Jones hofft auf Zuschauer-Boom

Steffi Jones, Direktorin beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), traut der Frauenfußball-Bundesliga in naher Zukunft einen gewaltigen Entwicklungssprung zu. "Ich hoffe, dass wir in fünf Jahren durchschnittlich bis zu 5000 Zuschauer pro Partie erreichen", sagte die Weltmeisterin von 2003 im Interview mit der Rheinischen Post. Dafür müsste sich der Zuspruch allerdings mehr als verfünffachen: In der vergangenen Spielzeit kamen im Schnitt 890 Zuschauer in die Stadien.
Dass die voranschreitende Professionalisierung in der deutschen Frauen-Eliteklasse ("Wir haben die stärkste Liga der Welt") Klubs wie den insolventen SC Bad Neuenahr in Schwierigkeiten gebracht habe, wies die 40-Jährige zurück. "Die professionellen Strukturen, die wirtschaftlichen Strukturen, die wirtschaftliche Sicht auf die Dinge - das ist nix Überraschendes. Es geht hier um die höchste deutsche Spielklasse. Wir dürfen nicht stagnieren", sagte Organisationschefin der Heim-WM 2011. Dieser Weg sei mit den Vereinen gemeinsam beschlossen worden.
Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach führt laut Jones den von seinem Vorgänger Theo Zwanziger eingeschlagenen Weg zu mehr Anerkennung für den deutschen Frauenfußball fort: "Er ist extrem interessiert und unterstützt uns in unserer Arbeit."
Ihre eigene Zukunft sieht die dreimalige Europameisterin bei ihrem jetzigen Arbeitgeber. "Ich fühle mich total wohl in meinem Umfeld und würde sehr gerne bis zur Rente beim DFB arbeiten", betonte die 111-malige Nationalspielerin, die während der holprigen Gruppenphase beim deutschen EM-Triumph in Schweden im Juli bereits als potenzielle Nachfolgerin von Bundestrainerin Silvia Neid gehandelt worden war.
SID