20.05.2023 22:40 Uhr

Stimmen: Müller spricht von "Selbstschutz"

Bayerns Thomas Müller war enttäuscht
Bayerns Thomas Müller war enttäuscht

Der 33. Bundesliga-Spieltag geizte bislang nicht mit Spannung. Während Hertha BSC durch einen Last-Minute-Gegentreffer abstieg, musste Eintracht Frankfurt ein Remis auf Schalke hinnehmen. Am Samstagabend verlor der FC Bayern schließlich überraschend gegen RB Leipzig. Das sind die Stimmen zu den Spielen:

  • FC Bayern München - RB Leipzig 1:3

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern München) ... zur Niederlage: "Wenn du so weit unter deinem eigenen Level spielst und das Level konstant sinkt, dann ist es schwer Spiele zu gewinnen. Dann reicht es nicht."

... zur Leistung: "Ich habe eine ok-Anfangsphase gesehen, die gereicht hat, um verdient zu führen. Nach 30 Minuten haben wir aufgehört. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr da. Dafür habe ich keine Erklärung, weil wir eigentlich aus einer guten Phase kommen. Ich sehe die Mannschaft trainieren, spüre die Energie und sehe den Spirit und ihre Qualitäten."

... zu den Fehlern: "Es kommt auf die Kleinigkeiten an. Du musst mutig sein, wenn es darauf ankommt und jeder muss im 4-2-Aufbau in seiner Lücke sein. Wenn sich keiner mehr bewegt und keiner mehr einen Ball will, dann schenken sie die Bälle weg, bist unter Druck und läufst hinterher. Es sah ok aus, was RB spielt. Aber es war nur ok. Es lag nur an uns. Wir haben das Spiel durch unser Verhalten verloren. Wenn ich verliere, möchte ich das gegen eine bessere Mannschaft und nicht in einem Spiel, was uns nur aus den Händen gleitet, weil niemand mehr in den kleinen Details, das macht, was uns eigentlich stark macht."

... zum Anschlusstreffer: "Du musst machen, was nötig ist und nicht den Kopf einziehen. Es ist nicht nötig, die Situation spielerisch zu lösen. Du musst dein Verhalten anpassen. Wenn du in New York über die Straße gehst, verhältst du dich anders, als wenn du in Bogenhausen über die Straße gehst. Wenn du ohne zu gucken gehst, wirst du überfahren. Es ist die Anpassung."

... zum Dortmund-Spiel: "Das Spiel schaue ich mir nicht an. Das hätte ich auch nicht gemacht, wenn wir heute gewonnen hätten. Ich schaue mir, wenn ich es schaffe eher nochmal unser Spiel an."

Thomas Müller (FC Bayern München) ... zum Spiel: "Abgezockt sieht anders aus. Wir sind 1:0 vorne und kassieren dann nach einem eigenen Eckball, im eigenen Stadion einen Konter, wobei der Gegner mit vier Mann aufs Tor läuft. Der Zweikampf vorher ist auch unglücklich. Sowohl Kingsley als auch Jamal wollten alles richtig machen, aber er wurde dann doch nicht rigoros geführt. Unabhängig davon: Wenn man sich die zweite Hälfte reinzieht, wie RB drei Tore gegen uns schießt, da sieht man, dass wir mit Ball sehr schwach waren. Sie haben uns heute nicht weggespielt, aber wir haben sie mit eigenen Fehlern eingeladen."

... zur zweiten Hälfte: "Ich weiß nicht, warum wir heute in der zweiten Hälfte nicht mehr unsere spielerische Qualität auf den Platz bringen konnten. RB hat auf unsere Formation reagiert. Trotzdem hätten wir es besser machen sollen."

... zum Ziel: "Ich will jetzt von dem Spiel weggehen und wir müssen den Nackenschlag wegstecken. Es ist noch eine Woche und wir haben noch ein Spiel zum Gewinnen. Dortmund muss beide Spiele gewinnen. Das will ich sehen. Wenn sie das machen, dann gratuliere ich recht freundlich. Bis dahin werden wir bei uns bleiben und alles dafür tun, damit wir nächste Woche die drei Punkte holen."

... zur Vorstellung, dass die Bayern nicht Meister werden: "Wir müssen zusammenstehen und jeden Funken, den wir noch haben, einbringen, damit wir in Köln drei Punkte holen. Dann werden wir vielleicht Meister. Wenn der FC Bayern nicht Tabellenführer ist, dann stimmt was nicht. Ich weiß nicht, was ich fühlen würde, wenn wir nicht Meister werden. Wir geben Vollgas. Es ist jetzt vielleicht auch Selbstschutz. Ich habe einige Meisterschaften erlebt, auch als der FC Bayern noch nicht der Titelfavorit war. Daher weiß ich: Es geht noch was."

