22.07.2013 15:13 Uhr

Hoffenheim-Trainer Gisdol hofft auf sorgenfreie Saison

Für Markus Gisdol ist die neue bevorstehende Spielzeit seine erste Erstliga-Saison als Cheftrainer. Foto: Daniel Maurer
Für Markus Gisdol ist die neue bevorstehende Spielzeit seine erste Erstliga-Saison als Cheftrainer. Foto: Daniel Maurer

Leogang (dpa) - Trainer Markus Gisdol geht seinen Weg bei 1899 Hoffenheim kompromisslos weiter. Mit 23 Spielern und drei Torhütern bereitet sich seine Bundesliga-Mannschaft im österreichischen Leogang auf die neue Saison vor.

Die «Trainingsgruppe 2» um die aussortierten Tim Wiese und Tobias Weis wird in Zuzenhausen und Hoffenheim von Honorartrainer Sascha Koch fit gehalten. Eine kuriose Situation und ein Novum in der Branche.

Die Sünden der jüngeren Vergangenheit von Trainermanager Markus Babbel und des Nachfolge-Gespanns Marco Kurz und Andreas Müller interessieren Gisdol kaum mehr. Der 43-jährige Geislinger bastelt gemeinsam mit Alexander Rosen (34), Leiter Profifußball, an der Zukunft. Sie wollen mit jungem, mutigem und erfrischendem Fußball begeistern.

Für Gisdol ist die neue bevorstehende Spielzeit, die mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am 10. August beginnt, seine erste Erstliga-Saison als Cheftrainer. Er weiß, dass er sich nach dem Sensationssieg am letzten Spieltag in Dortmund und dem Happy End in der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern neu messen und bewerten lassen muss. «Mein Nahziel ist eine sorgenfreie Saison», sagt Gisdol.

Deshalb wird auf dem Platz des FC Pinzgau Saalfelden täglich an der Taktik gefeilt: am Positionsspiel, dem Verschieben der Mannschaftsteile, der aggressiven Vorwärtsverteidigung und dem fixen Umschalten. «Alles mit Ball», berichtet Kapitän Andreas Beck, der wegen einer Oberschenkelprellung gemeinsam mit Fabian Johnson (Sprunggelenksverletzung) bei Co- und Reha-Trainer Otmar Rösch Sonderschichten einlegt. Wegen ihrer Blessuren trainieren beide auch in der Turnhalle der Volksschule von Leogang oder sind viel mit dem Mountainbike unterwegs. Voraussichtlich drei Tage aussetzen muss Sejad Salihovic: Der Mittelfeld-Routinier hat sich am Montag eine Innenbandzerrung im rechten Knie zugezogen.

Gisdol ist mit Einstellung der «Trainingsgruppe 1» hundertprozentig zufrieden. «Die Mannschaft ist ständig bemüht, die von uns vorgegebenen Dinge umzusetzen», sagt der frühere Co-Trainer der FC Schalke 04. Gegen die Zyprioten von Apoel Nikosia (3:0) funktionierte das Einstudierte schon ganz gut. An diesem Dienstag (18.00 Uhr in Saalfelden) folgt der Härtetest gegen Athletic Bilbao.

Das Tageswerk vor der Bergkulisse im Salzburger Land beinhaltet ungewöhnliche Maßnahmen: Die TSG-Mannschaft begab sich in einen Klettersteig, angeführt vom deutschen Extrembergsteiger Stefan Glowacz, und ließ sich gesichert abseilen - eine Frage der Überwindung. Am Samstag stand ein Berglauf auf dem Programm, auf sieben Kilometern mussten die Profispieler insgesamt 700 Höhenmeter bewältigen und sollten so ihr Belastungslimit kennenlernen. Beste Bergziege war dabei Verteidiger Stefan Thesker. Der 1,90-Meter-Mann kam nach 37 Minuten ins Ziel, zehn Minuten später hatte es der letzte Atemlose gepackt.

Manager Alexander Rosen - offiziell: Leiter Profifußball - lobt Gisdol, dessen Disziplin, Detailversessenheit, eingeforderte Intensität und vor allem seinen Führungsstil. «Er findet stets die Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Spielern», beschreibt Rosen den Cheftrainer und letztjährigen Retter. Nähe zum gesicherten Mittelfeld, Distanz zu den Abstiegsplätzen, so lässt sich durchaus auch das Saisonziel der Hoffenheimer formulieren.

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