19.09.2013 23:05 Uhr

Freiburger Frust nimmt europäische Ausmaße an

Freiburg gibt gegen Liberec ein 2:0 aus der Hand
Freiburg gibt gegen Liberec ein 2:0 aus der Hand

Der Freiburger Frust nimmt europäische Ausmaße an: Nach dem Liga-Fehlstart hat der SC Freiburg auch seinen ersten Auftritt auf der internationalen Fußball-Bühne nach 4305 Tagen Abstinenz in den Sand gesetzt.

Die Breisgauer kamen im ersten Gruppenspiel der Europa League trotz einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 (2:0) gegen den dreimaligen tschechischen Meister Slovan Liberec hinaus.

Kapitän Julian Schuster (23.) per Foulelfmeter und Admir Mehmedi (35.) trafen für den SC, der in der Liga noch ohne Sieg ist und mit mageren zwei Punkten auf dem Konto den vorletzten Platz belegt. Wladislaw Kalitwinzew (67.) und Michael Rabusic (74.) erzielten dank der Schützenhilfe des Freiburger Torwarts Oliver Baumann sowie Mehmedis die Treffer für die Gäste. Zudem sah der erst kurz zuvor eingewechselte Karim Guede nach wiederholtem Handspiel die Gelb-Rote Karte (77.).

Richtungsweisende Wochen

In den kommenden sechs Tagen stehen richtungsweisende Partien auf nationaler Ebene für die Freiburger an. Am Sonntag gastiert Aufsteiger Hertha BSC im Breisgau, am Mittwoch steht das Pokal-Derby gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm. Im zweiten Spiel der Europa League müssen die Breisgauer am 3. Oktober beim FC Sevilla antreten.

Vor rund 15.000 Zuschauern bestimmten die Gastgeber, die den Abgang von fünf Leistungsträgern nach dem Ende der vergangenen Spielzeit in der Liga noch nicht kompensieren konnten, zu Begin das Geschehen. Außenverteidiger Oliver Sorg vergab die erste Möglichkeit (9.), Jonathan Schmid konnte eine Minute später eine gute Schusschance nicht nutzen. Dasselbe galt kurz darauf für Christian Günter (13.).

Glücklicher Strafstoß

Auch Mitte der ersten Hälfte beherrschten die Freiburger, die am Ende ihrer bisher letzten Europacup-Saison (2001/2002) aus der Bundesliga abgestiegen waren, das Spiel gegen die defensiv eingestellten Gäste. Die Führung war die logische Konsequenz. Nach einem Foul von Ondrej Kusnir an Günter verwandelte Schuster sicher den Strafstoß. Dem SC-Kapitän war es dabei egal, dass das Foul wenige Zentimeter vor der Strafraumgrenze begangen wurde.

Die Führung der Südbadener, die ohne Mensur Mujdza, Vladimir Darida, Hendrik Zuck, Marco Terrazzino, Vegar Hedenstad und Vaclav Pilar auskommen mussten, änderte nichts am Spielverlauf. Erst in der 30. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten Möglichkeit, die Dzon Delarge nicht nutzen konnte. Besser machte es der von Dynamo Kiew gewechseltee Schweizer Mehmedi fünf Minuten später. Beim Distanzschuss des Angreifers machte Slovan-Torwart Premysl Kovar allerdings eine schlechte Figur.

Haarsträubende Fehler

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst eine Viertelstunde lang so gut wie nichts. Die Tschechen waren zwar bemüht, Gefahr strahlten die Gäste aber trotz ihres gesteigerten Engagaments nicht aus. Die Freiburger spielten in dieser Phase äußerst passiv, darunter litt das Niveau der Partie. Auf packende Szenen warteten die Zuschauer vergebens.

Die Passivität der Gastgeber wurde bestraft, als SC-Torwart Oliver Baumann den eigentlich harmlosen Weitschuss des eingewechselten Kalitvintsev durch die Hände rutschen ließ. Danach leistete sich Mehmedi einen haarsträubenden Blackout, als er völlig unbedrängt den lauernden Rabusic in den Fuß spielte und so das 0:2 vorbereitete. Nach dem Platzverweis für Serhiy Rybalka (90.+1) in der hitzigen Schlussphase vergab Pavel Krmas noch zwei große Chancen zum Siegtreffer.

Beste Spieler der Freiburger, die es in der Gruppe H neben Liberec und Sevilla mit Estoril Praia aus Portugal zu tun haben, waren Schmid und Schuster.

sid

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