28.08.2013 17:00 Uhr

Fall Derdiyok: Gericht will Vergleich

Derdiyok und Hoffenheim sollen Vergleich schließen
Derdiyok und Hoffenheim sollen Vergleich schließen

Das Arbeitsgericht Mannheim hat die Parteien im "Fall Eren Derdiyok" zu einem Vergleich aufgefordert. Die in Heidelberg ansässige 10. Kammer unter Vorsitz des Arbeitsgerichts-Vizepräsidenten Lothar Jordan unterbreitete bei der Anhörung am Mittwochnachmittag den etwas unkonventionell wirkenden Vorschlag, wonach der Schweizer Profi in Diensten von Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim abwechselnd in der "Trainingsgruppe 2" und der "Gruppe 1" von Cheftrainer Markus Gisdol trainieren solle. Der Vergleich würde bis zum Abschluss des "Hauptsacheverfahrens" (bis spätestens Ende des Jahres) Gültigkeit besitzen.

Der durch Geschäftsführer Frank Briel vertretene Klub lehnte dies zunächst ab und machte vor der Unterbrechung der Sitzung gegen 16.00 Uhr den Gegenvorschlag, dass sich Gisdol zukünftig die Einheiten der "Gruppe 2" anschauen werde.

Während der Anhörung kam zum Vorschein, dass ein Wechsel Derdiyoks für eine Leihgebühr in Höhe von 500.000 Euro zu Hannover 96, Juventus Turin und Bursaspor möglich gewesen wäre. Laut den Hoffenheimern habe der 25 Jahre alte Angreifer aber ein zu hohes Gehalt gefordert. Zudem hätte er einen Wechsel nach Italien abgelehnt.

Der zuletzt mit dem Hamburger SV in Verbindung gebrachte Derdiyok, der wie Ex-Nationaltorwart Tim Wiese, Matthieu Delpierre, Edson Braafheid und Tobias Weis in die umstrittene "Trainingsgruppe 2" degradiert wurde, will durch seinen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung per gerichtlichem Beschluss in den Bundesliga-Kader zurückkehren.

Weis verfolgte die Anhörung wie rund 20 Journalisten im Publikum. Zudem waren fünf Kamerateams vor Ort. Das Gericht erklärte aber bereits, dass man aus einer Entscheidung im "Fall Derdiyok" keine Schlüsse mit Blick auf die Situation der anderen aussortierten Profis ziehen könne.

Spielergewerkschafts-Vizepräsident Christoph Metzelder hatte zuletzt den Verein für sein Verhalten kritisiert. "Beide Seiten haben einen Vertrag unterschrieben, an den sich der Arbeitgeber nicht hält. Es war klar, dass Spieler versuchen werden, sich einzuklagen", sagte Metzelder.

SID

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