Austria und GAK kämpfen gegen Negativserien
In der Bundesliga empfängt die Wiener Austria am Samstag (17.00 Uhr) Schlusslicht GAK. Beide Clubs kämpfen mit einer Negativserie, für den Aufsteiger aus Graz geht es nach acht sieglosen Runden um den ersten Dreier überhaupt. Die Austria will am Verteilerkreis wiederum den dritten Saisonerfolg einfahren. "Wir spielen daheim, da sind wir noch ungeschlagen. Mit unseren Fans zusammen gibt es nur eine Richtung, das sind drei Punkte", sagte Verteidiger Reinhold Ranftl.
Die achtplatzierten "Veilchen" haben in der Liga einen sieglosen September hinter sich, der letzte Dreier datiert vom 25. August (2:1 gegen LASK). Zuletzt hießen die Gegner allerdings Salzburg (0:2), Sturm Graz (2:2) und Rapid (1:2). "Wir waren enttäuscht und teilweise verärgert, weil mehr drinnen gewesen wäre und wir über weite Strecken gut aufgetreten sind", erklärte Austria-Trainer Stephan Helm, der eine zu geringe Ausbeute im ersten Saisonviertel bemängelte.
"Unsere Ansprüche sind hoch. Aber wir haben eine Basis, auf der wir aufbauen können", meinte Helm und forderte für das Spiel gegen den GAK, für das bereits 12.000 Tickets verkauft wurden, mehr Effizienz. "Wir investieren sehr viel, da wollen wir uns auch mit Punkten belohnen. Wir wollen morgen zeigen, dass wir einen Schritt weiter sind, dass wir die richtigen Schlüsse aus den letzten Spielen gezogen haben."
Ranftl bezeichnete die Steirer als "harten Gegner, der zurecht in der Bundesliga spielt." Auch für Helm haben sich die Grazer bisher unglücklich unter Wert geschlagen. Für das Duell kann der 41-Jährige wieder auf Offensivkraft Andreas Gruber nach dessen Schulterluxation zurückgreifen. "Er hat eine gute Trainingswoche hinter sich und steht für das Spiel morgen zur Verfügung." Beim wiedergenesenen Marvin Martins schaut es eher nicht nach einem Einsatz aus, der Innenverteidiger hat im Training einen Schlag abbekommen. Der 29-Jährige fährt aber kommende Woche zum Nationalteam nach Luxemburg.
Noch ein wenig gedulden müssen sich Ziad El Sheiwi, Luca Pazourek, Johannes Handl und Abubakr Barry, die erst nach der Länderspielpause wieder ins Training einsteigen. Barry ist für die Partie gegen den GAK zudem gesperrt. Taktisch wollte sich Helm, der zuletzt gegen Salzburg auf eine Dreier- statt Viererkette gesetzt hatte, nicht in die Karten blicken lassen. "Beide Formationen haben ihre Vor- und Nachteile. Wir wollen den GAK überraschen."
Beim Aufsteiger versucht man derweil trotz des Liga-Fehlstarts geduldig zu bleiben und keine Krisenstimmung aufkommen zu lassen. "So eine Situation habe ich in dieser Art und Weise noch nie gehabt, vor allem in acht Spielen so viele Gegentore (16) bekommen zu haben. Das ist zurzeit keine ganz einfache Phase, aber wir gehen von Spiel zu Spiel trotzdem mit einer richtig guten Einstellung ins Spiel", erklärte Stamm-Goalie Tormann Jakob Meierhofer und fügte hinzu: "Keiner hat das Gefühl, dass wir in einer Krise sind."
Trainer Gernot Messner machte allerdings unmissverständlich klar, dass für den Aufsteiger "die Lernphase vorbei ist", nur Zählbares ist Wahres. Der Respekt vorm Gegner in der Generali Arena ist aber groß. "Die Austria spielt zuhause gegen den Letzten, also die haben schon den Anspruch, dass sie das Spiel machen werden. Sie haben gute Fußballer in ihren Reihen und wollen uns sicher dominieren."
Ein Dreier für den GAK wäre angesichts des weiteren Programms nach der Länderspielpause eminent wichtig. Dann wartet auf die "Rotjacken" das erste Stadtderby gegen Sturm Graz in der Bundesliga seit mehr als 17 Jahren (19.10.), danach folgen die Duelle mit Rapid (27.10.) und Salzburg (2.11.). Die letzten beiden Pflichtspiele gegen die Austria gingen übrigens an die Grazer: im letzten Liga-Duell im Frühling 2007 gab es ebenso einen 2:1-Erfolg wie Anfang 2019 im ÖFB-Cup.
apa