Salzburg weiter am sieglosen Weg
Red Bull Salzburg steckt weiter im Mittelmaß fest. Am Samstag konnte die Elf von Coach Pepijn Lijnders auch den TSV Hartberg nicht knacken und holte trotz Führung und klarer Dominanz auf dem Feld nur ein 1:1 (1:0). Seit fünf Partien sind die Salzburger in der Fußball-Bundesliga sieglos und finden sich nur auf Rang sechs. Bei zwei Spielen weniger fehlen 14 Punkte auf Sturm Graz, das beim 1:1 bei Schlusslicht SCR Altach im Finish den Sieg aus der Hand gegeben hat.
In der heimischen Liga sind die Bullen seit 19. Oktober sieglos, nur drei Punkte und zwei Tore in den fünf Spielen seither stehen auf der Habenseite, auswärts ist man sogar schon seit dreieinhalb Monaten ohne vollen Erfolg - von der einstigen Dominanz des früheren Serienmeisters ist im Herbst 2024 gar nichts mehr übrig. 19 Punkte nach 13 Runden sind die schlechteste Ausbeute seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005.
Lijnders bemängelt Chancenauswertung
Wie schon vergangenes Wochenende gegen den LASK (1:2) brachte Salzburg eine Führung trotz spielerischer Überlegenheit und einem klaren Chancenplus nicht über die Zeit. "Wir spielen guten Fußball, wir haben genug Chancen, das Spiel zu gewinnen. Wie schon so oft in diesem Jahr waren wir im gegnerischen Strafraum zu harmlos", resümierte Lijnders nach dem Gastspiel in Hartberg. Die Führung von Nicolas Capaldo (44.) hielt nicht, der einzige Hartberger Torschuss saß mittels herrlichem Heber von Youba Diarra (70.). Danach konnte Salzburg nicht mehr zusetzen.
"Positiv habe ich gesehen, dass alle Spieler mit großer Leidenschaft dabei waren und jeder den Sieg wollte, momentan gelingt uns das aber nicht. Wir werden alle hart weiterarbeiten, um diesen Rückschlag zu übertauchen und uns wieder positiv zu präsentieren. Wenn wir weiter so spielen, so pressen, so kämpfen wie hier, werden die Tore kommen, das ist nur eine Frage der Zeit", meinte Lijnders. Die nächste Chance dafür gibt es am Mittwoch, wenn es im Nachtragsspiel wieder gegen Hartberg geht, diesmal mit Heimvorteil.
Sturm hatte in Altach genauso ein klares Chancenplus, kam mangels Effizienz aber auch nur zu einem Punktgewinn. "Ich glaube, dass wir einfach das Spiel nicht früh genug zumachen. Wir hätten genug Chancen gehabt und hätten auch einige Male den letzten Pass besser spielen müssen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", resümierte Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic. Sein Coach sah es ähnlich. "Wir haben es im Umschaltspiel verabsäumt, das 2:0 zu erzielen. Wir waren im letzten Drittel etwas unsauber, haben die Aktionen nicht konsequent genug zu Ende gespielt", verlautete Jürgen Säumel.
Säumel sah Leistung "nicht so negativ"
Der Wechsel von der großen Champions-League-Bühne, auf der es am Mittwoch gegen Girona einen 1:0-Sieg gegeben hatte, auf den Ligaalltag in der Cashpoint Arena könnte vom Kopf her eine Rolle gespielt haben. "Ich habe schon das Gefühl gehabt, dass uns in der ersten Hälfte der letzte Nachdruck ein bisschen gefehlt hat", sagte der 40-Jährige. Nach einem 7:0 gegen Klagenfurt und dem 1:0 gegen Girona gab es im dritten Pflichtspiel unter dem Interimstrainer erstmals keinen vollen Erfolg. "Ich habe die Leistung nicht so negativ gesehen, wie vorher die Spiele auch nicht ganz so positiv", resümierte Säumel.
Die Grazer ließen die Chance liegen, fix als Erster das Jahr 2024 zu beenden. "Wir werden versuchen, den Sieg in Tirol nachzuholen und den Herbstmeister zu feiern", sagte Gazibegovic. Ein Punkt bei der WSG Tirol kommenden Samstag würde dafür reichen. Die Altacher sind einen Tag später bei der Wiener Austria und wieder gegen ein Topteam im Einsatz. Trainer Fabio Ingolitsch wartet nach sechs Partien noch auf den ersten Sieg, der zweite Punktgewinn und das gegen den Meister war aber in die Rubrik Erfolg einzuordnen.
"Wir wollten nach der Pause mutiger und aktiver nach vorne spielen, das hat die Mannschaft gemacht. Das ist ein Zeichen, dass die Mannschaft lebt, das freut mich irrsinnig", meinte der 32-Jährige. Lukas Gugganig traf unmittelbar nach seiner Einwechslung per Kopf zum 1:1 (88.). Danach ließ Lincoln noch den Altacher Matchball etwas leichtfertig aus. "Deshalb tut es auch ein bisschen weh", gab Ingolitsch zu. Im Endeffekt überwiege aber das Positive. "Wir freuen uns, dass wir dem Meister ein Bein stellen haben können", meinte Altachs Trainer.
apa