen. "Ein starker und organisierter Gegner", lautete Fazit des Austria-Coaches.


Überhaupt könnten sich die Ergebnisse der Isländer in dieser Europacupsaison sehen lassen, meinte der 41-Jährige und wies etwa daraufhin, dass auch Crvena Zvezda (Roter Stern) sich gegen IB Vertmannaeyja nicht gerade leicht tat (2:0 h, 0:0 a). Breiðablik ist seit dem sensationellen Aufstieg gegen Sturm Graz ohnehin ein Begriff in Österreich. "Ich merke, dass die Medien jetzt mit mehr Respekt über die Isländer sprechen", sagte Bjelica. Er selbst hätte vom ersten Tag an "absoluten Respekt" vor dem Gegner gehabt.


Wenn man sagt, dass man gegen isländische Gegner gewinnen müsse, dann hat man ihn bereits unterschätzt.", so der Kroate. Die Favoritenrolle liegt dennoch klar bei seiner Mannschaft. "Natürlich weiß jeder, dass die Austria mehr Qualität hat. Aber im Fußball gewinnen nicht immer die Besseren, sondern die, die überzeugt sind zu gewinnen", warnte Bjelica. "Ich hoffe, dass sich meine Mannschaft mit Qualität und Einsatz durchsetzen kann, damit wir als Sieger vom Platz gehen können." Wunschresultat wäre für den Austria-Trainer jeder Sieg ohne Gegentor.


Effizienz verbesserungswürdig


Dass es bei den Veilchen zuletzt bei der Chancenverwertung haperte, ist sich Nenad Bjelica bewusst. Auch gegen die Admira war es nicht optimal. "Es werden auch Zeiten kommen, wenn wir aus drei Chancen drei Tore machen", war sich der Trainer sicher. Er strich aber das Positive hervor: "Die Austria hat seit Jahren nicht so viele Chancen gehabt in Salzburg wie dieses Mal."


Zur Verbesserung bedürfe es aber weiterer Arbeit – und auch Ruhe. Nur so könnten sich Spieler wie Philipp Hosiner auf den Sport konzentrieren, statt permanent Transfergerüchte zu kommentieren. "Wenn sie ihn kaputt machen wollen, dann stellen sie ihm zehn Mal täglich die Frage. Sie machen damit auch indirekt die Austria kaputt", übte Bejlica Kritik an den Medien. "Philipp arbeitet gut, aber er ist kein Roboter, sondern ein Mensch."


Seine Spieler seien topfit, an der Frische fehle es. "Die Form wird sich von Spiel zu Spiel steigern", versprach Bjelica. Neben dem Langzeit-Verletzten Tomaš Šimkovič und den im Aufbautraining befindlichen Roman Kienast und Dare Vršič stehen alle Kaderspieler zur Verfügung. Änderungen seien möglich. "Ich kann nicht drei Bewerbe mit zehn Spielern spielen", so der Trainer.


Aufstieg würde EC-Teilnahme bis Dezember sichern


Für die Austria steht bereits sehr viel auf dem Spiel. Mit einem Aufstieg gegen Hafnarfjörður wäre zumindest die Teilnahme an der EL-Gruppenphase abgesichert. Diese sei im laufenden Etat nicht budgetiert, wie Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer erklärte: "Die zwei fixen Runden sind kalkuliert, alles andere wäre ein Plus. Auch die jetzige Runde ist ein kleines Plus, obwohl die Reise nach Island nicht billig ist."


Für das Heimspiel in der Generali-Arena sind 10.500 Zuschauer zugelassen. 4.600 Karten waren am Montagvormittag bereits abgesetzt. "Wir haben ein Jahr lang hart hingearbeitet. Daher wünschen wir uns daher einen entsprechenden Support", hofft Kraetschmer auf zahlreiche Fans im Stadion.

Sebastian Kelterer

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