07.08.2013 21:00 Uhr

0:0 in Island: Austria zittert sich in den Europacup-Herbst

Der österreichische Meister Austria Wien steht im Playoff der Champions-League-Qualifikation. Den Veilchen, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Markus Suttner ab der 63. Minute in Unterzahl spielten, reichte für den Aufstieg ein enttäuschendes 0:0 gegen den isländischen Titelträger FH Hafnarfjörður (Hinspiel in Wien 1:0). Damit haben die Wiener die Teilnahme an einer Europacup-Gruppenhase gesichert. Sollten sie am Einzug in die Champions League scheitern, wäre die Austria für die Europa League startberechtigt.


Trainer Nenad Bjelica hatte vor der Partie versprochen, seine Mannschaft werde von Beginn weg auf Sieg spielen. Entgegen der Ankündigung gelang es den Wienern vor 3.000 Zuschauern im Laugardalsvöllur zunächst allerdings kaum, dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Wie schon beim 1:0 im Hinspiel wirkte die violette Offensivabteilung im Spielaufbau verkrampft und uninspiriert.


Zwingende Torchancen blieben in einer wenig spektakulären ersten Halbzeit auf beiden Seiten Mangelware. Ein gezirkelter Schuss von Florian Mader fiel zu schwach aus (15.). Die wohl beste Möglichkeit der Austria vergab Marko Stanković in Minute 32. Sein Schuss aus knapp zehn Metern wurde jedoch von einem isländischen Verteidiger geblockt.


Hafnarfjörður präsentierte sich erneut als physisch starker Gegner aber im Vergleich zum vorangegangenen Duell in der Offensive mutiger. Dank einiger Unsicherheiten in der Defensive der Austria kamen die Isländer auch zu Kontern, die allerdings ebenso wenig in konkreten Einschussmöglichkeiten mündeten, wie die Bemühungen der Austrianer.


Die zweite Spielhälfte begann aus Sicht der Gäste mit einem Schockmoment. Hafnarfjörðurs Kapitän Ólafur Snorrason hatte in der 53. Minute die bis zu diesem Zeitpunkt beste Torchance des Spiels auf dem Fuß. Sein Schuss aus spitzem Winkel wurde aber von Austria-Keeper Heinz Lindner zur Ecke entschärft. Die Hausherren hatten angesichts ihres Rückstandes nun Witterung aufgenommen.


So gehörte auch die nächste hochkarätige Chance Hafnarfjörður. Eine Freistoßflanke fand knapp vor der Torlinie Kristján Emilson, der allerdings selbst etwas überrascht von seiner Kopfballmöglichkeit wirkte (60.).


Der bis dahin glücklose Philipp Hosiner musste Rubin Okotie Platz machen, in den Blickpunkt rückte allerdings ein Verteidiger. Markus Suttner erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst als er sich von seinem Gegenspieler Brynjar Guðmundsson zu einer Rangelei hinreißen ließ und dafür vom bulgarischen Schiedsrichter Nikolaj Yordanov berechtigt Gelb-Rot gezeigt bekam. Damit ist der linke Außenverteidiger im Playoff-Hinspiel gesperrt.


Suttner fliegt vom Platz


Bjelica reagierte erneut, nahm den ebenfalls vorbelasteten Australier James Holland vom Feld und brachte Emir Dilaver. Innerhalb weniger Minuten kam dann die Austria ihrerseits zu zwei Chancen. Der Aufgerückte Verteidger Kaja Rogulj köpfelte den Ball nach einem Freistoß von Florian Mader knapp übers Tor (67.). Zwei Minuten später probierte es Mader selbst vergeblich aus der Distanz mit einem Weitschuss.


In Unterzahl rückte der Fokus der Austria auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs aus dem Hinspiel. Hafnarfjörður traute sich weiter in die Offensive und brachte die Wiener auch mehrmals in Bedrängnis. Für Entlastung sorgte Tomáš Jun, dessen Weitschuss aber vom sicheren HF-Schlussmann Róbert Óskarsson ohne Probleme gefangen wurde.


In den Schlussminuten warfen die Isländer noch einmal alles nach vorne. Gefährlich wurde es noch einmal als Atli Guðnason aus kurzer Distanz einen Kopfball neben das Tor setzte. Am Ende dürfte sich aber die Veilchen über den Aufstieg ins CL-Playoff freuen. Um im Europacup-Herbst zu bestehen bedarf es jedoch einer deutlichen Steigerung.


Die Auslosung des Champions-League-Playoff erfolgt am Freitag im UEFA-Hauptquartier in Nyon. Die Austria ist ungesetzt. Damit steht ein Gegner aus dem Quintett FC Basel (Schweiz), Celtic FC (Schottland), Steaua Bucureşti (Rumänien), Viktoria Plzeň (Tschechien) und Dinamo Zagreb (Kroatien) ins Haus. Spieltermine sind der 20./21. und 27./28. August.

Sebastian Kelterer

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