Hasan Salihamidzic (Sportvorstand FC Bayern München) ... zum Spiel: "Ich war optimistisch, weil wir eine gute Trainingswoche hatten und uns gesteigert haben Nach dem 1:0 bzw. einer halben Stunde hatten wir nichts mehr entgegenzusetzen."

... zu den Problemen der Bayern: "Die Probleme sitzen tief, ich kann aber nicht sagen, was unsere Probleme sind. Wir haben Jungs, die viele Titel gewonnen und eine gute Mentalität haben. Sie ziehen im Training, aber das heute war sehr enttäuschend."

... zum Trainerwechsel: "Wir haben es nicht mehr so richtig in der Hand, aber wir haben alles versucht und hatten die Probleme schon vor dem Trainerwechsel. Wenn wir keinen Titel gewinnen, können wir sagen, dass der Wechsel nichts gebracht hat. Thomas Tuchel hat aber gute Arbeit geleistet. Er bräuchte aber mit der Mannschaft die Vorbereitung, dann würde alles besser laufen. Wir würden das immer wieder so machen, weil es nötig war."

... zu seinem Job: "Wir haben alle Entscheidungen mit dem besten gewissen für die Bayern getroffen. Ich mache meinen Job 24/7. Dass die Mannschaft vielleicht keinen Titel gewinnt, ist auch für mich verwunderlich. Ich stehe immer hinter der Mannschaft. Vielleicht brauchen sie auch mal eine Saison, in der sie erleben, wie es ist, keinen Titel zu bekommen."

Marco Rose (Trainer RB Leipzig) ... auf die Frage, ob er die Dortmunder zum Meister machen will (vor dem Spiel): "Unser Plan ist, uns für die Champions League zu qualifizieren."

... zum Sieg: "Bayern war nicht viel besser als wir, daher wissen wir, warum wir gewonnen haben. In der Halbzeitpause hatten wir das Gefühl, dass wir eine Menge besser machen können. Wir haben in der ersten Halbzeit zu einfache Bälle verloren, waren fahrig mit dem Ball und unser Pressing war nicht intensiv genug. So haben wir große Räume geboten und das Gegentor kassiert. Dann wollten wir insgesamt kompakter sein und mehr Intensität reinlegen. Trotzdem wussten wir, weil es auch zwei oder drei Chancen gab in der ersten Hälfte, dass heute was geht. Mit dem Konter und dem Tor ist der Glauben gewachsen. Dann hatten wir sie am Haken."

... über Laimers Aussage, dass es in München schön sei: "Er findet es in Leipzig auch schön. Ich denke, er findet es hier nur schön, weil Salzburg um die Ecke ist und er ein Salzburger Jung ist."

... zu seiner Zukunft: "Ich habe meinen Vertrag und bin sehr gerne in Leipzig. Daher werde ich sicher auch in Leipzig bleiben. Wir werden über längerfristige Konstellationen reden. Wichtig ist, dass wir die Champions League erreicht haben und jetzt nochmal ein Highlight hatten. Bis zum Pokalfinale sind es noch zwei Wochen. Wir wollen die Saison mit einem Titel krönen. Dass wir die Spannung hochhalten und dranbleiben, ist auch wichtig."

Konrad Laimer (Torschütze RB Leipzig) ... zum Spiel: "Wir sind nicht sonderlich gut ins Spiel gestartet. Wenn es für Bayern um alles geht, wie bei so einem Spiel wie heute, dann merkt man, wie gut sie spielen können. Wir kamen trotzdem zu unseren Chancen, weswegen wir in der Halbzeit gesagt haben, dass wir ruhig bleiben müssen. Wir haben unsere Chancen gekriegt, sie gemacht und daher nicht unverdient gewonnen."

... zu seinem Treffer: "Ich laufe so lange wie es geht, spiele zu Christo. Dann fällt mir der Ball wieder vor die Füße und ich hau einfach drauf. Dann geht das Ding rein. Man kennt unsere und meine Umschaltstärken, dass wir mit dem Tempo nach vorne gehen können. Das Momentum kann auch auf unsere Seite springen. In der zweiten Hälfte haben wir es erwachsen und reif zu Ende gebracht."

... zum Fernduell Bayern-Dortmund: "Für uns ist es schade, dass wir ganz oben nicht mehr mitwirken können. Vor allem, wenn man da Spiel von heute sieht. So ist der Fußball. Die Dortmunder können morgen machen, was sie wollen. Das interessiert uns nicht. Wir wollten nun in die Champions League, das haben wir geschafft."

