28.01.2024 11:18 Uhr

Sorgen beim FC Bayern werden nicht kleiner

Der FC Bayern verkürzt den Rückstand auf Bayer Leverkusen
Der FC Bayern verkürzt den Rückstand auf Bayer Leverkusen

Den Abstand auf Bayer Leverkusen verkürzt, den Wunschspieler verpflichtet - doch die Sorgen beim FC Bayern werden nicht kleiner.

Als Kingsley Coman auf Krücken und mit schmerzverzerrtem Gesicht aus der Kabine humpelte, war die Stimmung beim FC Bayern kurzzeitig auf dem Tiefpunkt. "Es ist wie verhext aktuell, dass wir jedes Spiel wirklich mit einem Verletzten rausgehen", sagte Thomas Müller mit finsterer Miene. Und auch Sportdirektor Christoph Freund war restlos bedient: "Es ist bitter gerade, dass so viel zusammenkommt. Viel darf nicht mehr passieren."

Dabei hätte der Rekordmeister bei seinen Fanklub-Besuchen am Sonntag Grund genug gehabt für gute Laune: Da war zum einen ein laut Trainer Thomas Tuchel "extrem wichtiger" 3:2 (2:0)-Zittersieg beim widerspenstigen FC Augsburg mit "viel unsichtbarer Drecksarbeit".

Dadurch verkürzte das letzte Aufgebot der Münchner den Abstand zu Spitzenreiter Bayer Leverkusen auf nur noch zwei Zähler. Und am Sonntag machten die angeschlagenen Bayern dann auch noch die Verpflichtung von Rechtsverteidiger Sacha Boey perfekt.

Der 23 Jahre alte Franzose kommt von Galatasaray Istanbul und erhält einen Vertrag bis 2028. Die Ablösesumme liegt bei 30 Millionen Euro plus Boni von fünf Millionen Euro. Freund sprach von einem "absoluten Wunschspieler. Er bringt uns Power und Energie." Vor allem sorgt Boey ("Ein Traum geht in Erfüllung.") für die dringend benötigte Alternative in der Abwehr. Beim FCA musste Linksfuß Raphael Guerreiro rechts verteidigen.

Ob sich angesichts der akuten Personalnot bis zum Transferschluss am Mittwoch vielleicht sogar noch etwas tut, ließ Freund offen. Eigentlich, sagte er, sei das Thema "abgeschlossen". Aber man müsse sich das nun nochmal "gut überlegen" - wegen Coman.

FC Bayern vor Wochen der Wahrheit

Der Franzose wird in den kommenden Wochen der Wahrheit mit den Spielen in Leverkusen, gegen RB Leipzig sowie gegen Lazio Rom im Achtelfinale der Champions League mit einem Innenbandriss im Knie definitiv fehlen.

Tuchel muss aktuell bereits auf Joshua Kimmich (Schulter), Konrad Laimer (Wade) und Dayot Upamecano (Oberschenkel) verzichten. Noussair Mazraoui (Afrika-Cup), Min-Jae Kim (Asien-Cup) und der schon länger angeschlagene Serge Gnabry fehlen ohnehin.

Für Leon Goretzka war der Erfolg beim FCA deshalb "umso wertvoller". Man müsse sich nur "die Vorzeichen angucken. Wir haben in der letzten Woche viele scheiß Nachrichten bekommen mit den Verletzungen. Wir haben hinten mit einer Viererkette gespielt, die noch nie so zusammengespielt hat", sagte der Nationalspieler bei Sky und monierte zudem noch den Augsburger "Acker".

Auch Freund stellte die Widerstandsfähigkeit der Münchner Rumpftruppe heraus. "Wir mussten es uns erarbeiten, erkämpfen. Es werden auch wieder Spiele kommen, wo wir spielerisch mehr glänzen können. Aber solche Siege sind extrem wichtig", betonte er.

"Es zählt aktuell nur der Sieg"

Zumal die Münchner auch eine wilde Schlussphase mit dem von Manuel Neuer parierten Foulelfmeter (88.) von Sven Michel und den Anschlusstreffer von Ermedin Demirovic (90.+4, Foulelfmeter) heil überstanden.

Zuvor hatten sie sich mit Mühe durch Treffer von Aleksandar Pavlovic (23.), Alphonso Davies (45.+5) und Harry Kane (61.) zweimal eine Zwei-Tore-Führung erspielt. Demirovic (52.) hatte zwischenzeitlich schon einmal verkürzt.

Das Wie interessierte Müller aber nicht. "Es zählt aktuell nur der Sieg", sagte er und blickte nach vorne: "Wir sind eine kleine Gruppe, deshalb müssen wir zusammenhalten. Ich hoffe dass wir die Leute fit kriegen Richtung März, April, dass wir da etwas mehr Glück haben." Und nicht der Nächste auf Krücken aus der Kabine humpelt.

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