16.04.2023 11:07 Uhr

"Geschockter" FC Bayern versinkt in Ratlosigkeit

Der FC Bayern kam nicht über ein Remis hinaus
Der FC Bayern kam nicht über ein Remis hinaus

Der FC Bayern versinkt nach der nächsten enttäuschenden Leistung in Selbstzweifeln. Ein Coup im Champions-League-Rückspiel gegen Manchester City scheint meilenweit entfernt.

Thomas Tuchel stand die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben. Mit finsterer Miene saß der Trainer des FC Bayern auf dem Podium im Bauch der Münchner Arena und legte nach der "extrem verwunderlichen" Leistung seiner Mannschaft deren Mängelliste offen. "Wenig Energie, wenig Spirit, wenig Überzeugung, wenig Vertrauen", zählte Tuchel auf. Kurzum: "Wir haben heute alles vermissen lassen."

Nach dem bitteren 0:3 gegen Manchester City am vergangenen Dienstag sollte das Spiel gegen die abstiegsbedrohte TSG Hoffenheim als Mutmacher für gebeutelte Bayern dienen. Man wollte "ein Zeichen setzen, sich Vertrauen holen, auch eine Zuversicht im Stadion entfachen", sagte Tuchel. Doch von Hoffnung und Zuversicht für das angepeilte Wunder war nach dem enttäuschenden 1:1 (1:0) am Samstag nichts zu spüren.

Vielmehr machte sich bei den schon längst nicht mehr vor Stolz und Selbstsicherheit strotzenden Münchnern vollends Ratlosigkeit breit. "Nach einer 0:3-Niederlage unter der Woche sollte man eigentlich meinen, dass man eine Reaktion zeigen möchte", sagte Joshua Kimmich. Stattdessen: "Es war eine absolut schlechte Leistung von uns. Das geht einfach nicht, nicht am ersten Spieltag und erst recht nicht zu so einem Zeitpunkt."

Thomas Müller zeigte sich gar "geschockt von unserer eigenen Performance". Die Mannschaft sei zuvor "extrem positiv gestimmt" gewesen, "um einen Schritt nach vorne zu machen", beteuerte Tuchel: "Heute war der Moment, um einen draufzusetzen". Stattdessen zog sich die Verunsicherung am Samstag durch alle Mannschaftsteile. Gerade die Offensive offenbarte einmal mehr erhebliche Mängel.

Gnabry erwischt gebrauchten Tag

Eric Maxim Choupo-Moting wird weiterhin schmerzlich vermisst, sein Vertreter Serge Gnabry erwischte zum wiederholten Male einen gebrauchten Tag. Dass mit Benjamin Pavard (17.) erneut ein Verteidiger das einzige Münchner Tor erzielte, sprach Bände. Genauso wie die Aussage von Abwehrboss Matthijs de Ligt, der von "Glück" sprach, dass seine Mannschaft das Spiel nach dem Ausgleich durch Andrej Kramaric (71.) nicht noch komplett aus der Hand gab.

Glücklich schätzen durften sich die Münchner auch ob der Unfähigkeit des Konkurrenten aus Dortmund, der die bayerische Steilvorlage beim 3:3 (2:0) in Stuttgart auf aberwitzige Art und Weise ungenutzt ließ. "Wir können uns beim VfB bedanken", sagte Müller angesichts des unveränderten Vorsprungs von zwei Punkten. Viel wichtiger war da aber schon eine andere Frage: Wie, ja wie, will dieser FC Bayern eigentlich gegen Manchester City bestehen?

"Großer Rückschritt" für den FC Bayern

Die "Überzeugung" und der "Glaube" an ein Wunder bekamen am Samstag jedenfalls einen herben Dämpfer. Tuchel sprach von "einem großen Rückschritt. Wir haben es verpasst, uns und die Fans in eine Stimmung zu bringen, die nötig sein wird, um überhaupt dran zu glauben".

Was denn nach so einer Leistung überhaupt noch Hoffnung machen würde, wurde auch de Ligt auf dem Weg zum Mannschaftsbus gefragt. Seine Antwort: "Dass es nicht viel schlechter werden kann als heute." Das sprach, mal wieder, Bände.

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