13.05.2023 20:47 Uhr

BVB zieht souverän nach! Titelrennen bleibt spannend

Sebastien Haller schnürte einen Doppelpack für den BVB
Sebastien Haller schnürte einen Doppelpack für den BVB

Borussia Dortmund schlägt ein zeitweise hilfloses Borussia Mönchengladbach mit 5:2 und träumt weiter von der Meisterschaft.

Edin Terzic winkte den BVB-Fans zu, seine Spieler ließen sich mit ihren Kindern ausgiebig vor der Südtribüne feiern. Die Euphorie ist ungebrochen bei Borussia Dortmund, die Jagd nach dem Meistertitel geht weiter. Der BVB schlug eine über weite Strecken erschreckend schwache Borussia aus Mönchengladbach mit 5:2 (4:0) und gab eine deutliche Antwort auf den hohen Sieg des FC Bayern gegen Schalke 04 wenige Stunden zuvor.

Dortmund bleibt mit nur einem Punkt Rückstand an den Münchnern dran - ohne einen Patzer des Rivalen wird es aber nichts werden mit der neunten Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

"Es war sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Wir können gar nicht anders, als weiter davon träumen", sagte Donyell Malen, Schütze des ersten Dortmunder Tores in der fünften Minute, am "Sky"-Mikrofon.

Anschließend zerpflückten auch Jude Bellingham (18., Foulelfmeter) und Sebastien Haller (20./34.) die Gäste vor 81.365 Zuschauern fast ohne Gegenwehr bis zum Seitenwechsel. Gio Reyna (90.+5) nutzte einen Torwartfehler zum fünften Dortmunder Treffer.


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"Wir haben heute gezeigt, dass wir bis zum Ende daran glauben werden und bis zum Ende alles jagen werden", erklärte BVB-Coach Terzic: "Wir haben noch zwei Spiele. Danach werden wir sehen, wofür es gereicht hat. Die Bayern müssen Gas geben, wir werden Gas geben."

Die Gladbach-Fans ließen zur Halbzeit ihren Frust raus: Der Druck auf Trainer Daniel Farke steigt, auch wenn Ramy Bensebaini per Foulelfmeter (75.) und der eingewechselte Kapitän Lars Stindl (86.) dank einer unerklärlich schwachen Dortmunder Schlussphase verkürzten.

"Wir lassen uns hier 30 Minuten abschlachten, das hat wenig mit Fußball zu tun", sagte Gladbachs Topscorer Jonas Hofmann. Die Mannschaft, beteuerte der Nationalspieler, stehe "total" hinter dem Trainer. Dieser könne "wenig dafür".

BVB verbleiben zwei Chancen auf einen Patzer des FC Bayern

Die drittletzte Hoffnung des BVB auf einen Bayern-Fehler war am Nachmittag geplatzt, da half auch das Lockmittel Goldenes Buch nicht. Einen Eintrag hatte der Oberbürgermeister den Schalkern ohne größeres Risiko in Aussicht gestellt. Es ging also allein ums Dranbleiben, ohnehin hatte Terzic drei Siege eingefordert: Der Rest ergebe sich dann möglicherweise von selbst.

Gladbach will eine enttäuschende Saison noch halbwegs anständig zu Ende bringen, doch ohne das Sturmduo Alassane Plea (gesperrt) und Marcus Thuram (Bank nach Muskelfaserriss) sowie den verletzten Torhüter Jonas Omlin, der wegen muskulärer Probleme fehlte, fällt das noch schwerer. Jan Olschowsky stellte sich dem BVB-Ansturm hilflos entgegen - anders als beim überraschenden 4:2 im Hinspiel.

Nach wenigen Minuten war er schon geschlagen: Ein geblockter Schuss Hallers wurde zur perfekten Vorlage für Malen, der sein neuntes Saisontor quasi geschenkt bekam. Bensebaini, wahrscheinlich in der kommenden Saison Dortmunder, hätte für von Beginn an zittrige Gäste beinahe den Ausgleich erzielt (12.). Das war's dann aber auch erst mal.

Gladbach-Fans aufgebracht: "Wir haben die Schnauze voll"

Denn als Florian Neuhaus im Strafraum Haller foulte, sah alles schon nach einem geruhsamen BVB-Abend aus. Bellingham schoss den Ball unter Olschowsky durch, der im Sprung noch verzweifelt zappelte. Nach Hallers "No-look-Tor" zum 3:0 wird sich mancher Gladbacher den Schlusspfiff gewünscht haben - doch der war noch 71 Minuten entfernt, und nach dem 4:0 noch 58. "Wir wollen euch kämpfen sehen" und "Wir haben die Schnauze voll", riefen Tausende Fans im Gästeblock.

Viel besser wurde es nicht. Der BVB ging zwei Gänge runter und behielt dennoch lange die Kontrolle über ein Spiel, das längst entschieden war. Terzic konnte entspannt Leistungsträgern wie Mats Hummels oder Malen etwas Erholung gönnen.

Danach allerdings schienen die Dortmunder innerlich etwas abgeschaltet zu haben und ließen den schwachen Gegner vollkommen unnötig Ergebniskosmetik betreiben.

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