02.12.2024 08:23 Uhr

Rapid vermasselt Klauß-Geburtstag

Matthias Seidl verlor das Bruderduell mit Simon Seidl
Matthias Seidl verlor das Bruderduell mit Simon Seidl

0:0 bei der WSG Tirol, 1:1 in der Conference League gegen die Shamrock Rovers und 0:1 gegen Blau-Weiß Linz: Rapid geht im Finish eines intensiven Herbsts die Luft aus.

Statt von einem 1:1 von Liga-Leader Sturm Graz bei Schlusslicht Altach zu profitieren, wuchs der Abstand auf Platz eins in der 15. Runde auf sechs Punkte an. Zudem zog der Lokalrivale Austria um drei Zähler vorbei auf Rang zwei. "Das Spiel tut weh", betonte Rapid-Trainer Robert Klauß an seinem 40. Geburtstag.

Statt einem Geschenk in Form von drei Punkten für den Deutschen gab es von seinen Schützlingen eine über weite Strecken enttäuschende Leistung. Wie beim 3:0 am 25. August im Hofmann Personal Stadion sammelten die Linzer neuerlich alle Zähler im direkten Duell ein. "Wenn du das 28. Pflichtspiel hast, geht das nicht spurlos an den Spielern vorbei. Man hat in den letzten Wochen gemerkt, dass wir viel Tribut zollen für die Wochen davor", verlautete Klauß.

Aufgrund der fast ständigen Doppelbelastung versuchte er mit vier Änderungen in der Startelf für frischen Wind zu sorgen. Nur der 18-jährige Abwehrspieler Jakob Schöller überzeugte dabei. Damit konnte nur das Fehlen von Nenad Cvetkovic kompensiert werden. Die allesamt erst in der 64. Minute eingewechselten Guido Burgstaller, Mamadou Sangare und Louis Schaub gingen stark ab. "Dass die erste Hälfte nicht gut war, lag aber überhaupt nicht an den Spielern, die wir reingebracht haben. Die waren weder besser noch schlechter als alle anderen", schilderte Klauß seine Sicht.

"Lockerheit, Leichtigkeit, Selbstvertrauen fehlen"

Momentan gehe es seinem Team eben nicht so leicht von der Hand, was in der Saisonphase normal sei. Die Bilanz macht das deutlich, von den jüngsten acht Pflichtspielen konnten nur zwei gewonnen werden. Zwei der vier Saisonniederlagen passierten in diesem Zeitraum, jene gegen BWL war die erste im Allianz Stadion. "Fußball macht mehr Spaß, wenn man Lockerheit, Leichtigkeit, Selbstvertrauen hat. Das fehlt momentan."

Auch deshalb werden oft falsche Lösungen gewählt. "Wir müssen schleunigst Lösungen finden gegen tief stehende Gegner, weil die meisten Gegner haben zuletzt so gegen uns gespielt", sagte Schaub. Sein Coach forderte "mehr Tiefgang, mehr 1:1-Situation, mehr Zug zum Tor". Helfen kann dabei das wohl am Samstag in Salzburg anstehende Comeback von Flügelspieler Isak Jansson. "Bei ihm sieht es gut aus, ob er von der Bank kommen oder von Beginn an spielen wird, wird man sehen", hielt sich der 40-Jährige alles offen.

Gegen die ebenfalls schwächelnden "Bullen" brauche es auch "mehr Energie, Power und körperliche Präsenz. "Wir müssen es in den nächsten Spielen definitiv besser machen", war sich auch Schaub bewusst. Gegen Linz hätte es aufgrund von drei Aluminiumtreffern schon vor der Pause 0:3 stehen können, der einzige Treffer fiel aber in Minute 60 durch Goalgetter Ronivaldo. Der 35-Jährige kam einmal gefährlich zum Abschluss und ließ sich diese Chance nicht entgehen.

Ronivaldo Nummer zwei der Schützenliste

"Wie ich es immer sage: 'Der Strafraum ist mein Platz.' Ich weiß, wenn ich da reinkomme bin ich gefährlich, egal ob mit dem Kopf oder Fuß. Ich weiß, wo das Tor steht", sagte der Matchwinner. Mit neun Toren ist der mittlerweile eingebürgerte Stürmer, der bezüglich einer Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags keinen Stress hat, die Nummer zwei der Schützenliste. "Er ist unglaublich, hat enorme Qualität, sichert die Bälle, ist körperlich topfit, erholt sich von Verletzungen schneller als junge Spieler und ist auch noch ein sehr bescheidener, super Mensch", lautete Scheiblehners Lobeshymne.

Verantwortlich für den Sieg war er nicht alleine, abgesehen von einem Lattenschuss von Dion Beljo (51.) und einem Abschluss von Bendeguz Bolla (93.) gab es kaum Rapid-Topchancen. "Ich habe eine extrem gute Energie gespürt am Platz, es war eine absolute Willensleistung. Wir haben schon in Linz hochverdient gewonnen und heute wieder", resümierte Scheiblehner. Seiner Truppe, in der Simon Seidl über einen Sieg gegen seinen Bruder Matthias jubelte, gelang der Vorstoß auf Platz fünf. "Es sind fünf Teams, die um Platz fünf und sechs kämpfen, es wird eine knappe Geschichte", sagte der umworbene BWL-Coach.

apa

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