02.02.2024 07:06 Uhr

Sturm als Favorit im Cup gegen Wiener Austria

Andreas Gruber schoss die Austria im Oktober in Graz zum Sieg
Andreas Gruber schoss die Austria im Oktober in Graz zum Sieg

Titelverteidiger Sturm Graz startet am Freitag (20.30 Uhr/live ORF 1) im ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen die Wiener Austria als Favorit ins Frühjahr. Die Steirer sind aber gewarnt: Ihre bisher einzige Heimniederlage im nationalen Geschäft haben sie in dieser Saison mit einem 0:1 gegen die Wiener kassiert. Auf das gewohnt volle Haus kann sich Sturm zudem nicht stützen. Wegen Sicherheitsbedenken werden zum Jahresauftakt wohl einige Plätze in der Merkur Arena frei bleiben.

Fünf der vergangenen sechs Duelle mit den Violetten hat Sturm für sich entschieden. "Der 1:0-Sieg war für die Brust gut. Davor haben wir gegen Graz immer doof aus der Wäsche geschaut, seit ich da bin", erinnerte Austria-Trainer Michael Wimmer. Goldtorschütze war Ende Oktober der Ex-Sturm-Kicker Andreas Gruber, der nun mit Muharem Huskovic und Dominik Fitz das Offensivtrio bilden dürfte.

Austria kämpft um Meistergruppe

Laut Wimmer wird es in Graz aber vor allem "eine Top-Defensivleistung brauchen", um in die nächste Runde einzuziehen. Sturm habe das 0:1 vom Herbst sicher nicht vergessen. "Sie sind der Cup-Verteidiger, sie werden Vollgas geben. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir erstmal einiges wegverteidigen müssen. Wir wissen, dass das ein Riesenbrett ist und Graz der Favorit ist. Wir wollen dagegenhalten und versuchen, dass wir eine Überraschung schaffen können."

Die Austria kämpft neben dem Einzug ins Cup-Halbfinale als Tabellenachter in der Liga noch um den Einzug in die Meistergruppe - für den finanziell angeschlagenen Verein wohl das wichtigere Ziel. Man hätte aber auch in Graz etwas zu verlieren, betonte Wimmer. "Es ist ein K.o.-Spiel." Das erste gegen Sturm seit 2018. Damals setzten sich die Wiener in der zweiten Cup-Runde zu Hause mit 2:0 durch.

Im Cup wird wie üblich Mirko Kos das Austria-Tor hüten. Der 26-jährige Steirer ist wegen der Knieverletzung von Christian Früchtl in den nächsten Wochen allerdings auch in der Liga gefordert. "Du musst immer bereit sein für den Tag X", meinte Kos. Das Cup-Viertelfinale sei "das wahrscheinlich größte Spiel meiner bisherigen Karriere", erklärte der Ersatzmann. Man fahre mit einer breiten Brust nach Graz. "Es sind nur noch zwei Spiele bis zum Cup-Finale."

Schicker mit gutem Gefühl

Im Gegensatz zu den Grazern, bei denen Liverpool-Leihgabe Vitezslav Jaros debütieren wird, wird die Austria bis Transferschluss am Dienstag keinen Torhüter mehr verpflichten. Dass noch ein Mittelfeldmann oder ein Stürmer an den Verteilerkreis kommt, ist nicht ausgeschlossen. "Sollte nichts mehr zustandekommen, ist uns aber auch nicht angst und bange, dass wir unsere Ziele nicht erreichen können", betonte Sportdirektor Manuel Ortlechner. "Wir halten die Augen offen." Gerade im Stürmerbereich sei es schwer, im Winter einen der violetten Geldtasche angemessenen Akteur zu finden, meinte Ortlechner. "Es macht nur Sinn, wenn ein Spieler kommt, der uns sofort besser macht", ergänzte Wimmer. "Breite haben wir selbst."

Bei Sturm könnte Arsenal-Leihgabe Mika Biereth im Angriff neben ÖFB-Teamspieler Manprit Sarkaria debütieren. Weitere Optionen sind Szymon Wlodarczyk und der wieder fitte William Böving. Im Abwehrzentrum wird mit einer Rückkehr von Gregory Wüthrich spekuliert, obwohl dem Schweizer noch etwas Spielpraxis fehlt.

Im Vorjahr legte Sturm zum Frühjahrsauftakt im Viertelfinale mit einem im Elfmeterschießen fixierten Aufstieg in Salzburg den Grundstein zum Cup-Titel. "Die Mannschaft war voriges Jahr im ersten Spiel gegen Salzburg am Punkt da, das gibt schon auch Vertrauen", sagte Sportdirektor Andreas Schicker. "Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir da sein werden."

Wie 2023 hatte Sturm unmittelbar vor dem Cup-Viertelfinale ein Kurz-Trainingslager in Catez abgehalten. Der Vizemeister kehrte am Donnerstagnachmittag nach einem dreitägigen Aufenthalt aus Slowenien zurück, eine Pressekonferenz mit Cheftrainer Christian Ilzer folgte erst am Abend (18.00 Uhr).

Bis Donnerstagmittag waren 12.000 Karten weg. Sturm hätte die Partie leicht ausverkaufen können, entschied sich aus Sicherheitsgründen aber für einen geschützten Verkauf nur an Mitglieder und Abonnenten. Der Club wollte offenbar verhindern, dass sich mehr Auswärtsfans als die 1.400 im Austria-Sektor Tickets sichern. Teile des violetten Anhangs pflegen eine Fan-Freundschaft mit Slovan Bratislava, Sturms Gegner in der Zwischenrunde der Europa Conference League (15. und 22. Februar).

apa

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