14.07.2023 14:53 Uhr

Keita als Königstransfer oder Risikofaktor für Werder?

Naby Keita kommt vom FC Liverpool zu Werder Bremen
Naby Keita kommt vom FC Liverpool zu Werder Bremen

Von der Anfield Road an den Osterdeich: Naby Keita ist der spannendste Transfer bei Werder Bremen seit Jahren.

Er lächelte oft, zwinkerte ein paar Mal und als er sich einmal seinen kurzen Kinnbart kraulte, waren auch die zahlreichen Fotografen mit Naby Keita zufrieden. Seinen ersten offiziellen Medienauftritt als neuer Topstar von Werder Bremen absolvierte der Überraschungs-Transfer so routiniert wie souverän.

Keita, einst für 60 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Liverpool gewechselt, tauschte den Mersey gegen die Weser, Osterdeich statt Anfield Road. Aber wo ist der Haken? Zwar bestand der ablösefreie Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft von Guinea den obligatorischen Medizintest, doch die Krankenakte des 28-Jährigen ist dick. Binnen fünf Jahren kam Keita unter Jürgen Klopp in der Premier League nur zu 84 Einsätzen. "Nur ein Spiel pro Woche zu haben, wird mir helfen. Die Belastung ist nicht mehr so hoch", erklärte er am Freitag.

In seiner neuen Heimtat ist Keita schon angekommen. "Ich konzentriere mich nicht auf die Vergangenheit, sondern auf mein neues Team. Die Mannschaft kann mir helfen, zurück zu meiner Topform zu finden", ergänzte der Mittelfeldspieler. Er habe sich "viele Videos über den Verein angesehen" - und auch schon in Bremen ein Haus für seine Familie und sich gefunden.

Keita hat wohl für drei Jahre bei Werder unterschrieben

Dass sich der ablösefreie Keita trotz konkurrierender Angebote für einen mutmaßlichen Dreijahresvertrag bei einem Bundesligaverein aus dem letzten Tabellendrittel entschied, daran hat zweifellos Werders neuer Kaderplaner Johannes Jahns einen wichtigen Anteil. Der gebürtige Bremer kannte Keita noch aus zwei gemeinsamen Jahren bei RB Salzburg. "Es ist wirklich wahr", hatte die Medienabteilung vor fünf Wochen geradezu triumphal getwittert, als der grün-weiße Coup perfekt war.

Laut Sport-Geschäftsführer Frank Baumann gefiel dem Umworbenen offensichtlich das Gesamtpaket, das in der eher ruhigen Hansestadt für ihn geschnürt wurde, eine drastische Gehaltskürzung eingeschlossen: "Naby geht es wirklich um das Projekt. Er will wieder Spaß am Fußball haben und sich wertgeschätzt fühlen."

Und auch Trainer Ole Werner dürfte Spaß an Keita haben, wenn der Ausnahmespieler im Werder-Trikot mit der Rückennummer 18 wieder in Form kommt. Obwohl der Nordisch-by-nature-Coach, den die Nachricht vom möglichen Transfer im Urlaub erreichte, seinem Naturell entsprechend, lediglich knapp antwortete: "Sehr gerne."

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