... zu seinem vermeintlichen Wechsel zu Bayern München: "Mein Vertrag läuft im Sommer aus. Ich sage nichts zu meinem Wechsel, außer, dass es hier schön ist und ich es nicht ausschließe, hierher zu wechseln."

Willi Orban (RB Leipzig) ... zum Sieg: "Wir haben es mit der mutigen zweiten Hälfte, in der wir deutlich besseren Zugriff und mehr Ballgewinne hatten, geschafft. Da haben wir schöne Tore erzielt. In der Halbzeit wussten wir, dass wir etwas umstellen müssen. Wir mussten höher verteidigen. So hatten wir mehr Ballgewinne und haben es in die Box geschafft. Zudem hatten wir Glück mit den Elfmetern."

... zum Auftritt der Bayern: "Sie haben in der zweiten Halbzeit einen Gang zurück geschaltet und versucht, das Spiel zu verwalten und zu kontrollieren. Aber wir kamen besser ins Rollen. Da war es schwierig für die Bayern einen Schalter umzulegen."

... zum Champions-League-Platz: "Unser Ziel ist erreicht. Es hat zwar lange gedauert, bis zum vorletzten Spieltag, aber es so in München zu erreichen hat auch was."


  • Hertha BSC - VfL Bochum 1:1

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Hertha BSC ist nicht heute abgestiegen, die Leistung war gut. Der Abstieg ist schlecht für alle. Wir müssen es abhaken, aus den Fehlern lernen und dann wieder stolz sein. Es tut weh. Es ist hart. Es ist nicht schön. Aber wir müssen jetzt für die Zukunft arbeiten."

Thomas Letsch (Trainer Hertha BSC): "Für einen neutralen Zuschauer war es ein klasse Fußballspiel. Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und sich mit dem Tor belohnt. Für uns war es ganz wichtig. Wir sind vor dem FC Schalke und haben es in der eigenen Hand. Wir freuen uns über den Punkt, sind aber weit davon entfernt, euphorisch zu sein."


  • Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 2:2

Thomas Reis (Trainer Schalke 04): "Natürlich wollten wir drei Punkte holen, das ist uns nicht gelungen. Jetzt hoffen wir, dass unser direkter Konkurrent nicht dreifach punktet. Damit wir am letzten Spieltag aus der Position starten, in der wir jetzt sind. Wir müssen in Leipzig eine sehr gute Leistung bringen."

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Für uns war es ein Deja-vu der letzten Auswärtsspiele. Wenn du mit der ersten Aktion direkt hinten bist bei dieser Wahnsinns-Atmosphäre, dann wird es noch schwieriger. Ich finde, dann haben wir eine sehr gute Reaktion gezeigt und das Spiel in den Griff bekommen. Wir haben alles versucht, gehen dann in Führung. Umso ärgerlicher ist es, dass wir es durch einen einfachen Fehler herschenken. Es ist ein Spiegelbild unserer letzten Auswärtsspiele."


  • TSG Hoffenheim - Union Berlin 4:2

Pellegrino Matarazzo (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir haben eine gute erste Halbzeit von uns gesehen. Das war clever, das war reif. Wir haben unsere Chancen effektiv genutzt. In der zweiten Halbzeit mussten wir den enormen Druck von Union überstehen."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Was soll ich sagen? Fußball ist ein Fehlerspiel. Heute hatten wir zu viele Fehler. Wir haben individuelle Fehler gemacht und Geschenke verteilt. Die zweite Hälfte war sehr gut, wir haben Druck erzeugt und zwei riesige Möglichkeiten zum 2:2."


  • Werder Bremen - 1. FC Köln 1:1

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Wir haben unser Saisonziel erreicht und bleiben in der Liga. Bei manchen unserer Spieler hat der Kopf die Beine müde gemacht. Unser Ausgleichstor war nicht unverdient, insgesamt hatten wir diesmal das Glück, das uns zuletzt manchmal gefehlt hat."

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Unter dem Strich nehmen wir diesen Punkt gerne mit. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, danach ist Bremen besser ins Spiel gekommen. Es ist schön, dass sich beide Vereine in der nächsten Saison in der Bundesliga wiedersehen."


  • SC Freiburg - VfL Wolfsburg 2:0

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Das Spiel wirst du nie vergessen. Ich weiß nicht, wie es ohne Nils Petersen sein wird in der Kabine. Er ist öfter von der Bank gekommen, aber er hat alles getragen für die Mannschaft. Für das ganze Leben werden wir in Verbindung bleiben."

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): "Es war am Ende eine verdiente Niederlage. Bis zur 70. Minute war der Spielverlauf ausgeglichen. Dann kassieren wir das Tor durch einen abgefälschten Schuss. Danach haben wir nicht mehr den Glauben gehabt. Die letzten 20 Minuten waren entscheidend."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten