06.10.2024 19:25 Uhr

Bayern verdaddeln Sieg in Frankfurt

Manuel Neuer musste in Frankfurt dreimal hinter sich greifen
Manuel Neuer musste in Frankfurt dreimal hinter sich greifen

Dreimal eiskalt erwischt - und nun schon dreimal ohne Sieg: Bayern München hat im wilden Top-Spiel bei Eintracht Frankfurt erneut einen Erfolg verpasst, bleibt aber immerhin Tabellenführer in der Fußball-Bundesliga.

Das Team von Trainer Vincent Kompany spielte bei der höchst effizienten Eintracht nur 3:3 (2:2), lief dabei dreimal in rasend schnelle Konter und wartet seit drei Pflichtspielen auf einen Sieg. Erneut wurde den Bayern ihr Hochrisikofußball zum Verhängnis.

"Frankfurt hatte nicht viele Chancen, aber die haben sie reingemacht", sagte Serge Gnabry bei DAZN: "Dass wir noch das 3:3 kriegen, ist sehr, sehr bitter, danach sah es nicht aus. Die fehlenden zwei Punkte tun uns sehr, sehr weh. Aber wir spielen guten Fußball, das wird sich auf Sicht auszahlen."

In einer unterhaltsamen Partie trafen die Innenverteidiger Min-Jae Kim (15.) und Dayot Upamecano (38.) sowie Michael Olise (53.) für die Münchner, Frankfurt hielt durch das herausragende Sturmduo Omar Marmoush (22./90.+4) und Hugo Ekitike (35.) dagegen, Marmoush machte in der Nachspielzeit seinen Doppelpack perfekt.

"Wir hatten einen Plan, weil sie immer sehr hoch stehen", sagte Marmoush, "und wir haben das sehr gut gemacht, waren offensiv und defensiv ein Team. Wir feiern das."

Die Bayern bleiben mit 14 Zählern Ligaprimus vor dem punktgleichen RB Leipzig und der Eintracht (13). Die Konstanz fehlt nach den Remis gegen Doublesieger Bayer Leverkusen (1:1) und der Pleite gegen Aston Villa (0:1) in der Champions League unter der Woche aber noch immer.

Kompany tauschte im Vergleich zur Niederlage in Birmingham, seiner ersten als Bayern-Coach, zweimal. Routinier Thomas Müller stand für Kingsley Coman in der Startelf, Raphael Guerreiro ersetzte hinten rechts Konrad Laimer. Dribbelkünstler Jamal Musiala klagte über Rückenprobleme.

"Für uns ist es ein normales Spiel, wir wollen unsere Punkte holen und in der Bundesliga weitermachen", hatte Kompany vor dem Duell gesagt. Der Belgier hatte aber auch vor der SGE als "starke Kontermannschaft" mit "viel Talent" gewarnt - und behielt damit Recht. Zweifel an seiner risikobehafteten Spielweise hatte er beiseitegeschoben.

Eintracht nutzt Bayern-Schwächen eiskalt aus

Die Bayern legten druckvoll los, setzten die Gastgeber mit Ballbesitzfußball in deren Hälfte fest. Die erste gute Chance bekam der quirlige Olise mit einem Schlenzer, den Kaua Santos parierte (14.). Die nachfolgende Ecke landete bei Müller, der Routinier bewies eine gute Übersicht und legte klug auf Kim quer, der zur Führung traf. 

Doch die Eintracht lauerte auf Konter und nutzte gegen eine hoch stehende Abwehr ihre erste Möglichkeit eiskalt aus. Ansgar Knauff schickte Marmoush ins Laufduell mit Guerreiro. Der Ägypter blieb cool und schob den Ball an Manuel Neuer vorbei zum Ausgleich. Es war bereits das siebte Saisontor für den Ägypter, der damit die Liga anführt.

Das Bild blieb unverändert: Die Bayern hatten meist den Ball, Frankfurt lauerte auf schnelle Gegenstöße. Großchancen wie die von Müller, der frei vor Santos scheiterte (30.), waren eher selten. Stattdessen vollendete Ekitike nach Vorlage von Marmoush den nächsten perfekten Konter. Doch die Bayern kamen schnell zurück, nach einer weiteren Ecke landete der Ball im Gewühl bei Upamecano, der zum 2:2 abstaubte. 

Nach der Pause ergab sich das gleiche Bild - und wieder jubelten die Bayern. Nach einer Kombination sorgte Olise mit einem Schlenzer aus gut 14 Metern für den erneuten Führungswechsel. Joshua Kimmich (56.) legte mit einem direkt auf das Tor gezogenen Freistoß um ein Haar gleich nach - am Ende jubelte aber die Eintracht noch einmal.

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