Leverkusen legt im Fernduell mit dem FC Bayern vor
Bayer Leverkusen siegt gnadenlos effizient 3:0 beim FSV Mainz 05 und legt den besten Saisonstart in der Vereinsgeschichte hin.
Mainz (SID) Schon vor dem Schlusspfiff klatschte Xabi Alonso seine Spieler und Assistenten auf der Bank ab. Der nächste Sieg und damit der beste Saisonstart in der Vereinsgeschichte von Bayer Leverkusen war längst perfekt. Erst mit etwas Glück, dann brutal effizient hatte die Werkself des umworbenen spanischen Trainers das vergebens kämpfende Schlusslicht FSV Mainz 05 ausgekontert.
"Es macht extrem viel Spaß, jeder klopft einem auf die Schulter und sagt, wie schön der Fußball aussieht. Aber es ist wichtig, demütig zu bleiben", sagte Torschütze Jonas Hofmann nach dem 3:0 (1:0) der Leverkusener, die erstmals 16 Punkte aus den ersten sechs Saisonspielen auf dem Konto haben, bei Sky. Und selbstbewusst fügte er an: "Vieles ist möglich, wir haben extremes Potenzial."
Und einen Erfolgstrainer, der bei Real Madrid Topkandidat für die Nachfolge von Carlo Ancelotti für die kommende Saison sein soll. Dass Alonso darüber nachdenke, sei "nichts Verwerfliches", meinte Hofmann, "aber er ist mit 100 Prozent gerade hier bei Bayer." Und hat "Vizekusen" zu einem Titelaspiranten geformt.
Ein Eigentor von Sepp van den Berg (18.) sowie Treffer von Alejandro Grimaldo (59.) und Jonas Hofmann (65.) sorgten für den fünften Saisonsieg. Mainz bleibt trotz couragierter Vorstellung mit nur einem Punkt in der Krise, saisonübergreifend gab es in den letzten elf Ligaspielen keinen Dreier. Trotz der Talfahrt dürfte Trainer Bo Svensson aber weiter die volle Rückendeckung der Verantwortlichen genießen.
Unter der Woche waren Gerüchte hochgekocht, dass Alonso Topkandidat für die Nachfolge von Carlo Ancelotti bei Real Madrid für die kommende Saison sein soll. "Es ist zu früh. Wir sind im September, das ist kein Thema", wiegelte der Spanier allerdings ab. Er müsse nach dem starken Saisonstart mit Bayer "der Erste" sein, der fokussiert bleibe.
Doch seinem Team fehlte vor 33.305 Zuschauern in der Anfangsphase etwas der Fokus, im Spielaufbau schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein. So kamen zeitweise überraschend hoch attackierende Mainzer zu einigen Umschaltaktionen. Nach einer solchen bremste Granit Xhaka Karim Onisiwo mit einer rüden Grätsche, Edimilson Fernandes setzte den Freistoß aus 17 Metern ans Außennetz (5.).
Der Motor der zweitbesten Offensive der Liga stotterte, viel Ballbesitz brachte nur wenig Ertrag - doch ein Eigentor half: Van den Berg grätschte eine scharfe Hereingabe von Jeremie Frimpong ins eigene Netz. Die verletzungsgeplagten Mainzer reagierten keineswegs geschockt, übernahmen mutig die Initiative. Onisiwo per Kopf (25.) und Brajan Gruda aus der Distanz (30.) fanden aber in Lukas Hradecky ihren Meister.
Das Svensson-Team spielte auch nach dem Wechsel weiter munter mit, Onisiwo zwang Hradecky nach einer Ecke zu einer Glanztat (54.). Bayer agierte zunehmend im Verwaltungsmodus, lauerte mit seiner Turbo-Offensive auf Umschaltmomente. Bei einem solchen war Vitor Boniface nur per Foul zu stoppen, Grimaldo zirkelte den Freistoß aus 18 Metern in den Winkel.
In Folge fiel Mainz offensiv nur noch wenig ein - und wurde stattdessen von Leverkusen eiskalt ausgekontert.