07.11.2023 10:38 Uhr

Konkrete Maßnahmen nach Cup-Ausschreitungen

Sturm-Präsident Jauk:
Sturm-Präsident Jauk: "Tiefgreifende Maßnahmen"

Bundesligist Sturm Graz will nach den Randalen beim Cup-Derby gegen den GAK am vergangenen Donnerstag "tiefgreifende Maßnahmen" setzen. Stadionverbote sowie der Entzug der Mitgliedschaft stehen den Schuldigen in Aussicht, wie Clubpräsident Christian Jauk am Dienstag in einer Presseaussendung ankündigte. Das sei Ergebnis einer Vorstands-Zusammenkunft am Sonntag und Montag, bei der es auch Gespräche mit führenden Vertretern der aktiven Fanszene gegeben habe.

Sturm werde "die zuständigen Behörden vollinhaltlich bei ihren Untersuchungen und Ausforschungen maskierter Gewalttäter" unterstützen, hieß es in dem Schreiben an die Medien. "Nach den durchzuführenden Verfahren und dementsprechenden Urteilen wird der SK Sturm vom Hausrecht Gebrauch machen und gegen diese Personen ein Stadionverbot verhängen sowie ihnen den Statuten des Vereins gemäß die Mitgliedschaft entziehen." Zudem werde Sturm beim nächsten Grazer Derby, bei dem der GAK als Veranstalter fungiert, um keine Karten aus dem zustehenden Auswärtskontingent ansuchen.

Sicherheitsgipfel einberufen

"Ich bedauere die Vorfälle, welche rund um das Grazer Derby geschehen sind und möchte mich bei den unbescholtenen Personen, die Opfer von Gewalt wurden, entschuldigen", meinte Jauk nach "kontroversiellen, aber konstruktiven" Gesprächen. "Der SK Sturm stellt sich ganz klar gegen jede Form der Gewalt, das sind nicht die Werte, für die unser Verein steht."

Bei einem Sicherheitsgipfel am Dienstag, an dem die Grazer Politik wie auch die Vereine, Securityfirmen, Polizei und Stadionmanagement teilnahmen, wurden weitere Maßnahmen besprochen. "Die besorgniserregenden Zwischenfälle dürfen sich nicht wiederholen", hieß es in der Aussendung von Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Die Sicherheit aller Stadionbesucher sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe höchste Priorität und müsse weiterhin verbessert werden.

Eber wertete die angekündigten Stadionverbote und drohenden Entzug von Mitgliedschaften als "absolut richtiges Signal". Beim Gipfel seien die gewalttätigen Vorfälle im Stadion detailliert analysiert und aus den Perspektiven der verschiedenen verantwortlichen Stellen beleuchtet worden. Daraus seien konkrete Maßnahmen abgeleitet worden, um die Sicherheit der Besucher künftig zu erhöhen. "Ein erfolgreiches Sicherheitskonzept gelingt, wenn die Vereine, die eingesetzten Securityfirmen, die Polizei und das Stadionmanagement gut zusammenarbeiten. Deshalb war es von großer Bedeutung, dass alle Beteiligten an einem Tisch saßen. Die erzielten Ergebnisse sollen rasch umgesetzt werden", so Eber.

Sachbeschädigungen und verletzte Personen

Höchste Priorität liege dabei auf einer umfassenden Analyse des bestehenden Sicherheitskonzepts rund um den Einlass in das Stadion sowie auf baulichen Maßnahmen in den Fansektoren. Das Stadionmanagement werde in Zusammenarbeit mit der Polizei und den beiden Vereinen ein Konzept erarbeiten, das die aktuelle Situation und die Sicherheitsausstattung der Fansektoren aus sicherheitstechnischer Sicht verbessern soll. Bauliche Maßnahmen sollen im Laufe der kommenden Monate realisiert werden. Eber unterstrich auch die Bedeutung einer deeskalierenden Kommunikation seitens der Vereine: "Die äußerst emotional geführte Debatte rund um das Stadion sowie daraus resultierende, jedoch nicht rechtmäßige Besitzansprüche sind nicht zielführend und erzeugen Emotionen, die fehl am Platz sind."

Laut Polizei war die Aggression und Gewalt nach dem 3:2-Sieg Sturms über den Zweitligisten im Cup-Achtelfinale größtenteils von Sturm-"Fans" ausgegangen. So ereignete sich ein Überfall auf den GAK-Fanartikel-Stand, der geplündert wurde. Am Weg in die Innenstadt kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen "Roten" und "Schwarzen". Es marschierten bis zu 200 Sturm-Anhänger stadteinwärts und gingen immer wieder auf einzelne GAK-Fans los, was zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen führte.

Zudem griffen während dieses Marsches Sturm-"Fans" Polizisten mit Pfefferspray an. Ein Beamter trug dabei eine Augenverletzung davon. Gesamt waren acht Verletzte zu bilanzieren, darunter zwei Polizisten.

apa

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