16.02.2025 11:33 Uhr

BVB-Spieler nach Derby-Blamage wortkarg

Der BVB enttäuschte in der Bundesliga mal wieder
Der BVB enttäuschte in der Bundesliga mal wieder

Nach der Derby-Blamage sammelten sich die Dortmunder Spieler an der Strafraumkante und hielten Sicherheitsabstand zu ihren wütenden Fans. Niemand wollte dahin gehen, wo es wehtut. Wie schon in den 95 Minuten zuvor. Und auch danach, als sie ganz schnell in der Kabine verschwanden und der Interviewzone im Ruhrstadion - und damit kritischen Fragen - fernblieben.

Trainer Niko Kovac versuchte sich in einer lahmen Entschuldigung. "Die Jungs haben jetzt ihr Programm. Sie spielen wieder in vier Tagen und müssen so schnell wie möglich regenerieren", sagte der neue BVB-Trainer nach der ernüchternden 0:2 (0:2)-Pleite beim Abstiegskandidaten VfL Bochum und fügte an: "Ich bin ja da, das reicht ja."

So blieb es Kovac vorbehalten, die Nichtleistung seiner Schützlinge im Revierderby vier Tage nach dem 3:0 in der Champions League bei Sporting Lissabon zu erklären.

BVB: Kovacs historisch schlechter Einstand

Und der Neue, der als erster Borussia-Trainer seit Timo Konietzka vor 41 Jahren seine ersten beiden Bundesligaspiele verlor, musste konstatieren, dass sich wenig gegenüber seinem Vorgänger Nuri Sahin geändert hatte. Schon zum vierten Mal verlor der BVB nach einem Sieg auf der großen europäischen Bühne im Bundesliga-Alltag.

"Das sind eklige Spiele", meinte Kovac, "das ist unsere Hausarbeit, sie Woche für Woche in der Bundesliga zu erledigen, ist schwierig. Die Champions League ist nur die Sahne auf der Torte."

Immerhin fand Nico Schlotterbeck am Mikrofon des Rechteinhabers "Sky", an dem er nicht vorbeigehen durfte, klare Worte. Die Mannschaft müsse "von sich aus den Pötten kommen", forderte der Nationalspieler, sonst drohe "eine Horrorsaison".

Champions League rückt für den BVB in weite Ferne

Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Bundesligaspielen ist der Rückstand als Tabellenelfter auf die Champions-League-Plätze auf acht Punkte angewachsen.

Auch die Verantwortlichen, die mit versteinerten Mienen die erste Pleite in Bochum seit 18 Jahren verfolgt hatten, schwiegen. Weder Sport-Geschäftsführer Lars Ricken noch Sportdirektor Sebastian Kehl wollte reden. Ihnen wird offenbar allmählich klar, was für eine Mannschaft sie da zusammengestellt haben.

Aufbäumen, wenn es nicht von Anfang an läuft? Fehlanzeige. Führungsspieler, die Verantwortung übernehmen? Fehlanzeige. "Da ist Hopfen und Malz verloren", urteilte "Sky"-Experte Dietmar Hamann aus der Ferne, er habe eine "Jugendmannschaft" gesehen, der "Professionalität, Seriosität und Leidenschaft" gefehlt hätten. Und auch das böse Wort "Schönspieler" fiel.

Während die Bochumer nach dem Doppelpack ihres griechischen Winterzugangs Georgios Masouras (33./35.) erst Sirtaki tanzten und dann wortreich über ihre neuen Hoffnungen im Abstiegskampf redeten, versuchte Kovac, die ewige Dortmunder Mentalitätsdebatte zu ersticken.

Seine Spieler hätten "schon verstanden", was er von ihnen im Derby erwarte, und "den Kampf angenommen". Lediglich "die Chancenverwertung in der ersten Halbzeit" habe nicht gestimmt. Man sei jedoch "weit weg von dem, wo wir hin wollen", gab der 53-Jährige zu, aber: "Wir werden jetzt nicht die Nerven verlieren. Es geht darum, dass man in der Situation trotzdem die Ruhe bewahrt."

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