Pérez über Özil: "Dem Druck nicht standgehalten"

Im andauernden Streit um das plötzliche Aus von Fußball-Nationalspieler Mesut Özil bei Real Madrid hat Klub-Präsident Florentino Pérez nachgelegt. Wie der 66-Jährige im Vorfeld der Hauptversammlung am Sonntag vor ausgewählten Mitgliedern sagte, sei der Abschied in Richtung FC Arsenal der Wunsch des Spielers gewesen.
"Er konnte dem Druck in Madrid nicht standhalten. Özil und sein Umfeld haben darum gebeten, den Verein zu verlassen", wird Pérez vom Online-Portal bernabeudigital.com zitiert: "Niemand im Verein sollte sich deshalb unwohl fühlen."
Auch Trainer Carlo Ancelotti hatte Özil zuletzt eine unzureichende Einstellung vorgeworfen. "Beim Konkurrenzkampf in großen Vereinen hast du zwei Möglichkeiten: entweder du bleibst und kämpfst um deinen Platz oder du gehst. (...) Özil zog es vor zu gehen", sagte der 54-Jährige der französischen Sporttageszeitung L'Équipe.
Aufregung und Anschuldigungen auf allen Seiten
Özils Vater Mustafa hatte Real schon zuvor vorgeworfen, Urheber einer rufschädigenden Kampagne gegen seinen Sohn zu sein und rechtliche Schritte gegen Pérez angekündigt. Ursache der Aufregung waren fragwürdige Zitate in spanischen Medien, die Özil als unprofessionellen Frauenhelden und Nachtschwärmer verunglimpften. Die Tageszeitung ABC aus Madrid hatte Pérez offensichtlich entsprechende rufschädigende Sätze in den Mund gelegt. Ob die Zitate von Vereinsseite lanciert wurden, ist unklar. Real wies die Vorwürfe zurück.
Madrid hatte mit dem Verkauf Özils nach London für 50 Millionen Euro die Last des 100-Millionen-Transfers von Gareth Bale (Tottenham Hotspur) abgefedert, sich aber einige Kritik seiner Fans anhören müssen, da Özil der zuverlässigste Vorlagengeber für Superstar Cristiano Ronaldo war.
sid