Rolfes: Mit Havertz-Transfer fing alles an
Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes hat mehrere Schlüsselmomente auf dem Weg zum historischen Triumph von Meister Bayer Leverkusen ausgemacht.
"Um es mal so zu sagen: (Kai, d. Red) Havertz’ Verkauf hat dafür gesorgt, dass wir das Fundament legen und das Erdgeschoss bauen konnten, mit Moussa (Diaby) war es dann das Dach samt Verkleidung. Im Winter 2020 ging eigentlich all das los, wofür wir jetzt gelobt werden", sagte der 42-Jährige dem Spiegel.
Havertz verließ den Werksklub damals für rund 80 Millionen Euro Richtung FC Chelsea, und Bayer holte Juwel Florian Wirtz nach Leverkusen. Diaby ging vor der Meistersaison zu Aston Villa - die rund 55 Millionen Euro investierte Rolfes unter anderem in Top-Spieler wie Granit Xhaka und Victor Boniface.
Auch die 1:5-Klatsche am 15. Oktober 2022 bei Eintracht Frankfurt - Xabi Alonsos zweites Spiel als Bayer-Trainer - sei ein wichtiges Mosaiksteinchen auf dem Weg nach ganz oben gewesen. "Das war der Punkt, an dem wir – vor allem Xabi – zur Mannschaft gesagt haben: Wer jetzt nicht Gas gibt, der spielt nicht mehr. Es war von da an 'survival of the fittest'. Wir entschlossen uns in diesen Tagen, den Kader umzubauen und kompromisslos durchzugehen", sagte Rolfes.
2022 übernahm Rolfes den Posten als Sportchef von Klublegende Rudi Völler - und etablierte zusammen mit Alonso rasch eine klare Philosophie. "Wir haben die gleiche Idee vom Fußball und tragen ähnliche Charakterzüge", sagte Rolfes über die besondere Verbindung zum Spanier. Dafür habe dieser "mehr Titel gewonnen, das muss ich leider zugeben."
Bayer Leverkusen: Alonso und Rolfes verstehen sich
Nun schreiben die beiden ehemaligen Sechser ihre Erfolgsstory zusammen. Es sei "möglich", dass wir uns deswegen so gut verstehen", sagte Rolfes, die Position im zentralen Mittelfeld "prägt unsere Sicht auf den Fußball. Der moderne Spielmacher ist heutzutage nicht mehr der Zehner, sondern der Sechser."
Ihr "erstes gemeinsames Glas Wein" haben sich die beiden "für nach dem Gewinn der Meisterschaft aufgehoben" - und dabei auch über eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte gesprochen? Gegen den geschlagenen Rekordmeister Bayern München spiele man immerhin "nur zwei Mal im Jahr. Und wir sind gerade nicht Erster, weil andere schlecht sind, sondern weil wir so gut sind. Für uns ist also überhaupt kein Problem, was in München passiert", sagte Rolfes.