13.09.2024 17:13 Uhr

Sturm startet bei Austria in erste heiße Saisonphase

Fischer will gegen Gorenc Stankovic wieder die Nase vorne haben
Fischer will gegen Gorenc Stankovic wieder die Nase vorne haben

Sturm Graz startet bei der Wiener Austria in die erste heiße Saisonphase. In den nächsten drei Wochen stehen für den Meister neben vier Bundesligapartien auch zwei Champions-League-Auftritte am Programm. Bei der Austria kann Sturm am Sonntag (17 Uhr) nicht nur die Tabellenführung wahren, sondern sich auch auf die Auswärtsreise nach Frankreich zu Stade Brest einstimmen. Für die Wiener steht der erste von drei Gradmessern an. Sorgen bereitet die Wetterlage in Ostösterreich.

Ob aufgrund der andauernden Regenfälle gespielt werden kann, ist offen. Eine Kommissionierung ist Sonntagmittag angesetzt, sie könnte aber laut Klubangaben auch früher erfolgen. 11.500 Tickets hat die Austria bereits verkauft. Darf Sturm nach der Partie den ersten Auftritt in der Königsklasse seit 24 Jahren am kommenden Donnerstag ins Auge fassen, haben die Violetten ein Derby vor sich. Nach dem Antritt bei Rapid geht es eine Woche später erneut auswärts in Salzburg weiter.

"Jetzt geht es richtig los", sagte Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker und hoffte mit Blick auf das Wetter auf "faire Bedingungen". Vier Siege bei nur einer Niederlage hat der Titelverteidiger in der Liga angeschrieben - obwohl mitunter Sand im Getriebe war. Nicht unbedingt spektakulär, aber mit Effizienz und schnörkellosen Auftritten heimste Sturm die Punkte ein. In Wien-Favoriten erwartete Schicker "ein schwieriges Spiel. Die Austria hat speziell in der Offensive eine gute Transferzeit hinter sich, sie haben da jetzt mehr Möglichkeiten."

Auch Trainer Christian Ilzer zeigte Respekt vor den Violetten. "Die Austria hat sich nach schwierigem Beginn super stabilisiert - ohnehin haben sie im Transfersommer sehr gute Neuverpflichtungen getätigt und sie schleichen sich schön langsam wieder an die Topteams in Österreich heran. Sie haben die letzten fünf Pflichtspiele nicht mehr verloren, sind in der Offensive sehr gefährlich und deshalb erwartet uns am Sonntag ein echtes Spitzenspiel in Wien", betonte der Coach.

Ausruhen war in der Länderspielpause für die Grazer nur bedingt möglich. Otar Kiteishvili absolvierte zwei Nations-League-Partien für Georgien, Jusuf Gazibegovic war bei Bosnien Stammkraft. Gregory Wüthrich stand für die Schweiz erstmals auf dem Rasen, Amady Camara debütierte für Malis Team. Jon Gorenc Stankovic und Tomi Horvat standen im slowenischen Aufgebot, kamen bei Österreichs Liga-Gegner aber kaum zum Einsatz. In U21-Auswahlen waren u.a. die Dänen Mika Biereth und William Böving, der Norweger Seedy Jatta oder Leon Grgic für Österreichs Team im Einsatz.

Schicker war über die vielen fehlenden Spieler wenig erfreut, er wertete die Flut an Abstellungen aber als "Teil der positiven Entwicklung und Auszeichnung für den Club". Seit Donnerstag hat Christian Ilzer wieder alle Mann zur Verfügung, wobei Wüthrich das Sprunggelenk ein wenig zu schaffen machte. Eingetroffen sind die Spielgenehmigungen für Erencan Yardimci und Malick Yalcouye. Kein Thema ist Manprit Sarkaria, der ehemalige Austrianer fand keinen neuen Club mehr, bei den Profis der Grazer ist kein Platz für ihn.

Austria im Aufwind

Die Austria hat nach den ersten Runden der Saison punktemäßig so gut abgeschnitten wie schon länger nicht mehr. Mehr als acht Zähler wurden zuletzt 2016/17 (damals neun) angeschrieben. Die ersten beiden Heimspiele gewannen die Favoritner, deren Bilanz in der Generali-Arena aktuell bei nur einer Niederlage in saisonübergreifend 18 Spielen (neun Siege, acht Unentschieden) steht. Mit Sturm kommt jedoch ein ungern gesehener Gast. Dreimal in Folge siegten die Steirer zuletzt im Süden Wiens. Dies soll sich nun ändern. Die Austria will mit den anstehenden Aufgaben wachsen.

"Wir haben uns eine gute Ausgangssituation erarbeitet. Unser Ziel ist es, dass wir uns kontinuierlich weiterentwickeln", sagte Stephan Helm. Gegen das Topteam Sturm will der Austria-Coach das Spiel seiner Mannschaft "durchbringen" und gleichzeitig "ein paar Dinge adaptieren, damit wir ihre Stärken ein wenig abschwächen". Im Kader könnte ein Mann stehen, dessen Comeback sehnlichst erwartet wird. Im Testspiel gegen St. Pölten (2:2) stand Marko Raguz ("Es war ein sehr großer Schritt") eine Halbzeit lang auf dem Feld. Der im Sommer 2022 geholte Angreifer hat aufgrund seiner langwierigen Verletzung bisher noch keine einzige Minute bei den Austria-Profis gespielt. Laut Helm könnte Raguz nun für Kurzeinsätze ein Thema werden.

Sturm, Rapid und Salzburg - die Aufgaben könnten für die Austria jedenfalls leichter sein. Kapitän Manfred Fischer sprach von einem "richtig coolen" Programm bis zur nächsten Länderspielpause. "Gerade da kannst du zeigen, wie weit du als Mannschaft bist und wie gut du drauf bist. Ich sehe das positiv, weil wir zeigen können, dass wir wieder einen Schritt weiter sind", meinte der Mittelfeldmann. Gegen Sturm gelte es vor allem, Ruhe am Ball zu haben. Fischer: "Wir dürfen uns nicht von ihrer Hektik anstecken lassen und schon gar keine Bälle herschenken. Wenn sie Umschaltphasen generieren, sind sie richtig gut."

apa

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