17.09.2023 10:50 Uhr

VfB-Star Guirassy beeindruckt mit "geisteskranker Quote"

Serhou Guirassy hat immensen Anteil an dem Höhenflug des VfB Stuttgart
Serhou Guirassy hat immensen Anteil an dem Höhenflug des VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart feiert den besten Saisonstart seit 19 Jahren. Immensen Anteil daran hat Serhou Guirassy mit einer irren Torausbeute, die es in der Bundesliga seit 1967 nicht mehr gab.

Acht Tore nach vier Spieltagen, dieses Kunststück hatte Robert Lewandowski nie geschafft, selbst dem großen Gerd Müller war dies nicht gelungen. Statt nach dem besten Saisonstart eines Bundesliga-Stürmers seit 56 (!) Jahren aber große Töne zu spucken, gab sich Serhou Guirassy ganz zurückhaltend und lächelte nur verlegen.

"Wir sind alle glücklich, ich bin glücklich", sagte der Mann der Stunde beim VfB Stuttgart, nach seinem Dreierpack wollte er aber einfach nur noch "mit meiner Familie chillen".

Ins Schwärmen gerieten nach der nächsten Gala-Vorstellung des 27-Jährigen aus Guinea beim 3:1 (0:0) der Schwaben beim kriselnden FSV Mainz 05 dafür andere. "Gerade ist er wahrscheinlich in der Form seines Lebens", lobte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, und Stürmerkollege Deniz Undav stellte schwer beeindruckt fest: "Die Quote ist geisteskrank."

Der Gladbacher Peter Meyer war in die Saison 1967/68 mit neun Toren an den ersten vier Spieltagen gestartet. Nun beißt sich der VfB dank Guirassys Wahnsinnslauf sogar in der Spitzengruppe fest, auf die Topteams Bayer Leverkusen und Bayern München (beide zehn) fehlt nach drei Siegen nur ein Punkt. Seit 2004 unter Trainer Matthias Sammer waren die Schwaben nicht mehr so gut in eine Bundesligasaison gestartet.

"Wir haben gerade einfach die Möglichkeit, in solchen Spielen den Lauf, den wir spüren zu nutzen", betonte Hoeneß. Die Mainzer, die trotz des Tores von Leandro Barreiro (70.) saisonübergreifend seit neun Spielen auf einen Sieg warten und mit nur einem Punkt im Tabellenkeller stecken, hatten es den Gästen lange Zeit wahrlich nicht leicht gemacht. Doch den Ausschlag gab dann Guirassy mit seinen drei Treffern (56./84./90.+7) - wieder einmal.

VfB Stuttgart: Guirassy ein "sehr kompletter Spieler"

"Er ist in der Lage aus unterschiedlichsten Situationen Tore zu machen", sagte Hoeneß und kam bei seiner Aufzählung von Guirassys Qualitäten gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: "Mit dem Kopf, mit rechts, mit links, er ist im eins gegen eins unheimlich ruhig und überlegt. Er ist sehr kreativ, noch dazu schnell - ein sehr kompletter Spieler, der aber auch von der Mannschaft profitiert."

Vor allem eine extreme Selbstverständlichkeit vor dem Tor zeichnete Guirassy in Mainz aus - sinnbildlich dafür das sensationelle dritte Tor, als er den Ball erst mit dem rechten Fuß über Phillipp Mwene spitzelte, um ihn dann per Kopf über den herausstürmenden Keeper Robin Zentner zu lupfen.

Doch trotz des starken Saisonstarts und dem Gefühl, dass momentan einfach alles läuft, mahnte Hoeneß vor zu viel Euphorie. "Wir sollten gehörig auf dem Boden bleiben. Wir müssen uns die Dinge hart erarbeiten", sagte der 41-Jährige, unter dessen Regie Stuttgart in 17 Pflichtspielen zehn Siege feierte: "Ich habe aktuell auch keine Sorge, dass das jemand anders sieht, aber ich werde das trotzdem predigen."

Solange Guirassy trifft, wie er will, muss sich in Stuttgart sowieso niemand Sorgen machen.

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