Van der Vaart "schockiert" über Fink-Rauswurf

Der Kapitän des HSV, Rafael van der Vaart, hat mit Überraschung auf die Entlassung von Trainer Thorsten Fink reagiert. Er äußerte zudem Kritik am Zeitpunkt der Trennung.
"Oha, vor dem heißen Nordderby gegen Werder. Ich verstehe den Zeitpunkt nicht so ganz", sagte van der Vaart der "Bild". "Ich dachte, dass der Coach auch gegen Werder auf der Trainerbank sitzen würde." Die Trennung habe ihn überrascht. "Ich bin total schockiert. Das hätte ich nie für möglich gehalten", meinte der Niederländer.
Er habe Fink als "hart arbeitenden und stets hochmotivierten Coach" kennengelernt. "Er brannte immer", sagte der Mittelfeldspieler. Seine Teamkollegen wollten sich am Dienstagmorgen nach ihrer Ankunft am HSV-Trainingsgelände zunächst nicht zum Rauswurf Finks äußern.
Van der Vaart will die Schuld an der sportlichen Misere des HSV, der von fünf Bundesligaspielen der Saison nur eines gewonnen und am vergangenen Samstag eine 2:6-Pleite bei Borussia Dortmund kassiert hatte, nicht am Trainer festmachen. "Wir haben als Mannschaft eine große Teilschuld an der Misere. Unsere zahlreichen Klatschen in der jüngsten Vergangenheit haben den Trainer den Job gekostet."
Oliver Kreuzer reagierte indes verärgert auf die Aussagen van der Vaarts. "Ich war sehr verwundert über sein Statement. Er soll schauen, dass er gut Fußball spielt", mahnte der Sportchef. Derlei Äußerungen über die Entscheidungen des Vereins stünden einem Spieler nicht zu. Der Rauswurf seines Freundes Fink sei ihm schwer gefallen, versicherte Kreuzer. "Ich hatte nicht mehr das 100-prozentige Vertrauen in ihn, dass er die Power noch hat, diesen Umschwung mit der Mannschaft zu schaffen", begründete er die Entscheidung.
dpa