10.06.2023 14:53 Uhr

Rüdiger will mit der DFB-Elf "zurück zu alten Tugenden"

Antonio Rüdiger ist das Herzstück der DFB-Defensive
Antonio Rüdiger ist das Herzstück der DFB-Defensive

Antonio Rüdiger verkörpert als wahrscheinlich derzeit einziger Spieler der Nationalmannschaft absolute Weltklasse. Der Innenverteidiger aber hat sich mit einer Beleidigung eines aufdringlichen Fans Ärger eingehandelt.

Antonio Rüdiger bekam das Mikrofon auf dem Podium erst im dritten Versuch an, sein Hauptproblem schuf er hingegen charmant und selbstironisch aus der Welt. "Natürlich habe ich überreagiert - dafür noch einmal in die Richtung des Autogrammjägers Entschuldigung. Damit ist das Thema dann auch erst mal zu", sagte Rüdiger, der einen aufdringlichen Fan am Frankfurter Flughafen beleidigt hatte.

Die Lacher hatte der Abwehrchef von Bundestrainer Hansi Flick dann wenige Augenblicke später auf seiner Seite. Auf den Inhalt des intensiven Trashtalks mit Erling Haaland von Manchester City im Halbfinale der Champions League angesprochen, antwortete Rüdiger schlagfertig: "Spasti sagt man ja nicht." Genau diesen Ausdruck hatte er dem Anhänger am Mittwoch zugerufen.

Jetzt will sich der 30-Jährige aber voll auf den anstehenden Länderspiel-Dreierpack mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft konzentrieren. "Es ist nur noch ein Jahr hin bis zur EM. Wir haben nicht mehr viel Zeit", betonte der Innenverteidiger des spanischen Rekordmeisters Real Madrid und gab vor dem 1000. Länderspiel der DFB-Geschichte am Montag (18.00 Uhr/ZDF) in Bremen gegen die Ukraine die Richtung vor: "Wir wollen uns in den Spielen weiterentwickeln, aber wir brauchen auch Resultate."

Um nach drei herben Turnier-Enttäuschungen wieder in die Erfolgsspur zu kommen, ist Rüdiger (fast) jedes Mittel recht. "Uns muss nicht jeder mögen auf dem Platz", sagte er.

Rüdiger sieht sich selbst als Führungsspieler

Rüdiger verkörpert als wahrscheinlich derzeit einziger Spieler des viermaligen Weltmeisters absolute Weltklasse. Er ist Flicks wichtigster Mann in der Defensive, egal ob in der Vierer- oder in der vom Bundestrainer in den kommenden Spielen geplanten Dreierkette. "Ich sehe mich als Führungsspieler", sagte der ehemalige Stuttgarter selbstbewusst. Als solcher könne er "den jungen Kerlen Tipps geben". Man müsse schließlich "zurück zu alten Tugenden".

Rüdiger steht wie kein anderer Abwehrspieler in der DFB-Auswahl für Eigenschaften wie Wille und Zweikampfhärte. "Wo ich herkomme", erklärte der gebürtige Berliner zuletzt, "überlebten nur die Stärksten".

Beim Käfig-Kick im Problembezirk Neukölln behauptete sich Rüdiger schon in jungen Jahren und verdiente sich den Spitznamen "Rambo". Es sei niemand da gewesen, der einem hätte helfen können, erinnerte sich 57-malige Nationalspieler an diese prägende Zeit, in der der Verlierer Döner für alle bezahlen musste: "Du warst allein. Da habe ich gelernt, auf dem Feld hart zu sein."

Er ist es bis heute, hasst Niederlagen und kämpft bis zum Ende. "Aufzugeben", betont der Familienvater, "ist nicht in meiner DNA".

Mit diesen Eigenschaften will der zehnte Deutsche im weißen Trikot der Königlichen auch mit der Nationalmannschaft wieder ganz nach oben kommen - ungeachtet aller kleinerer und größerer Probleme.

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