Tapferer BVB verliert wildes Topspiel gegen RB Leipzig
Borussia Dortmund hat in Unterzahl eine weitere Niederlage hinnehmen müssen. Gegen RB Leipzig gab es ein 2:3 (1:1) im Signal Iduna Park.
Edin Terzic trieb seine Mannschaft lautstark nach vorne, forderte die Fans immer wieder zur Unterstützung auf - es half alles nichts. Borussia Dortmund verliert die Champions-League-Plätze nach einem 2:3 (1:1) im Verfolgerduell mit RB Leipzig langsam aus den Augen - und der Druck auf Coach Terzic wächst.
"Es ist extrem bitter, wir waren sensationell im Spiel. Manchmal gibt es aber so Zeiten, dann passiert ein Foul und die Rote Karte", sagte Dortmunds Nationalspieler Julian Brandt bei "Sky" und ergänzte mit Blick auf die kommenden Aufgaben in der Bundesliga: "Wir müssen die nächsten Spiele gewinnen und Punkte holen."
Trotzdem: Nach langer Unterzahl gab es eine weitere Niederlage, die Schwarz-Gelben liegen als Tabellenfünfter nun vier Punkte hinter den Sachsen zurück. Nach der frühen Roten Karte gegen Mats Hummels (15., Notbremse) kam Leipzig durch Ramy Bensebaini (32., Eigentor), Christoph Baumgartner (54.) und dem eingewechselten Yussuf Poulsen (90.+1) zum ersten Auswärtssieg in der Liga seit dem 21. Oktober.
Für den BVB erzielte Niklas Süle (45+6.) den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, Niclas Füllkrug (90.+3) stellte den Endstand her. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Ligaspielen wächst auch der Druck auf den in der Kritik stehenden Terzic.
Lange VAR-Überprüfung: Jablonski entscheidet auf Rot für Hummels
Dieser veränderte sein Team gegenüber dem ernüchternden Pokal-Aus beim VfB Stuttgart (0:2) auf fünf Positionen, unter anderem rückten Marco Reus und Julian Brandt in die Startelf. Zudem stand U17-Weltmeister Paris Brunner erstmals im Profikader des BVB.
Mehr als das Personal interessierte allerdings die taktische Ausrichtung des Gastgebers. Terzic war für sein defensives 5-4-1-System zuletzt kritisiert worden. Gegen RB setzte er auf ein 4-2-3-1, doch alle Überlegungen des Trainers wurden schnell über den Haufen geworfen. Lois Openda enteilte nach einem Steilpass der BVB-Abwehr, Hummels konnte den Stürmer nur noch mit einem Foul stoppen. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied zunächst auf Elfmeter und zeigte Hummels die Gelbe Karte, doch der VAR schaltete sich ein - die Entscheidung: Freistoß und Rot.
Die Gäste zogen danach in Überzahl vor 81.365 Zuschauern ein Powerplay auf. Mohamed Simakan (19.) und Amadou Haidara (21.) scheiterten an Torhüter Gregor Kobel, Benjamin Henrichs setzte den Ball freistehend über das Tor (25.). So benötigten die Leipziger für die Führung Schützenhilfe. Bensebaini köpfte den Ball nach einer Ecke von David Raum ins eigene Tor.
Leipzig druckvoll nach der Pause - BVB gibt nicht auf
Nach dem Treffer wurde RB seltsamerweise immer passiver, das gefiel Coach Marco Rose an seiner alten Wirkungsstätte überhaupt nicht. Der BVB schöpfte neuen Mut und kam in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zu Möglichkeiten. Der eigentlich schon aussortierte Thomas Meunier und Salih Özcan scheiterten an Schlussmann Janis Blaswich, der nach dem Platzverweis von Hummels eingewechselte Süle machte es aus kurzer Distanz nach einer Flanke von Brandt besser.
Die Gäste kamen aber wieder druckvoller aus der Kabine und entwickelten mehr Zug zum Tor. Der österreichische Nationalspieler Baumgartner staubte nach einem Schuss von Xavi Simons und einer Parade von Kobel aus kurzer Distanz zur erneuten Führung ab.
Lautstark angetrieben von den Fans wehrten sich die Dortmunder nach Kräften - Chancen ergaben sich aber zunächst nicht. Für RB vergab Baumgartner die Entscheidung (73.). Die besorgte dann Poulsen in der Nachspielzeit, auch wenn der BVB in der Nachspielzeit nach Füllkrugs Treffer auf den erneuten Ausgleich drängte.