Neuchâtel Xamax gibt den Thunern eine Lektion in Sachen Konterfussball und Chancenauswertung
Neuchâtel Xamax gewinnt diese Partie verdient mit 4:0 und deklassiert den FC Thun zum Statisten. Die Neuenburger zeigten ihre bisher beste Mannschaftsleistung in dieser Saison und bestachen vor allem mit einem eiskalten Angriff. Der FC Thun war heute überhaupt nicht bei der Sache und konnte weder Offensiv noch Defensiv Akzente setzten. Die Thuner kamen in der gesamten Spielzeit nur zu einer einzigen wirklichen Chance, die restliche Zeit stand die Neuenburger Abwehr solide und spielte fehlerfrei.
In den ersten Minuten des Spiels fand Neuchâtel Xamax viel schnell ins Spiel als Thun. Die Neuenburger spielten frechen Offensivfussball und brachten schon früh Wirbel vors Thuner Tor. Die Thuner schienen dagegen mit ihren Köpfen noch irgendwo anders zu sein aber sicher nicht im Maladiere. Xamax machte es den Thunern aber auch schon von Anfang an sehr schwer. Sobald die Thuner in Ballbesitz waren, orientierten sich sofort alle Spieler in der Defensive und machten dort die Räume eng. Erst nach zwanzig Minuten zogen sich die Neuenburger etwas zurück und überliessen den Thunern sozusagen gratis das Spieldiktat. In der 26. Minuten kommt dann das überraschende, aber nicht unverdiente Kontertor durch Arizmendi. Da Costa kann zwar den ersten Schuss von Kalu Uche parieren, der Abpraller geht aber genau auf den Kopf von Arizmendi, welcher den Ball nur noch ins Tor köpfen muss. Nur acht Minuten später verlieren die Thuner den Ball im Mittefeld in der Vorwärtsbewegung und ermöglichen so den Neuenburgern erneut einen Konter. Dieses Mal braucht Treand den Ball nur noch an Da Costa vorbeizuschiessen. Anschliessend wurde es dann auch Bernard Challandes zu bunt. Mit einem Doppelwechsel nahm er Schneuwly und Demiri raus und setzte so ein klare Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann.
Auch in der zweiten Halbzeit zog sich Xamax weitgehend zurück und überliess den Thunern das Spiel. Diese konnten aber mit der Ballübermacht nichts anfangen und waren Offensiv so harmlos wie eine Schildkröte. So war es kein Wunder, dass in der 64. Minute die Neuenburger wieder durch einen Fehler der Thuner nochmals Erhöhen konnten. Wüthrich profitierte von Bättigs Ballverlust, sprintete über ¾ des Feldes und machte mit einem satten Schuss in die rechte untere Ecke alles klar. Danach flachte das Spiel zusehends ab und der FC Thun fand einfach kein Mittel gegen die solide Xamax-Abwehr. In der 81. Minute kam Paito nochmals durch einen Konter zu einem Tor. Mit einem satten Schuss aus 25 Metern erwischte der Da Costa auf dem falschen Fuss und konnte sich feiern lassen. In der anschliessenden Schlussphase spielte Xamax den Ball in den eigenen Reihen und der FC Thun schien alle Hoffnungen verloren zu haben.
Für Xamax geht der Aufwärtstrend also weiter. Die Spieler zeigten trotz der schwierigen Umgebung im Klub ein sehr gutes Spiel. Beim FC Thun ist man auf dem harten Boden der Realität gelandet. Mit einer so schlechten Leistung, aber die Thuner sicher nichts verloren in der vorderen Tabellenhälfte. Für Xamax geht’s nach der Nati-Pause im Cup gegen den SC Kriens weiter bevor dann die Young Boys in der Meisterschaft warten. Beim FC Thun steht ein schwieriges Cupspiel gegen St. Gallen auf dem Programm bevor dann der FC Zürich zu Gast in der Arena Thun ist. Für beide Mannschaften also drei wegweisende Wochen.
Fabian Hofstetter