29.10.2023 11:36 Uhr

Guirassy-"Rucksack" für den VfB Stuttgart zu groß

Rückschlag für Deniz Undav und den VfB Stuttgart
Rückschlag für Deniz Undav und den VfB Stuttgart

Kein Torgarant, kein Sieg: Beim VfB Stuttgart steht der Ersatz von Serhou Guirassy ebenso im Mittelpunkt wie Hoffenheims Torwart Oliver Baumann.

Serhou Guirassy fieberte auf der Tribüne im schwarzen Kapuzenpulli mit, immer wieder feuerte er sein Team leidenschaftlich an - doch es nutzte alles nichts. Ohne den verletzten Torgaranten erlitt der VfB Stuttgart die zweite Niederlage der Saison, auch weil Guirassy-Vertreter Deniz Undav patzte.

"Ich bin maximal sauer. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe", räumte der 27-Jährige nach dem bitteren 2:3 (0:2) gegen die TSG Hoffenheim enttäuscht ein. Zu hoch waren offenbar die Erwartungen.

Natürlich, gab Undav zu, sei das "ein Rucksack" gewesen, "ich habe mir selber sehr viel Druck gemacht. Jeder erwartet von mir das Gleiche wie von Serhou. Ich habe leider die Fans und die Mannschaft enttäuscht. Das muss ich besser machen."

VfB Stuttgart: Fehlte Deniz Undav der "Schuss Lockerheit"?

Dabei hatte Undav einen Treffer erzielt (73.) und das Tor von Chris Führich (61.) mustergültig vorbereitet. Doch sein Elfmeter-Fehlschuss (30.) und eine vergebene Riesenchance (6.) - zweimal parierte der überragende TSG-Torwart Oliver Baumann glänzend - sorgten für reichlich Frust.

"Er hat sich total aufgerieben, vielleicht hat ihm durch die Vorgeschichte der Schuss Lockerheit gefehlt", sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Es sei, so Trainer Sebastian Hoeneß "eine große Aufgabe für ihn gewesen. Aber er kann darauf aufbauen, auch wenn er das erstmal verarbeiten muss".

Doch nicht nur bei Undav hätte man sich beim VfB die Kaltschnäuzigkeit von Guirassy gewünscht, der bis zu seiner Muskelverletzung in acht Spielen beeindruckende 14 Tore erzielt hatte. "Serhou ist immer für ein Tor gut. Klar fehlt uns da was. Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen", monierte Verteidiger Waldemar Anton und forderte, "dass wir ohne Serhou als Mannschaft noch enger zusammenrücken müssen".

Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits am Dienstag im Pokal gegen Union Berlin. Es bleibe, sagte Wohlgemuth, "keine Zeit zum Lamentieren". Auch wenn das Überraschungsteam aus Schwaben die Chance verpasste, zumindest kurzfristig die Spitze zu übernehmen.

Oliver Baumann bringt VfB Stuttgart zur Verzweiflung

Dies verhinderte in erster Linie TSG-Torwart Baumann, der seinem Team den fünften Sieg im fünften Auswärtsspiel festhielt. Doch so ganz zufrieden war er nicht.

Über seine eigene Leistung sei er zwar "total happy, aber ich sehe auch die Dinge, die nicht so optimal liefen. Wir haben den VfB viel zu oft in die Box kommen lassen. Sie hatten zu viele Chancen, das ärgert mich schon."

Zweimal hatte Hoffenheim durch Grischa Prömel (4.), Wout Weghorst (21., Foulelfmeter nach Videobeweis) und Robert Skov (66.) mit zwei Toren geführt, musste aber bis zum Schluss kräftig zittern. Es reichte dennoch - sehr zum Leidwesen des verhinderten VfB-Torjägers Guirassy auf der Tribüne.

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